Es knackt unter den Schuhen

Es knackt unter den Schuhen
Ein paar Kastanien, Streichhölzer und Federn: Schon sind die Kastanien-Männchen fertig. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Manchmal tritt man beim Spaziergang achtlos darauf. Doch meist lohnt es sich, genau hinzusehen. Denn in Parks und Wäldern liegen jetzt viele Baumfrüchte auf dem Boden.

Wusstest du zum Beispiel, dass Bucheckern und Eicheln theoretisch essbar sind und aus ihnen früher Brot und Öl gemacht wurde? Achtung, beide Früchte kannst du aber nicht roh essen. In den Kästen kannst du lesen, wie du sie in der Küche verarbeitest.

Extra viele Früchte

Außerdem wissenswert: Eichen, Buchen und Kastanien sind sogenannte Mastbäume. Der Name stammt aus Zeiten, als die Bauern ihre Schweine noch im Wald hielten. Alle paar Jahre gab es für die Tiere extra viel zu futtern. Nämlich dann, wenn die Bäume sehr viele Früchte trugen. Bei Buchen passiert das zum Beispiel etwa alle sechs Jahre. Auf diese Weise wollen sie mit den Früchten für viele neue Buchen sorgen. So ein Mastjahr ist also ein Überlebenstrick! Das Ganze ist für die Bäume aber auch anstrengend. Deshalb ruhen sie sich normalerweise in den kommenden Jahren etwas aus.

Fachleute haben bemerkt, dass es in den letzten Jahren immer öfter zu besonders vielen Früchten kam. Ein Grund dafür ist wohl, dass sich das Klima auf der Erde verändert. (dpa)

Bucheckern isst man am besten geröstet. Die braune Schale muss dafür aber weg! Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

BUCHECKERN

Bucheckern sind braun und klein. Deswegen muss man genau hinsehen, um sie zu entdecken. Rund um Buchen-Bäume solltest du aber Erfolg haben. Denn Bucheckern sind die Samen der Buchen und liegen deshalb in deren Nähe. Jeweils zwei Bucheckern stecken in einem Fruchtbecher. Das ist eine stachelige Hülle. Wenn die Samen reif sind, springt die Hülle auf und die Samen fallen heraus.

Bucheckern kann man übrigens essen. Dazu muss man die braune Schale abpellen. Aber Vorsicht: Sie enthalten einen giftigen Stoff! Wenn man zu viele rohe Bucheckern nascht, kann das Übelkeit und Bauchweh verursachen. Wenn man die Früchte aber röstet, ist es kein Problem und sie sind sehr gesund. Bucheckern schmecken nussig und enthalten viel Fett. Deshalb wurde aus ihnen früher zum Beispiel Öl gewonnen.

Früher wurde aus Eicheln Mehl gemacht. Foto: Holger Hollemann/dpa

EICHELN

Dieser Baum trägt den Beinamen Brotbaum. Aber nicht etwa, weil an ihm Brote wachsen. Früher machte man aus den Früchten der Eiche zum Beispiel Mehl, um daraus Brot zu backen. In früheren Zeiten waren Eicheln ein wichtiges Lebensmittel. Denn die eiförmigen Samen kann man essen. Dafür muss man allerdings einiges tun.

Eicheln enthalten einen Stoff, der roh sehr bitter schmeckt und Bauchschmerzen verursacht. Deshalb muss man vorher die braune Schale abmachen, zum Beispiel mithilfe eines Nussknackers. Die Kerne werden dann in Wasser gelegt. Das muss so lange gewechselt werden bis es sich nicht mehr verfärbt. Dann erst sind die Gerbstoffe ausgewaschen. Das kann aber bis zu zwei Tage dauern. Danach schmeckt die Nuss leicht süß.

Mal mit Schale, mal ohne: Kastanien findet man gerade in Wäldern oder Parks. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

KASTANIEN

Sie sind kugelig rund, rotbraun und sie haben einen hellen Fleck. Na klar, das sind die Kastanien! Sie liegen gerade wieder auf vielen Wegen und Kinder sammeln sie fleißig ein. Im Sommer kann man die Samen als grüne Kugeln am Baum hängen sehen. Ab September werden die Früchte dann reif und fallen zu Boden. Dabei platzt die stachelige Hülle auf und meist purzeln zwei Kastanien-Samen heraus. Häufig handelt es sich dabei um die Samen der Rosskastanie.

Der Baum heißt so, weil die Früchte früher oft an Pferde verfüttert wurden. Ross ist ein altes Wort für Pferd. Wir Menschen können diese Kastanien nicht essen. Aber dafür können wir mit ihnen super basteln, zum Beispiel kleine Figuren mit Streichhölzern als Beinen. Die stachelige Hülle ist ein guter Helm!

Von Stefanie Paul