Was wir an Karneval lieben

Was wir an Karneval lieben
Karneval macht jede Menge Spaß. Foto: CosmosDirekt/Adobe Stock

Vier unserer Kinderreporterinnen und Kinderreporter erzählen von ihren schönsten Erlebnissen an den jecken Tagen – und von ihrem Lieblingskostüm

Johann (11): Fußball beim ersten Zug des Jahres

Der ersten Karnevalszug in Nordrhein Westfalen findet jedes Jahr in Schönenbach statt. Er ist nicht nur im Oberbergischen, sondern auch in der ganzen Umgebung bekannt und lockt viele Jecken in das kleine Dorf.

Besonders ist der Zug nicht nur deshalb, weil er der erste Karnevalszug in NRW ist und schon vor Weiberfastnacht stattfindet, sondern auch, weil er sich insgesamt zweimal durch das Dorf schlängelt. Dabei sind nicht nur die Schönenbacher selbst mit Prinzenwagen und Dreigestirn unterwegs, sondern auch viele Gruppen aus den Nachbarorten wie zum Beispiel Waldbröl, Morsbach und aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Johann und seine Familie beim Zug. Bild: privat

Beim letzten Zug vor zwei Jahren kam sogar ein Karnevalsverein aus Köln. Außerdem nahm der aus dem Fernsehen bekannte „Wanderpapst“ Manuel Andrack teil. Grund dafür war sein neues Buch „Mein Jahr als Narr“, in dem er auch über den Karnevalszug geschrieben hat. Wegen des 100-jährigen Jubiläums unseres Fußballvereins waren wir als Fußballspieler verkleidet, Manuel Andrack und ein paar andere als 100-Jährige mit Rollatoren und grauen Perücken. Wir alle lieben es, beim Karnevalszug mitzugehen und Kamelle, „Strüssjer“ und sonstigen Kram zu werfen. Fröhliche Gesichter und lustige Menschen überall. Das macht richtig Spaß!

Justus (12): Spontan als Spiegelei

Es war Mittwochabend, am nächsten Tag war Weiberfastnacht und ich musste in die Schule zum Karneval – und das Schlimmste: Ich hatte noch kein Kostüm. Und die Geschäfte hatten schon zu. Was sollte ich also machen? Zum Glück hatten meine Mutter und ich eine Idee, wir hatten nämlich vor kurzem im Internet ein Spiegelei-Kostüm gesehen. In dem Moment war ich sehr froh darüber. Also gesagt, getan: Meine Mutter und ich versuchten, ein Spiegelei-Kostüm zu nähen und zu schneidern. Zum Glück hatte meine Mutter noch die passenden Stoffe da und wir konnten sogar noch ein paar Details reinbringen, zum Beispiel Watte ins Eigelb stopfen, die das Spiegelei schön dick und fett gemacht haben. Mit dem Ergebnis war ich mehr als zufrieden und wurde am nächsten Tag sogar öfter auf das tolle Kostüm angesprochen. Letztlich war es ein supertoller Tag, obwohl ich am Abend davor noch so nervös war.

Ein Spiegelei namens Justus. Bild: privat

Lulu (11): Wolfs-Karneval im Wald

Ich finde Karneval total spannend. Jeder hat ein anderes cooles Kostüm. Früher habe ich noch in Köln gewohnt, dort mochte ich Karneval nicht so gerne. Aber hier in Seelscheid, direkt vor unserer Haustür, kommt ein langer Karnevalszug vorbei. An dem Tag haben wir dann immer sehr viele Gäste, die Nachbarn, Familie und Freunde kommen. Meine Mutter hat auch oft an Karneval Geburtstag. Wir stellen Pavillons auf und schmücken unser Haus. Das ist schon Tradition geworden. In unserer Garage bauen wir Essen und Getränke auf, jeder bringt was mit. Es gibt total leckere Sachen, zum Beispiel Suppe, Würstchen, Quarkbällchen und so weiter. Ein DJ aus unserem Freundeskreis macht oft die Musik. Dann kann sich auch jeder Lieder wünschen.

Lulu und ihre Wolfsfamilie. Bild: privat

Das letzte Mal, dass wir richtig Karneval gefeiert haben, war 2020. Wir waren ungefähr 80 Leute. Das kann man sich jetzt im Moment gar nicht mehr vorstellen. Das Motto war Wald. Manche Leute kamen als Eulen, andere als Wildschweine, Bären oder Füchse, Waldelfen, Schmetterlinge oder Pilze. Meine Mutter war Wolf, deswegen haben sich fast meine ganze Familie und viele Freunde als Wolf verkleidet. Ich natürlich auch. Das Wolfskostüm war bisher mein liebstes. Schade, dass es dieses Jahr in Seelscheid keinen richtigen Zug geben wird!

Anna (11): Cooles Cowgirl

Ich finde Karneval cool. Vor allem mag ich die Süßigkeiten, die man an Karneval bekommt! In der Grundschule bin ich immer mit einer Freundin in einem Karnevalszug mitgegangen. Das war sehr lustig. Gemeinsam konnten wir Kamelle werfen und gleichzeitig heimlich auch ein paar Süßigkeiten essen.

Anna geht as Cowboy. Bild: priva

Wenn ich selbst Kamelle sammeln gehe, bastele ich mir meine Kostüme immer selbst. Ich war schon eine Popcorntüte, ein Erdmännchen, ein Pfau und an einem Karneval war ich sogar ein Oktopus. Das war sehr witzig! Ich hatte insgesamt acht Arme. Als ich als Popcorntüte unterwegs war, habe ich mir überall auf mein T-Shirt Popcorn geklebt. Leider hat das Popcorn aber sehr geklebt. Ich hatte auch einen Haarreifen mit Popcorn und alle meine Haare blieben am Haarreifen kleben. Das sah ziemlich komisch aus. Der Pfau war auch sehr aufwendig, alle einzelnen Federn habe ich auf einen blauen Stoff geklebt. Dieses Jahr möchte ich, auch wenn viele Karnevalszüge ausfallen, unbedingt Cowgirl werden.