Wo ist denn das Meer hin? Das Wattenmeer.

Wo ist denn das Meer hin? Das Wattenmeer.
Das Wattenmeer bietet seinen Besuchern eine einzigartige Landschaft. Foto: Carsten Rehder/dpa

Es gibt ein Meer, das manchmal ziemlich matschig und glitschig ist. So sehr, dass deine Beine darin tief einsinken. Das kann dir zum Beispiel an der Nordsee passieren. Der Name des Meeres ist: Wattenmeer.

Im Wattenmeer gibt es viel zu entdecken – dort leben etwa 10 000 verschiedene Pflanzenarten und Tierarten! Foto: Corinna Schwanhold/dpa

Was ist das Wattenmeer?

Das Wattenmeer ist ein riesiger Küstenstreifen aus Sand und aufgeweichtem Boden, an dem es regelmäßig Ebbe und Flut gibt. Das Watt ist der Meeresboden, der zweimal am Tag vom Meer überspült wird (dann herrscht Flut) und anschließend wieder trocken fällt (dann ist Ebbe). Bei Ebbe sieht der Meeresboden sehr besonders aus: Durch die Strömung des Meeres gibt es auf dem Boden kleine Rillen.

Das Wattenmeer der Nordsee ist das größte Watt der Welt. Foto: Daniel Reinhardt, dpa

Wo gibt es das Wattenmeer?

Das berühmteste und größte Wattenmeer der Welt gibt es in Nordeuropa. Dort erstreckt sich das Wattenmeer in 450 Kilometern von den Niederlanden über die deutsche Nordseeküste bis nach Dänemark. Bei Ebbe ist es bis zu 40 Kilometer breit – das ist ungefähr so lang wie die Strecke zwischen Köln und Düsseldorf. Insgesamt ist das Wattenmeer ungefähr 8000 Quadratkilometer groß. Damit hat es eine Fläche so groß wie 1,1 Millionen Fußballfelder! Es ist aber nicht das einzige Wattenmeer auf der Welt. Es gibt auch Wattenmeere in Korea in Asien, in Frankreich, in den USA, Japan, Irland und England. 

Wie entsteht es?

Damit ein Wattenmeer entstehen kann, braucht es verschiedene Bedingungen: Der Meeresboden muss zum Beispiel flach abfallen. An steilen Küsten kann sich somit kein Wattenmeer bilden, denn der Sand muss sich gut am Boden absetzen können. Damit genügend von diesem feinen Material ankommen kann, muss auch das Festland hinter der Küste recht flach sein. Dann können Flüsse dieses Material besser zum Meer tragen.

Der Wattwurm hinterlässt große Sandhaufen. Foto: Christian Hager/dpa

Wer lebt im Watt?

Das Wattenmeer ist ein besonderer Fleck Natur, der viele Lebewesen beherbergt. Viele Tiere gibt es dort. Zum Beispiel leben im Boden der Wattwurm, Muscheln und Schnecken. Der Wattwurm ist eines der bekanntesten Tiere, das im und am Wattenmeer lebt. Er kann bis zu 40 Zentimeter lang werden und lebt im sandigen Boden in 20 Zentimetern Tiefe. Wenn der Wattwurm mal muss, macht er Kothäufchen ins Watt, die man bei Ebbe sehen kann. Auch viele Algen leben im Watt, genauso wie viele winzig kleine Organismen. In dieser Gegend gibt es aber auch große Tiere wie Robben und Seehunde.

Im Wattenmeer leben Tausende verschiedene Pflanzenarten und Tierarten. Zum Beispiel die Herzmuschel. Foto: Corinna Schwanhold/dpa

Ist das Wattenmeer gefährdet?

Wie viele Naturgebiete der Welt ist auch das Wattenmeer Gefahren ausgesetzt. So kommen zum Beispiel jedes Jahr viele Menschen ans Wattenmeer, um es sich anzuschauen. Das ist auf der einen Seite gut, weil sie Geld in der Region ausgeben und so den Leuten dort Arbeitsplätze sichern. Aber wenn Touristen nicht aufpassen, können sie auch viel zerstören. Deswegen sollte man sich immer vor Ort informieren, wie man das Wattenmeer erkunden kann, ohne der Natur zu schaden. Außerdem gibt es Gifte, die es leider immer wieder ins Wattenmeer schaffen. Diese Gifte kommen zum Beispiel aus der Landwirtschaft oder aus sonstigem gefährlichem Abfall.

Deshalb wird viel darüber informiert, wie die Menschen das Wattenmeer besser schützen können. Und das sollten wirklich alle machen – immerhin ist es ein Weltnaturerbe. Diese Auszeichnung bedeutet, dass das Wattenmeer einzigartig und weltbedeutend ist.

Von Jennifer Wagner

Foto: Owen Humphreys/PA Wire/dpa

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