Schreibtipps von Profi Belkis

Schreibtipps von Profi Belkis
Belkis Lesaar denkt sich spannende Fantasy-Geschichten aus. (Foto: Chris Seher)

Belkis Lesaar ist an diesem Wochenende auf Dudas Kinderfest zu Gast und spricht mit euch über das Schreiben. Hier im Interview verrät sie bereits einige Tipps:

Frau Lesaar, Sie sind am Wochenende zu Gast bei Dudas Kinderfest und werden aus Ihrem Buch „Feline“ erzählen. Außerdem dürfen die Kinder Sie mit Fragen löchern. Welche Frage erwarten Sie?

Belkis Lesaar: Ich habe jetzt schon in verschiedenen Klassen aus meinem Buch gelesen und die erste Frage lautete immer: Wie sieht das Ungeheuer aus, das Felines böser Onkel aus der Unterwelt heraufbeschwört? Deswegen bin ich mir sicher, dass diese Frage kommt.

Wie sieht das Ungeheuer denn aus?

Belkis Lesaar: Es ist wolfsähnlich, schwarz, hat zwei Köpfe, blutunterlaufene Augen und lange Reißzähne, von denen gelber, giftiger Speichel tropft. Mehr beschreibe ich in meinem Buch aber nicht und es gibt auch keine Illustrationen. Es ist mir wichtig, dass die Kinder sich das Ungeheuer selbst vorstellen.

Feline bekommt es mit einem Ungeheuer zu tun. (Foto: Verlag)

Feline bekommt es mit einem Ungeheuer zu tun. (Foto: Verlag)

„Feline“ ist ja ein Fantasybuch. Ist es nicht schwierig, so etwas zu schreiben und sich eine ganze Welt auszudenken?

Belkis Lesaar: Ja, schon. Aber es macht auch großen Spaß. Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich nicht erwartet, dass ich das Buch jemals fertig schreiben und einen Verlag finden würde, der es veröffentlicht. Es war einfach schön, in eine andere Welt abzutauchen. Schwierig ist jedoch, dass es schon so viele Fantasybücher gibt. Ich musste schauen, dass ich mir eine Welt ausdenke, die es so noch nicht gibt.

Manche Kinder schreiben auch kleine Geschichten. Welche Tipps können Sie ihnen geben?

Belkis Lesaar: Ja, ich bin ganz überrascht, wie viele Kinder schreiben. Das ist toll. Am wichtigsten ist, dass es einen roten Faden gibt. Bevor man anfängt, muss man ungefähr wissen, wie die Geschichte zu Ende gehen soll. Auf dieses Ziel schreibt man hin – und beim Schreiben fallen einem noch viele kleine Sachen ein, die man einbauen kann. So war es zumindest bei mir.

Außerdem ist superwichtig, dass man sich gut überlegt, wie die Hauptfigur sein soll – und wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt. Als Feline etwas Schlimmes passiert, muss sie sich auch etwas verändern. Das Schwierigste ist aber, dran zu bleiben. Man muss an das glauben, was man schreibt und weitermachen.

Und was tut man, wenn man eben nicht weiterkommt?

Belkis Lesaar: Hin und wieder kommt es vor, dass ich tagelang über etwas nachdenke und keine Lösung finde. Ich bin dann in meinem Kopf festgefahren. Meistens hilft es mir, mit jemandem zu sprechen – dann löst sich der Knoten und ich kann mit dem Schreiben fortfahren.

Manchmal bekomme ich auch im Alltag gute Ideen: Eines Tages kam zum Beispiel mein Sohn nach Hause und rief die ganze Zeit „Bambeli, Bambeli“. Ich hatte zwar keine Ahnung, was das sein sollte, aber ich dachte mir direkt, dass das doch ein guter Name für eine pummelige Fee ist. Mir fällt es nämlich schwer, gute Namen für meine Figuren zu finden.

Aber es schreiben ja nicht alle Kinder gerne. Trotzdem müssen sie manchmal im Unterricht kreative Aufsätze schreiben. Was können diese Kinder machen?

Belkis Lesaar: Zuerst einmal sollte man über etwas schreiben, was einen interessiert. Wer Fantasy nicht mag, Fußball aber schon, kann zum Beispiel einen Aufsatz über einen Teufelskicker schreiben. Wenn man auch nur eine kleine Idee hat, hilft es, mit Eltern, Geschwistern oder Freunden zu reden. Man setzt sich hin und überlegt sich, wie es mit der Idee weitergehen könnte, schreit rum, schaukelt sich hoch. Daraus ergeben sich oft tolle Geschichten.

Über die Autorin und Dudas Fest:

Belkis Lesaar: „Feline und die Schwesternschaft der Wahrheit“, Pomaska-Brand Verlag, 278 Seiten, ab etwa 10 Jahren. Belkis Lesaar (39) wohnt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Köln. Gerade arbeitet sie am zweiten Teil von „Feline“.

Darum geht’s: Fee Feline ist in Gefahr, kommt auf die Erde  und  muss sich durchschlagen. Später steht ein Kampf gegen ihren bösen Onkel an.

Besuch Duda am Samstag und Sonntag zwischen 11 und 19 Uhr bei seinem Fest am Schokoladenmuseum. Von 14 bis 15 Uhr  triffst du dort jeweils Belkis Lesaar, bastelst einen Stift für rasende Reporter und spielst, bis dir die Puste ausgeht.

Das Gespräch führte Angela Sommersberg