Salziges Vergnügen

Wenn du schon einmal in einem Meer schwimmen warst, hast du vielleicht aus Versehen Wasser geschluckt. Kannst du dich erinnern, wie es geschmeckt hat? Es war salzig!
Aber woran liegt das? Und warum schmeckt nicht jedes Meer gleich stark nach Salz? All das beantworten wir dir im zweiten Teil unserer Meer-Serie.

Blick vom Kibbutz En Gedi in Israel auf das zurückgehende Ufer des Toten Meeres. Foto: Corinna Kern/dpa
Warum ist das Meer salzig?
Es gibt auf jeden Fall keinen riesigen Salzstreuer, der über den Weltmeeren ausgeschüttet wurde. Stattdessen gibt es aber zwei andere Gründe, warum das Wasser salzig ist.
Zum einen stammt das Salz aus den Gesteinsschichten der Erde. Dieses Salz löst sich aus den Schichten am Meeresgrund und gelangt so ins Wasser. Zum anderen bringen Flüsse Salz in die Meere. Unter anderem Regen löst dieses Salz aus dem Erdboden und trägt das Wasser dann in die Flüsse. Die transportieren das Salz dann in die Meere.
Warum schmecken Flüsse dann nicht salzig?
Das Wasser in den Flüssen ist in Bewegung, es bleibt nur sehr kurz an einer Stelle und fließt weiter. Deswegen wird dort nicht so viel Salz gelöst, das weiter transportiert werden könnte. Wir schmecken so das Salz kaum oder gar nicht. Ein weiterer Grund ist der sogenannte Wasserkreislauf: Wasser verdunstet durch die Sonneneinstrahlung – das Salz bleibt aber zurück, es „konzentriert“ sich im Meer. Das passiert in einem Fluss nicht so stark. Deshalb schmeckt ein Meer viel salziger.
Wie geht es weiter im Wasserkreislauf?
Aus dem verdunsteten Wasser bilden sich Wolken. Aus ihnen regnet es dann wieder, oder es schneit oder hagelt. Dieses Wasser versickert in der Erde.
Über die Flüsse und Bäche gelangt dann Regenwasser – und damit auch Salz – ins Meer. Dieser Kreislauf besteht immer weiter. Das Salz gelangt aber auch über den Meeresboden wieder zurück ins Gestein. Also wieder ein Kreislauf!
Wieso sind Meere unterschiedlich stark salzig?
Im Durchschnitt enthält Meerwasser 3,5 Prozent Salz. Also: In einem Liter sind 35 Gramm Salz gelöst. Das sind etwa drei Esslöffel. Aber nicht jedes Meer enthält gleich viel Salz. Die Ostsee schmeckt zum Beispiel nicht so salzig. Das liegt daran, dass viele Flüsse frisches Regenwasser mit vergleichsweise wenig Salz in die Ostsee spülen. Der Salzgehalt ist deswegen geringer. Das Mittelmeer liegt dafür in einer Region, in der es oft sehr heiß ist und wenig regnet. Deshalb verdunstet das Meerwasser dort stärker und es bleibt mehr Salz zurück. Das Wasser schmeckt also salziger.
Gibt es auch Seen, die salzig sind?
Oh ja! Ein berühmter See ist das „Tote Meer“. Es grenzt an Israel und Jordanien. Es heißt zwar Meer, ist aber ein See, weil es von Land umgeben ist. Der Salzgehalt im Toten Meer liegt bei ungefähr 30 Prozent – also sehr viel mehr als in einem Meer. In diesem besonderen See ist es übrigens sehr schwierig, zu schwimmen. Durch das viele Salz ist das Wasser nämlich sehr dickflüssig. Es fühlt sich ölig an und der Körper treibt von selbst an der Oberfläche. Der Salzgehalt ist im Toten Meer deshalb so hoch, weil es in der Region sehr heiß ist und entsprechend viel Wasser verdampft. Das viele Salz bleibt dann zurück. Und weil es zusätzlich sehr wenig regnet, bleibt das Salz konzentriert zurück.
Von Jennifer Wagner
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