„Vor Fans zu spielen, macht mehr Spaß“

„Vor Fans zu spielen, macht mehr Spaß“
Lula führt das Interview. Bild: Kinderreporterin Lula

Kinderreporterin Lulu hat ein Spiel der Telekom Baskets Bonn besucht und die beiden Profi-Spieler Michael Kessens (30) und Tim Hasbargen (25) zum Interview getroffen

Wie seid ihr zum Basketball gekommen?

Tim: Als Kind habe ich Fußball und Tennis gespielt. Mit elf Jahren habe ich dann mit Basketball angefangen. Es ist mein erstes Jahr bei den Baskets, vorher habe ich in Vechta gespielt.

Michael: Ich habe als Kind auch Fußball gespielt, Basketball nur mit Freunden. Dann war ich auf dem College in den USA und dort habe ich Basketball dann richtig für mich entdeckt. Ich war schon bei mehreren anderen Vereinen und bin jetzt seit einem Jahr bei den Baskets.

Was ist das Besondere an Basketball für euch?

Tim: Das Tempo. Es ist immer spannend, immer passiert etwas. Deswegen habe ich auch mit Fußball aufgehört, weil da so wenig passiert: Man spielt 90 Minuten und dann endet es doch 0:0. Beim Basketball gibt’s immer Körbe und Action, das gefällt mir viel besser.

Daumen hoch: Lulu mit den beiden Korbjägern. Bild: Kinderreporterin Lula

Michael: Mir geht es wie Tim. Es ist immer viel los und ich mag es auch, Teil einer Mannschaft zu sein, mit meinen Kollegen zusammen zu spielen und natürlich auch zu gewinnen.

Aber manchmal verliert man leider auch. Fühlt ihr euch dann schlecht?

Tim: Auf jeden Fall. Wir sind alle bis hierhergekommen, weil uns Wettkampf wichtig ist. Und wenn man verliert, schmerzt es anfangs schon. Aber man muss auch lernen, das hinter sich zu lassen und sich auf das nächste Spiel konzentrieren.

Michael: Klar, bin ich dann sauer und frustriert, aber es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Man muss dann an den Dingen arbeiten, die man nicht so gut gemacht hat, damit das nicht nochmal passiert.

Seid ihr vor einem Spiel aufgeregt?

Michael: Immer.

Tim: Eine gesunde Portion Aufregung gehört dazu.

Macht ihr noch ein anderes Hobby oder einen anderen Sport?

Michael: Ich mache keinen anderen Sport, ich lese gern oder zocke mit den Mannschaftskollegen auf der Playstation.

Tim: Ich mache auch keine andere Sportart. Ich habe im Bereich Finanzen studiert und beschäftige mich neben dem Basketball noch damit. Das ist mir wichtig.

Seid ihr froh, dass die Saison jetzt wieder losgegangen ist?

Tim: Es ist immer aufregend, wenn es wieder losgeht, aber dieses Jahr ist es ganz besonders.

Michael: Genau, weil jetzt die Fans wieder dabei sind. Es war ganz anders letztes Jahr, als wegen Corona niemand kommen durfte. Das war auch schwer für uns Spieler, die Energie der Fans hat gefehlt. So wie jetzt macht es einfach mehr Spaß.

Tim: Ohne die Fans haben die Spiele sich angefühlt wie Training. Letztes Jahr war mein erstes Jahr in der Bundesliga – ohne Fans. Für mich ist es deshalb ganz besonders, jetzt endlich vor den Baskets-Fans spielen zu dürfen. Beim letzten Heimspiel war die Stimmung super.

Wie war Corona für euch?

Tim: Unser Leben war nicht besonders beeinträchtigt, weil wir ja immer noch unseren Beruf machen und spielen konnten. Das Blöde war, dass keine Fans da waren. Trotzdem ist es toll, dass die Basketball-Liga in Deutschland so gut aufgestellt ist, dass wir trotz der schwierigen Umstände spielen durften.

Michael: Mir hat meine Familie sehr gefehlt. Ich durfte sie nicht mal an Weihnachten und an meinem 30. Geburtstag sehen. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beschweren. Wir konnten arbeiten, das war cool.

Habt ihr eigentlich jeden Tag Training?

Michael: Fast. Einen Tag in der Woche haben wir frei. Manchmal trainieren wir auch zweimal am Tag, so etwa zwei Stunden pro Trainingseinheit. Oft sind wir aber auch schon früher da oder bleiben noch länger, werfen ein paar Körbe, haben Physiotherapie oder machen Stretching oder Krafttraining. Das ist immer unterschiedlich. Am Anfang der Woche bekommen wir immer einen Trainingsplan.

Ich spiele selbst Basketball, und mir macht das Training immer mehr Spaß als die Spiele. Was mögt ihr lieber?

Michael: Ich finde Training viel anstrengender als Spiele. Im Training tritt man gegen die Mitspieler an, aber eigentlich will man ja gegen andere Mannschaften spielen und sie schlagen. Deswegen macht es mehr Spaß, Spiele zu spielen.

Tim: Alle freuen sich immer, wenn der Spieltag gekommen ist. Dann kann man zeigen, dass man die ganze Woche hart gearbeitet hat.

Basketball ist in den USA viel beliebter als in Deutschland. Warum ist das so?

Tim: Es hat in den USA mehr Tradition und es wurde dort erfunden. Dort wird schon in der Schule auf hohem Niveau gespielt und später dann auch in der Uni. In Europa ist Litauen richtig gut. Das ist ja ein ganz kleines Land, aber dort gibt es eine Basketballtradition und viele gute Spieler kommen dorther.

Michael: Deutschland ist ein Fußballland. Basketball ist in den vergangenen Jahren beliebter geworden, aber da ist noch viel Luft nach oben.

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