Musik für unterwegs

Musik für unterwegs
Der erste iPod, der am 23. Oktober 2001 vorgestellt wurde, enthielt eine 5-Gigabyte-Festplatte und konnte dank MP3-Komprimierung rund 1000 Musikstücke speichern. Foto: Apple Inc./dpa

Immer und immer wieder das gleiche Lied hören. Vielleicht hast du das auch schon mal gemacht. Karlheinz Brandenburg hörte vor etwas mehr als 25 Jahren das Lied „Tom’s Diner“ rauf und runter.

Karlheinz Brandenburg hat das MP3-Format entwickelt. Foto: Heinz Hirndorf/dpa-Zentralbild/dpa

„Ich habe diesen Song sicher tausend, wenn nicht Tausende Male gehört“, erinnert sich der Forscher. „Weil ich die Musik mag, hing sie mir nie zum Hals heraus.“ Karlheinz Brandenburg hörte das Lied aber nicht zum Spaß. Er und seine Kollegen wollten damit eine neue Technik entwickeln.

In einer Zeit ohne Smartphones

Bekannt ist diese Technik auch heute noch unter der Abkürzung mp3. Vor 25 Jahren wurde der Name festgelegt. Das Format war damals eine Riesensache. Es half dabei, viele Lieder gleichzeitig zu speichern und über das Internet zu versenden. Denn zu dieser Zeit gab es noch keine Smartphones, kein Youtube und natürlich auch kein Spotify. Die Lieder passten also plötzlich auf kleine Geräte, die man in der Hosentasche tragen konnte. Bis dahin hörten die Leute ihre Musik eher auf dem Sofa mit CDs oder unterwegs im Radio.

Auf solchen Geräten haben deine Eltern vielleicht
Musik gehört. Foto: Holger Hollemann/dpa

Karlheinz Brandenburg und seine Kollegen arbeiteten viele Jahre daran, das zu ändern. Die Frage war: „Wie kann ich Musik so klein machen, dass ich sie zum Beispiel über eine Telefon-Leitung übertragen kann?“, erklärt der Experte. „Und Telefon-Leitungen waren damals noch viel langsamer.“

Töne und Geräusche weglassen

Mit dem mp3-Format gelang es schließlich. Der Trick dahinter: Es werden Töne und Geräusche weggelassen, die der Mensch kaum oder gar nicht hört. Die Musik-Datei wird dadurch deutlich kleiner. Das ist erst mal total praktisch. Manche Leute halten jedoch nicht so viel davon. Sie finden: Die Musik klingt nicht mehr so gut wie vorher.

Karlheinz Brandenburg sieht das etwas anders. „Es gibt zwar kleine Ungenauigkeiten“, erklärt er. „Aber am Ende bleibt nur das übrig, was das Gehirn wahrnehmen kann.“ Da helfe auch genaues Hinhören nicht weiter. Der Fachmann sagt: Ganz oft komme es beim Hören auch darauf an, was wir von der Musik erwarten.

Aus bit wird mp3

Wer oft Dateien speichert oder verschickt, hat diese Abkürzungen schon gesehen: jpg, png, mp3. Weißt du, wofür die Abkürzung mp3 steht? Dahinter steckt der englische Name: „MPEG Audio Layer 3“.

Anfangs wurde das Format noch mit „bit“ abgekürzt. Doch das war den Fachleuten zu allgemein. Denn ein Bit ist eine Einheit in der Computertechnik und könnte für alles stehen. „Damals durften die Abkürzungen nur aus drei Buchstaben bestehen“, sagt Experte Karlheinz Brandenburg. So kam man schließlich auf die Abkürzung mp3.

Von David Kluthe (dpa)