Mit dem Flugzeug zu den Gastgroßeltern

Mit dem Flugzeug zu den Gastgroßeltern
Mit dem Flugzeug ging es zur Verwandtschaft. Bild: privat

Unser ehemaliger Kinderreporter Johann ist für das Thanksgiving-Fest quer durch Kanada gereist

Ein weiterer Monat ist vergangen und ich erlebe viel Spannendes in Kanada. Hier wohne ich ein ganzes Jahr lang bei einer Gastfamilie und gehe zur Schule. Über das Wochenende 9. und 10. Oktober hatten wir ein paar extra Ferientage, denn es stand ein besonderes Fest an: Thanksgiving. Gemeinsam mit meiner Gastfamilie bin ich nach Ottawa gereist, um dort mit deren Verwandten zu feiern.

In Ottawa gibt es das Parlament zu besichtigen. Bild: privat

So feiern die Kanadier Thanksgiving

Thanksgiving ist hier viel größer als in Deutschland das Erntedankfest und viele von euch kennen das vielleicht gar nicht, daher erkläre ich es mal kurz: An sich ist es einfach ein großes Zusammenkommen von Familienmitgliedern mit einem riesigen Essen, bei dem es meistens einen gebratenen Truthahn gibt. Wir haben Thanksgiving hier in Kanada am 11. Oktober gefeiert, in den USA wird es erst Ende November gefeiert.

Kanada ist ein riesiges Land

Meine Gastfamilie und ich wohnen in Calgary in der Provinz Alberta, was im Westen von Kanada liegt. Ottawa liegt allerdings ganz im Osten. Bis dahin gibt es eine Zeitverschiebung von zwei Stunden. Würde man diese Strecke mit dem Auto fahren, wäre man mehrere Tage unterwegs, deshalb sind wir geflogen. Zum Glück geht das wieder, Mitten in der Corona-Krise ging das nicht. Deshalb konnten meine Gastgeschwister ihre Großeltern zwei Jahre nicht sehen.

Um euch noch deutlicher zu machen, wie unterschiedlich dieses riesige Land Kanada ist: Während ich in Ottawa bei zwanzig Grad im T-Shirt rumgelaufen bin, gab es in Calgary schon Schnee und Nordlichter – das haben wir aber leider verpasst, denn wir waren ja verreist.

Unterwegs rund um Ottawa

In Ottawa haben wir bei den Großeltern gewohnt, von denen ich sehr herzlich empfangen wurde. Sie haben mich sogar als extra Enkelkind bezeichnet! Über die Tage habe ich dann auch den Rest der Familie kennengelernt – und alle waren sehr nett. Zusammen haben wir vor allem viel draußen unternommen. Die Gegend bietet super Möglichkeiten für Touren durch die Stadt, sodass ich mir auch das Parlamentsgebäude anschauen konnte, Ottawa ist nämlich die Hauptstadt von Kanada. Es gibt auch schöne Wanderwege, dort konnte ich sogar Vögel und Eichhörnchen aus der Hand füttern.

Die Tiere waren sehr zutraulich. Bild: privat

Eine super Gastfamilie

Das Thanksgiving-Essen am Montag habe ich dann sehr genossen, ich hatte eine schöne Zeit mit tollen Menschen und habe mich sehr wohl gefühlt. Viele machen sich ja vor einem Auslandsjahr Sorgen wegen der Gastfamilie und befürchten, dass sie vielleicht nur alleine in der Ecke sitzen. Da kann ich euch aber beruhigen: Fast alle hier sind super interessiert an mir, binden mich ein und stellen mir ganz viele Fragen. Denn für die sind wir Austauschschüler ja etwas ganz Neues und Besonderes. Und ja, ich musste auch ein paar Mal erklären, dass es das Oktoberfest nicht in Köln gibt und dass ich noch nie dort war.

Zurück in der Schule

Mittlerweile bin ich wieder zurück in Calgary und auch in der Schule. Erste Klausuren habe ich auch schon geschrieben. Dabei ist mir aufgefallen, dass vor allem in den Naturwissenschaften ein paar Sachen auf dem Lehrplan stehen, die ich zum Teil schon vor zwei Jahren in Deutschland hatte. Meine Empfehlung wäre also: Nehmt besser einen schwereren Kurs, wenn ihr euch noch weiter in Themen einarbeiten wollt, die ihr noch nicht so gut kennt.

Alles halb so wild

Insgesamt fühle ich mich super aufgehoben hier und alles, worüber ich mir Gedanken gemacht hatte, hat sich im Endeffekt als einfach oder unbedeutend herausgestellt. Denkt also nicht so viel nach, Hauptsache ihr fühlt euch gut und sicher.