Mach das Radio an!

Mach das Radio an!
Geschafft! Das Team der Klasse Grün hat eine super Sendung hingelegt. Foto: Stefanie Paul/dpa

Vor genau 100 Jahren startete der erste offizielle Radiosender in Deutschland. Heute gibt es unzählige Sender – auch an einer Grundschule in Heiligenhaus. Dort geht das Morgenmuffel Radio jeden Donnerstag auf Sendung.

Es ist Donnerstag, kurz nach zehn Uhr. Im Studio einer Grundschule herrscht aufgeregtes Gewusel. Schnell wird noch vom Käsebrot abgebissen und ein letztes Mal aus der Wasserflasche getrunken. Dann geht es auf die Plätze. Alle fertig? „Noch eine Minute“, mahnt Anne Lachmuth.

Während der Sendung heißt es: Volle Konzentration. Foto: Stefanie Paul/dpa

Tim, Jana, Johanna, Marco und Leander haben sich ihrer Kopfhörer aufgesetzt und warten gespannt, bis es losgeht. Die fünf dürfen an dem Tag das Morgenmuffel Radio moderieren. So heißt das Schulradio der Grundschule in Heiligenhaus. Die kleine Gemeinde liegt i nicht weit entfernt von Köln. 
Die Kinder nennen das Morgenmuffel Radio einfach kurz MOMU. Jeden Donnerstag geht es auf Sendung. Immer pünktlich um 10.20 Uhr geht’s los. Zuerst startet das Intro: Man hört ein Ticken, dann das Klingeln eines Weckers und schließlich Kinder, die verschlafen gähnen. Danach ist Johanna dran.

Spannende Themen

„Hallo Leute. Willkommen beim Morgenmuffel Radio. Heute macht die sportliche und tierfreundliche Klasse Grün die Sendung“, sagt sie gut gelaunt ins Mikrofon. Als nächster ist Tim an der Reihe. Er erzählt, was sich seine Klasse für die heutige Sendung ausgedacht hat. Es soll um Kinderrechte gehen, um Klimaschutz und um einen Brief an den Bürgermeister.

Nachrichten, Musik und Beiträge – beim Morgenmuffel Radio geht’s zu wie bei einer richtigen Radiosendung. Foto: Stefanie Paul/dpa

Anne Lachmuth hat sich das Schulradio vor zwölf Jahren ausgedacht. Sie erzählt: „Das Besondere ist, dass die Kinder selbst bestimmen, wie die Sendung gestaltet wird. Sie überlegen sich die Themen, suchen Musik aus, und wir entwickeln gemeinsam Texte.“ Das MOMU ist seit der Gründung ununterbrochen auf Sendung. „Selbst während Corona haben wir gesendet“, berichtet Anne Lachmuth. Nur in den Ferien ist Sendepause.

Wie bei einer richtigen Radiosendung gibt es auch beim MOMU einen Sendeplan. Auf dem steht alles Wichtige drauf. Zum Beispiel: Wer wann ins Mikrofon sprechen muss oder wann ein bestimmter Beitrag an der Reihe ist. Gerade läuft etwa eine kleine Umfrage. Darin erzählen die Erstklässler, wie ihnen ihre neue Schule gefällt.

Fleißig geprobt

Während Tim, Jana, Johanna, Marco und Leander im Studio moderieren, sitzen die anderen Kinder der Grundschule in ihren jeweiligen Klassenzimmern. Dort können sie das Morgenmuffel Radio live über den Klassencomputer hören. Damit während der Sendung auch alles klappt, haben die fünf Moderatoren und Moderatorinnen vorher fleißig geprobt. „Wir müssen ja nicht nur moderieren, sondern zwei von uns müssen sich auch noch um die Technik kümmern“, erzählt Marco.

Geschafft! Das Team der Klasse Grün hat eine super Sendung hingelegt. Foto: Stefanie Paul/dpa

Nach 20 Minuten ist es dann geschafft. Die Sendung ist super gelaufen. Nächsten Donnerstag geht es weiter. Dann wird das Morgenmuffel Radio von einer anderen Klasse gestaltet.

Von Stefanie Paul (dpa)