Wenn schlimme Nachrichten zu viel werden

Wenn schlimme Nachrichten zu viel werden
Mit Malen kann man sich von schlechten Gedanken ablenken. Auch eine Mal-Aktion mit Freundinnen und Freunden kann helfen. Foto: Uli Deck/dpa

Schlechte Nachrichten aus der Welt können uns manchmal ganz schön überfordern und traurig machen. Eine Expertin weiß, was dann helfen kann.

Manchmal scheint es so, als könnte man sich vor schlimmen Nachrichten gar nicht mehr retten. Seit mehr als eineinhalb Jahren herrscht Krieg im Land Ukraine. Vor einigen Tagen haben Terroristen das Land Israel angegriffen. Von dort kommen seitdem viele Berichte und Videos über Gewalt. Davon zu hören oder sogar etwas zu sehen, kann einen belasten, selbst wenn es weit weg passiert.

Manchmal können einen schlimme Nachrichten aus der Welt überfordern. Dann kann es helfen, sich abzulenken. Foto: Annette Riedl/dpa

Dass einem das Angst mache und Sorgen bereite, sei aber ganz normal, sagt Elisabeth Raffauf. Sie ist Psychologin, also sozusagen eine Fachfrau für Gefühle. Sie erklärt: „Wichtig ist nur, dass man zu diesen Themen auch Fragen stellt, wenn man welche hat.“ Damit könne man etwa zu Erwachsenen gehen, denen man vertraue und die die Sorgen ernst nähmen.

Ängste mit anderen teilen

Sie sagt auch: „Darüber Bescheid zu wissen, was gerade passiert, kann einem Sicherheit und Klarheit geben.“ Außerdem könne es helfen, Ängste mit anderen zu teilen, erklärt die Fachfrau. So könne man sich bewusst machen: Diese Situation ist wirklich blöd. Aber ich bin nicht allein, und mein Gefühl stimmt.

Seine Ängste mit Eltern und Freunden zu teilen, kann helfen. Foto: Annette Riedl/dpa

Nachrichten sollte man zum Beispiel immer nur in Begleitung ansehen, rät Elisabeth Raffauf. Danach könne man dann direkt besprechen, was man gesehen habe. „Wenn ich aber merke, das wird mir alles zu viel, dann sollte ich fragen: Was können wir mal anderes machen als Nachrichtenschauen?“

Einfach mal Quatsch machen

Zum Beispiel könne es helfen, einfach mal Quatsch zu machen, loszutanzen oder wild zu toben, sagt Frau Raffauf. Oder einen schönen Ausflug zu planen oder ein witziges Buch zu lesen.

Wer sich in der Situation machtlos fühle, könne überlegen, wie man selber aktiv werden kann, sagt die Fachfrau. In der Schule etwa könne man eine Aktion planen und mit selbst gemalten Bildern ein Zeichen gegen Gewalt setzen. „Man sollte aber immer schauen, was genau einem gerade guttut“, rät die Expertin. (dpa)