Vom Wasser überrascht

Vom Wasser überrascht
Im Watt kann man zum Beispiel auch Reiten gehen. Foto: Insa Sanders/dpa

Hier ist ja gar kein Wasser! Wer in der Nordsee baden möchte, sollte vorher auf einen Gezeiten-Kalender gucken. Denn dort herrschen Ebbe und Flut. Bei Ebbe ist das Baden schwierig. Das Wasser zieht sich zurück und die Nordsee sieht aus wie eine große nasse Wüste. Das, was man da sieht, wird Watt genannt.

Worauf muss man bei einer Wattwanderung achten?

Auch im Watt kann man viele tolle Dinge machen: Spazieren gehen, Reiten, im Schlick spielen oder sogar zu einer Insel wandern, etwa zur Insel Neuwerk. Sie liegt vor Cuxhaven.

Allerdings sollte man im Watt nie einfach draufloslaufen. Sonst könnte man von der Flut überrascht werden. „Das Wasser kommt manchmal schneller als man denkt. Das hängt auch mit der Stärke und Richtung des Windes zusammen“, erklärt Stefan Matthäus. Er arbeitet bei der Berufsfeuerwehr Cuxhaven. Die kümmert sich unter anderem um Menschen, die aus dem Watt gerettet werden müssen.

Für eine Wanderung im Watt braucht man die richtige Kleidung. Foto: Insa Sanders/dpa

Warum braucht die Watt-Rettung besondere Fahrzeuge?

Unser Unimog für die Watt-Rettung ist wie ein Rettungswagen ausgestattet“, erklärt Stefan Matthäus. Ein Unimog ist ein spezielles Fahrzeug, das auch über schwierigen Untergrund fahren kann. Zum Beispiel über Schlick und durch Wasser bis zu einer bestimmten Höhe. So werden verletzte oder erschöpfte Menschen aus dem Watt gerettet. „Dazu kommen Personen, die im Schlick stecken geblieben sind“, sagt Stefan Matthäus. Dann gibt es noch: „Unfälle mit Kutschen und Reitern, entlaufene Pferde, Personen, die vom Wasser eingeschlossen sind und so weiter“, zählt er auf. Manchmal müssen auch vermisste Menschen gesucht werden.

Mit solchen Fahrzeugen ist die Watt-Rettung unterwegs. Foto: Berufsfeuerwehr Cuxhaven/dpa

Warum gibt es „Vogelkäfige“?

Im Watt vor Cuxhaven sieht man an verschiedenen Stellen etwas, das aussieht wie ein großer Vogelkäfig auf einer Stange. Das ist eine Rettungsbake. „Auf den Rettungsbaken können sich Personen retten, die nicht mehr durch das Wasser an Land kommen“, erklärt Stefan Matthäus. „Dort sind auch Signalkörper, mit denen man auf sich aufmerksam machen kann.“ Man schießt dann eine Leuchtkugel in den Himmel. So kann man auch an Land sehen: Da muss jemand gerettet werden. Sehr häufig kommt das aber nicht vor.

Das ist eine Rettungsbake. Wenn man von der Flut überrascht wird, kann man sich hinaufretten. Foto: Insa Sanders/dpa

Was sollte man über das Watt wissen?

Das Watt ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet und gar nicht so gefährlich, wie man nun meinen könnte“, sagt der Experte. Man muss allerdings wissen, wann das Wasser zurückkommt, welches Wetter der Tag bringt und die richtige Kleidung dabei haben. Außerdem kann das Laufen im Watt anstrengender sein als an Land. Am sichersten ist es, wenn man sich einer Tour mit einem Wattführer oder einer Wattführerin anschließt. Dabei kann man meist auch viel über das Wattenmeer lernen.

Von Insa Sanders (dpa)