Was ist ein Brexit?

Was ist ein Brexit?
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (rechts) und der britische Premier David Cameron (Foto: dpa)

Das Wort „Brexit“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Britain“, also Großbritannien, und „Exit“, das bedeutet Ausgang. Gemeint ist damit, dass Großbritannien aus der Europäischen Union  (EU) austritt. Die EU ist ein Zusammenschluss, dem 28 Staaten angehören – auch Deutschland.

Die Briten haben für den Brexit gestimmt. Mehr als die Hälfte der Wähler waren dafür, dass ihr Land in Zukunft kein Teil der Europäischen Union mehr sein soll. Warum? Einige Briten finden, dass Großbritannien zu viel Geld an die EU zahlt und zu wenig bekommt. Sie glauben, dass es Großbritannien wirtschaftlich besser gehen würde, wenn es nicht mehr in der EU ist. Andere sagen, dass die EU sich zu sehr in die Angelegenheiten der Mitgliedsstaaten einmischt.

Auszug aus der WG Europa

Wer ist dabei? Das sind alle Mitgliedsländer der EU. (Grafik: dpa)

Wer ist dabei? Das sind alle Mitgliedsländer der EU. (Grafik: dpa)

Und was heißt das? In der EU haben sich 28 Staaten aus Europa zusammengeschlossen. Auch Deutschland gehört dazu. Experte Paul Nolte erklärt: „Die EU funktioniert ein bisschen so wie eine Wohngemeinschaft. Man hat sich zusammengetan und teilt vieles. Nun hat ein Mitglied aber entschieden, dass es ausziehen will.”

Das heißt auch, dass es dann nicht mehr automatisch alles mit den anderen teilt. In der Gemeinschaft EU ist es zum Beispiel für die Länder sehr einfach, Geschäfte miteinander zu machen. Experten befürchten deshalb: Für Großbritannien könnte es in Zukunft schwerer werden, seine Produkte an die anderen zu verkaufen – und umgekehrt.

Im Ausland arbeiten wird schwieriger

Das gilt auch für andere Bereiche: Innerhalb der EU können die Menschen zum Beispiel problemlos in einem anderen Land arbeiten. Deutsche können nach Frankreich und Italien und dort ohne Probleme Jobs annehmen – denn alle drei Länder sind ja in der EU. Für Briten wird es in Zukunft vermutlich nicht so leicht sein – sie benötigen nach dem Austritt möglicherweise eine besondere Erlaubnis, um in andere Länder zu reisen und dort zu arbeiten. Und das könnte auch für ausländische Besucher gelten, die länger in Großbritannien bleiben wollen.

Wie die EU und Großbritannien zusammenarbeiten, werden sie in langen Verhandlungen klären. Das kann mehr als zwei Jahre dauern. Und was bedeutet es für die Wohngemeinschaft EU und Großbritannien, wenn das Mitglied tatsächlich austritt? Paul Nolte ist sich sicher: „Auch wenn sie nicht mehr zusammenwohnen und alles teilen – befreundet bleiben sie aber trotzdem.”

Von dpa, kst, ann