Kunst aus Eis

Wie baut man den perfekten Schneemann? Das haben wir einen Profi gefragt
Draußen ist es ganz schön kalt geworden, oder? Wie gut, dass auch der Winter seine schönen Seiten hat. Denn kalte Temperaturen bedeuten für dich: warmer Kakao, Schlittschuhfahren und bei richtig vielen, weißen Flocken kannst du vielleicht sogar einen Schneemann bauen. Am Wochenende soll es nämlich voraussichtlich noch mal neuen Schnee geben, nachdem Köln am Mittwochmorgen schon ganz eingeschneit war. Aber wie baut man eigentlich den perfekten Schneemann?
Tipps vom Experten
Wusstest du, dass es Menschen gibt, deren Beruf es ist, mit Schnee und Eis zu arbeiten? Ein Beispiel ist Joachim Knorra aus dem Sauerland. Vielleicht kennst du Bildhauer, die Skulpturen herstellen. So ähnlich funktioniert das bei Joachim Knorra auch: Er hat ein richtiges Eiskunstatelier und schnitzt Figuren aus Eis. Er hat fast die gleichen Schwierigkeiten, wie du, wenn du einen Schneemann baust: „Eis ist ein natürlicher Kristall und verändert je nach Temperatur seinen Härtegrad.“ Deshalb muss Knorra gut aufpassen, wenn er mit Eis arbeitet. Bei etwa minus 10 bis 12 Grad ist es etwa so hart wie Holz und ideal zum Schnitzen. Ist das Eis aber zu kalt und dementsprechend hart, kann es schnell brechen.
„Bei Schnee ist das ähnlich. Wenn der Schnee zu pulvrig ist, kann man damit schlecht einen Schneemann oder andere Figuren bauen. Wenn man ihn mit Wasser etwas nass macht, pappt er besser. Dann klappt es auch mit dem Schneemann“, verrät Knorra. Übrigens: Eine seiner Lieblingsfiguren ist die Freiheitsstatue aus Amerika – natürlich aus Eis. Bei seinen anderen Eisfiguren lässt sich Joachim Knorra oft von der Natur inspirieren. Vielleicht kannst du das ja auch mal probieren?
So entsteht ein Schneemann
Mit feuchtem Schnee kann man also die besten Schneemänner bauen – und übrigens auch besser Schneebälle formen. Aber wie geht es nun weiter? Am besten formst du drei Bälle, die du dann so lange durch den Schnee rollst, bis sie die gewünschte Größe haben. Zwischendurch klopfst du den Schnee immer wieder fest. Die zwei größten Kugeln bilden den Leib, die kleinste der Kugeln den Kopf. Und schon ist das Grundgerüst deines Schneemanns fertig. Wenn du möchtest, kannst du ihn jetzt noch mit Wasser einsprühen. So wird der Schneemann glänzend und fest. Um mehr Halt zwischen den Kugeln zu schaffen, kannst du in die Zwischenräume der Kugeln ebenfalls etwas Schnee füllen und gut festdrücken. Das kann auch optisch schöner aussehen. Wenn dir das alles nicht gelingt, weil der Schnee immer wieder auseinander fällt, musst du nicht verzweifeln: Denn dann hast du ja vielleicht schon genug Schnee an einen Ort getragen, um einfach einen großen Schneeberg zu formen. Wenn du ihn hübsch dekorierst, kann auch daraus ein schöner Schneemann entstehen.
Den Schneemann gestalten
Damit der Schneemann nicht so trostlos aussieht, braucht er noch ein nettes Gesicht. Für die Augen werden oft Steine verwendet – die kannst du draußen suchen. Alternativ kannst du auch Walnüsse verwenden. Ist dein Schneemann eine Schneefrau? Dann kannst du über die Augen noch kleine Äste als Wimpern in das Gesicht des Schneemanns drücken. Der Klassiker – eine Möhre als Nase – sollte bei einem guten Schneemann nicht fehlen. Dann folgen der Mund (aus kleinen Steinen oder Knöpfen) und die Arme aus langen Ästen. Vielleicht hast du ja Glück, und du findest zwei Äste, die an einem Ende viele Gabelungen haben. Dann könnte man denken, der Schneemann hat Hände und Finger.
Zu guter Letzt kannst du den Schneemann in der Mitte seines Bauches noch mit einer Knopfreihe aus Steinen verzieren, ihm einen Schal umhängen und einen Hut aufsetzen. Und natürlich kannst du deiner Fantasie weiter freien Lauf lassen.
Die Schneemann-Tradition
Weißt du eigentlich, wer sich das „Schneemannbauen“ ausgedacht hat? Schon im 18. Jahrhundert wird der Schneemann in einem deutschen Kinderlied erwähnt. Zunächst war er aber eher eine unheimliche, bedrohliche Gestalt und blickte nicht so freundlich drein, wie wir ihn heute kennen. Das lag daran, dass der Schneemann für viele Menschen das Symbol für den kalten, ungemütlichen Winter war.
Übrigens: Der Rekord für den größten Schneemann wird in den USA gehalten. Die Einwohner von Bethel im Bundesstaat Maine bauten im Februar 2008 eine 37,1 Meter hohe Schneefrau. Sie soll rund 6000 Tonnen gewogen haben – das ist etwa so viel wie 1200 Elefanten zusammen wiegen.
Na, habt ihr Lust bekommen? Falls ihr in den kommenden Tagen oder am Wochenende einen Schneemann baut, dann macht doch ein Foto davon und schickt es uns! Die schönsten Bilder veröffentlichen wir dann auf der Duda-Internetseite (www.duda.news). Viel Spaß beim Bauen. Wir freuen uns auf eure Fotos!
Von Elisa Sobkowiak
Hier geht’s zu unserer Schneemann-Sammlung
https://www.duda.news/mach-mit/schneemann-sammlung/