Klaus-Günter, mpg606 und pia01

Klaus-Günter, mpg606 und pia01
Foto: Csaba Peter Rakoczy

Sie heißen Klaus-Günter, mpg606 und pia01 und tanzen wild im Kreis herum, fahren vorwärts, rückwärts oder zur Seite. Die zwölf Schüler der GGS Oedekoven beobachten staunend, was ihre aus 300 Legoteilen gebauten Roboterfahrzeuge da tun. Eigentlich genau das, was ihnen die Kinder befohlen haben. Die haben die Roboter nämlich zuvor am Computer programmiert.

Kinder Computerkurs im Museum Bonn. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Sie sind an diesem Tag im Deutschen Museum in Bonn bei einem Programmier-Workshop. Duda hat ihnen dabei zugeschaut, um zu lernen, wie Programmieren eigentlich funktioniert.

Was ist Programmieren?

Ein Programmierer spricht sozusagen eine Sprache, mit der er den Computern Befehle erteilen kann. Er erstellt Computerprogramme. Die Computer selbst können nicht denken. Sie befolgen nur die Anweisungen, die ihnen der Programmierer gibt. Nicht nur Roboter können programmiert werden. Sondern zum Beispiel auch Videospiele, Apps fürs Handy und Internetseiten.

Lionel und Clemens.
Foto: Csaba Peter Rakoczy

Roboter programmieren

Der achtjährige Lionel und sein Freund Clemens lernen heute, wie man einen Roboter programmiert. „Wenn mein Freund mir sagt, dass ich vorwärts gehen soll, dann mache ich das. So ist das bei den Robotern auch“, erklärt er. Nur macht er das nicht mit Worten. Sondern mit virtuellen Bausteinen am Computer. Links am Bildschirm des Computers vor Lionel und Clemens ist eine Leiste mit solchen Bausteinen zu sehen. Auf denen stehen Befehle wie „Vorwärts“, „Seitwärts“ oder „Tanzen“. „Die kann ich jetzt von links in das große Feld ziehen“, erklärt Lionel und macht es vor. „Und dann gebe ich ein, wie viele Sekunden er zum Beispiel Vorwärtsfahren soll.“ Mehrerer solche Befehle reiht er aneinander. Anschließend klickt er auf „Übertragen“ – und die einprogrammierten Befehle werden zum Roboter geschickt. Nun müssen Lionel und Clemens nur noch auf einen grünen Knopf drücken – und der Roboter legt los und macht, was die beiden Jungs ihm befohlen haben.

Mona. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Lernen für die Zukunft

Was die Schüler da programmieren, ist mehr als nur Spielzeug. „Robotik ist zukunftsweisend“, sagt Sophia Piacenza. Die Informatikstudentin bietet im Deutschen Museum Programmierworkshops an. Informatiker sind Wissenschaftler, die sich mit der automatischen Verarbeitung von Informationen beschäftigen. Kinder früh mit dem Thema in Berührung zu bringen, findet sie sehr wichtig. „Es gibt immer mehr Roboter, die die Arbeit von Menschen übernehmen“, erklärt sie. Beim Bauen von Maschinen zum Beispiel. „Wir brauchen deshalb weniger Menschen, die diese Arbeit machen. Aber mehr Menschen, die Roboter programmieren können.“ Viele Leute hätten jedoch Angst, es mit dem Programmieren zu versuchen, weil sie glauben, dass das sehr schwierig sei. „Wenn Kinder aber früh damit in Berührung kommen, verlieren sie die Scheu und merken, dass das eigentlich ganz einfach ist und Spaß macht“, sagt Sophia Piacenza. Auch die achtjährige Mona findet: „Das war eigentlich gar nicht schwierig. Wir haben gedacht, dass es viel länger dauern würde, einen Roboter zu programmieren und sind sehr stolz auf uns, weil wir das geschafft haben.“

Calliope. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Calliope

Vielleicht kennst du Calliope schon aus dem Unterricht, denn manche Schulen arbeiten damit. Calliope ist eine sternförmige Platine – also eine Platte mit elektronischen Bauteilen – nur etwas so groß wie ein Handteller. Aber sie kann richtig viel. Sie ist ein richtiger kleiner Computer und hat zum Beispiel Lichtsensoren und Lautstärkesensoren. Sophia Piacenza hat Calliope zum Beispiel auf ein selbstgebautes Ufo geklebt, an dessen Seiten Striche in verschiedenen Farben sind. Je nachdem auf welche Seite und Farbe sie nun drückt, leuchtet Calliope in der entsprechenden Farbe auf.

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Roberta

Roberta ist neu im Deutschen Museum. Entwickelt wurde die Roboter-Dame vom Fraunhofer-Institut speziell für Kinder, die programmieren lernen möchten. Informatikerin Sophia Piacenza hat mit Roberta einen kleinen „Mars-Rover“ nachgebaut. Also eine kleine Version des ferngesteuerten Fahrzeugs, das den Mars erforscht.

Nicht nur in Bonn, an vielen Orten in Deutschland gibt es Roberta-Lehrer. Infos zu Open Roberta und wo du es ausprobieren kannst findest du hier: https://www.roberta-home.de/

Hier kannst du Programmieren lernen:

Hier gibt es viele Infos rund ums Programmieren und eine Übersicht von Orten, an denen du zum Beispiel Workshops besuchen kannst:
www.start-coding.de

Mit der Programmiersprache Nepo von Open Roberta kannst du ausprobieren, wie man einen Roboter programmieren kann – auch wenn du noch keinen eigenen hast: https://lab.open-roberta.org/

Das Deutsche Museum Bonn bietet Programmier-Workshops für Klassen und Geburtstage an. Dienstags um 14 Uhr gibt es auch ein offenes Workshopangebot, an dem du ohne Anmeldung teilnehmen kannst.

Deutsches Museum, Ahrstraße 45, 53175 Bonn
https://www.deutsches-museum.de/bonn

Die Hacker School bietet Kurse in verschiedenen Städten an, in denen Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren programmieren lernen können: www.hacker-school.de

Die Stadtbibliothek Köln bietet im Rahmen der Reihen „Makerspace“ und „Makerkids“ Programmierworkshops an.
https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/stadtbibliothek/index.html

Im CoderDojo Köln können Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren kostenlos lernen, Spiele zu programmieren und Websites zu bauen.

CoderDojo Köln, An der Bottmühle 5, 50678 Köln
www.coderdojo.cologne/

Von Jasmin Krsteski