Schätze aus den Tiefen des Meers – Muscheln

Schätze aus den Tiefen des Meers – Muscheln
Muscheln filtern das Wasser. Am Strand findet man meist nur ihre Gehäuse. Foto: Ulrich Perrey dpa

Wenn du schon einmal an einem Strand spazieren gegangen bist und im Meer oder einem Fluss schwimmen warst, sind sie dir bestimmt begegnet: Muscheln. Was diese hübschen Schalen können und wo sie überhaupt herkommen, erfährst du im dritten Teil unserer Meer-Serie.

Auster. Foto: Johannes Schmitt-Tegge/dpa

Was ist eine Muschel?

Die Schalen, die du am Strand finden kannst, sind nur ein Teil der Muschel. Muscheln sind nämlich Tiere, genauer gesagt: Weichtiere. Sie sind ein bisschen glibberig. Diesen Teil der Muschel siehst du nur meistens nicht, weil sie eine Schale haben, die aus zwei Klappen besteht. Das sind die Muschelschalen, die du am Strand findest. Manchmal sind die Klappen auch noch aneinander gepappt. Das Scharnier zwischen den Schalen heißt „Schloss“. Die Schalen bestehen hauptsächlich aus Kalk – einem chemischen Stoff, der weiß aussieht. Die Innenseite der Schale ist aus Perlmutt, das weiß glänzt.

Wo leben Muscheln?

Muscheln leben im Wasser – und zwar überall auf der Welt! Die meisten Muscheln gibt es im Meer, manche leben sogar in tausenden Metern Tiefe. Manche leben aber auch in Süßwasser-Seen oder Flüssen. Mehrere tausend verschiedene Muscheln gibt es – ähnlich viele sind auch schon ausgestorben. Egal wo sie leben sind sie meistens am Boden des Meeres oder des Sees zu finden. Dort halten sie sich mit einer Art Schleim fest, den sie selbst produzieren.

Was essen Muscheln?

Wenn die Muschelschalen geschlossen sind, gibt es trotzdem noch ein paar winzige Öffnungen. Dadurch fließt Wasser – und damit auch Nahrung und Sauerstoff – ins Muschelinnere. Die Muschel filtert das Wasser, nimmt sich den Sauerstoff und frisst Plankton. Das sind winzig-kleine Organismen, die im Wasser schwimmen. Einige Muscheln filtern so bis zu 25 Liter in einer Stunde! Ein paar Muscheln sind auch Jäger. Sie jagen kleinen Krebsen hinterher, um sie einzusaugen und zu fressen.

Die größten Muscheln sind Giganten. Sie werden länger als einen Meter, ihre Schale bis zu zehn Zentimeter dick. Man findet sie in den Meeren um Asien. Foto: Stefan Kiefer/dpa

Was machen Menschen mit Muscheln?

Am Strand sammeln viele Leute leere Muschelschalen. Daraus basteln sie zum Beispiel Schmuck. Viele Menschen essen Muscheln auch. Sie sammeln die geschlossenen Muscheln aus dem Meer und kochen sie. Das Problem ist, dass viele Gebiete sehr schnell leer gesammelt sind. Muscheln wachsen nämlich nur langsam nach. Deswegen werden einige Muschelarten gezüchtet: Miesmuscheln, Austern oder Venusmuscheln werden auf einem abgetrennten Areal angesiedelt und wachsen dort, um dann später eingesammelt und gekocht zu werden.

Wie entstehen Perlen?

Vielleicht hast du schonmal die weißen Perlen gesehen, die aus Muscheln stammen. Für viele Leute sind sie sehr wertvoll und sie machen teuren Schmuck daraus. So eine Perle entsteht in einer Muschel, wenn ein Fremdkörper in sie eindringt. Die Muschel umschließt den Fremdkörper, zum Beispiel ein Sandkorn, mit Perlmutt. Darum bildet sie die Perle. In der Natur passiert das nur noch selten, deswegen werden Muscheln, die besonders gerne Perlen bilden, ebenfalls gezüchtet.

Warum sieht man mal mehr und mal weniger Muscheln?

Das liegt an den Wellen und am Wetter: Wenn es windig ist, bringen die Wellen viele Muschelschalen an den Strand. Wenn es ruhiger ist, kommen nicht so viele Schalen an die Küste. Das Gleiche gilt, wenn die Wellen zu stark sind: Dann zerbröseln die Muscheln, weil sie mit voller Wucht beispielsweise auf Steine an der Küste treffen. Wenn die Wellen aber ganz sanft auf Sand treffen wie vielleicht in deinem Sommerurlaub, kannst du nach vielen leeren Muscheln Ausschau halten.

Von Jennifer Wagner

Foto: Owen Humphreys/PA Wire/dpa

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