Eisiger Winter

Eisiger Winter
In Kanada herrschen heftige Temperaturen. Bild: Johann

Bei unserem ehemaligen Kinderreporter Johann (16) ist es minus 30 Grad kalt

Seit meinem letzten Bericht aus Kanada ist viel Zeit vergangen. Ein neues Jahr ist angebrochen, ich habe Weihnachten gefeiert und draußen ist es kälter als im Gefrierfach. Seit dem Sommer verbringe ich ein Auslandsjahr in der Stadt Calgary im Westen von Kanada.

Das Atmen tut weh

Über die letzten Wochen hinweg ist es nochmal sehr viel kälter geworden und des Öfteren rutschen die Temperaturen auch mal unter minus 30 Grad Celsius. Das ist so kalt, dass man sich nicht lange draußen aufhalten kann, weil das Atmen wehtut. Als ich vor den Weihnachtsferien noch zur Schule gegangen bin, sind mir auf dem Weg zum Bus immer die Wimpern eingefroren. Um mein Gesicht warmzuhalten, hatte ich meine Maske auch draußen auf und der Atem, der über der Nase rauskam, blieb dann immer an den Wimpern hängen, wo er zu Eis wurde.

Gute Laune trotz der Kälte. Bild: Johann

Weihnachten in Kanada

Mit Anfang der Ferien ging es dann auf Weihnachten zu, worauf ich mich schon sehr gefreut hatte, da das Ganze hier deutlich anders gefeiert wird als in Deutschland. Heiligabend am 24. Dezember ist nämlich nicht der besondere Feiertag. Zwar isst man am Abend zusammen und macht etwas Schönes, die Geschenke gibt es allerdings erst am Morgen des 25. Dezember. Als wir dann morgens aufgestanden sind, haben wir uns alle im Schlafanzug unterm Weihnachtsbaum getroffen. Was auch neu für mich war: Es gibt für jeden eine riesige Socke, die über den Kamin gehängt wird. Die ist am Morgen voll mit allerlei Süßigkeiten und kleinen Geschenken. Unter dem Weihnachtsbaum warteten sogar noch mehr Geschenke! Nach der Bescherung haben wir den Tag gemeinsam im Haus verbracht, da es draußen viel zu kalt war. Abends gab es dann ein großes Essen, so ähnlich wie das, was wir schon an Thanksgiving hatten mit Truthahn.

In diesen Strumpf passt ordentlich was rein. Bild: Johann

Mehr Ferien wegen Corona

Weihnachten hier zu verbringen, war eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn wir aufgrund von Corona den Verwandten der Familie absagen mussten, die wir eigentlich bei uns über Weihnachten eingeladen hatten. Denn die Pandemie ist hier gerade relativ schlimm, deswegen wurden unsere Weihnachtsferien auch um eine Woche verlängert. Wann wir wieder in die Schule können, ist gerade noch unklar. Doch trotz Corona: Ich genieße meine Zeit hier, das Winterwetter und freue mich auf die zweite Hälfte meines Auslandsjahres in 2022.