Natur schützen und Mitmenschen helfen

Natur schützen und Mitmenschen helfen
Mila berichtet von ihren Erfahrungen bei den Pfadfindern und dem Pfadfinderversprechen, zur Verfügung gestellt von Mila und ihrer Mama. Bildrechte: privat

Bundesweit gibt es hier mehr als 10 000 Pfadfinderinnen. Seit fast drei Jahren bin ich eine von ihnen. Mein Stamm ist die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg – kurz PSG – und wir sind nur Mädchen. Es gibt Gruppen für fast alle Altersstufen, beginnend mit den sogenannten Wichteln ab der ersten Klasse. Ab der fünften Klasse kommt man zu den Pfadis und dann ab 13 Jahren zu den Caravelles. Ab 16 Jahren gehören die Pfadfinderinnen zu den Rangern und wer Lust hat, kann danach auch Leiterin werden.

Mila berichtet von ihren Erfahrungen bei den Pfadfindern und dem Pfadfinderversprechen, zur Verfügung gestellt von Mila und ihrer Mama. Bildrechte: privat

Zeltlager unter Corona-Bedingungen

Ich gehöre aktuell zu den Pfadis, mache aber wahrscheinlich diesen Sommer mein Cara-Versprechen. Zur Erklärung: Bei jedem Wechsel in die nächste Stufe legen Pfadfinderinnen ein Versprechen ab, meistens bei einem Lager oder einer anderen Aktion. Mein Pfadi-Versprechen habe ich im letzten Herbst abgelegt. Das war auf meinem ersten kleinen Zeltlager. Wegen der Corona-Pandemie waren wir nur mit sechs Pfadfinderinnen und zwei Leiterinnen unterwegs. Trotzdem war es super und ein ganz besonders Erlebnis für mich!

Das Lager fand auf einer Wiese hinter einem großen Hof statt. Als erstes mussten wir unsere Pfadfinderzelte aufbauen – da diese viel größer sind als normale Iglu-Zelte, hat das ewig gedauert. Außerdem gab es noch ein Aufenthaltszelt, die Jurte, in der wir über dem Feuer unsere Mahlzeiten gekocht und in der wir uns regelmäßig versammelt haben. Bei den Pfadfindern muss jeder mithelfen, es gibt verschiedene Dienste: Feuerholz suchen, kochen und abwaschen. Besonders das Kochen über dem Lagerfeuer hat sehr viel Spaß gemacht.

Jeden Tag eine gute Tat – zumindest fast

Genau wie unsere monatlichen Treffen hatte auch unser Camp ein spezielles Thema, mit dem wir uns dann beschäftigt haben, beispielsweise Nachhaltigkeit und Fairtrade. Unsere Leiterinnen haben uns verschiedene Aufgaben dazu gegeben, es gab Spiele, Rätsel und ein Quiz dazu – und wir haben sehr viel gelernt.

Toll war auch das Hiken am zweiten Tag. Da durften wir in zwei Gruppen ohne Erwachsene losziehen, bewaffnet mit einem Aufgabenzettel. Wir sollten verschiedene Naturmaterialien sammeln und Blätter bestimmen, einen wasserdichten Unterstand im Wald bauen und ein Lagerlied dichten. Das haben wir uns dann am Abend am Lagerfeuer gegenseitig vorgesungen.

Am letzten Abend habe ich dann nach einer Einführung mein Pfadi-Versprechen abgelegt. Zwei der anderen haben das PSG-Banner gehalten, während eine Leiterin mir das Versprechen abgenommen hat. Den Text dazu habe ich selber geschrieben (siehe Kasten). Danach hat mir die Leiterin das Pfadi-Halstuch umgelegt.

Von Sternsinger bis Sommerlager

Durch Corona sind leider viele Lager und sonstige Aktivitäten bei den Pfadfinderinnen in den letzten Monaten ausgefallen – oder sie liefen eben ganz anders, wie alles im Moment. Die monatlichen Treffen (immer Samstagnachmittag für mehrere Stunden) fanden meist online statt. Aktionen wie das Friedenslicht und das Sternsingen im Januar haben wir mit Maske und Abstand durchgeführt. Doch ich hoffe sehr, dass sich das im Sommer ändern wird. Denn dann steht wie immer ein einwöchiges Zeltlager auf dem Programm – und darauf freue ich mich schon.

Natur, Gemeinschaft, viel Engagement und niemals Langeweile – das ist es, was mir an den Pfadfinderinnen so viel Spaß macht. Vielleicht bist du ja neugierig geworden und hast auch Lust, Pfadfinderin zu werden? Dann komm doch einfach mal vorbei. Jedes Mädchen ab sechs Jahren ist herzlich willkommen.

Im Zeltlager kommt nur Selbstgekochstes auf den Tisch. Bildrechte: privat