„Die Tiere sind die besten Freunde der Kinder“

„Die Tiere sind die besten Freunde der Kinder“
Im Film ist Emilia mit Fuchs Rabbat zu sehen. Beim Filmdreh musste sich die Schauspielerin ihn oft vorstellen. Foto: Wolfgang Aichholzer/Leonine Studios/dpa

Elf Bände gibt es mittlerweile schon in der Reihe „Die Schule der magischen Tiere“. Und heute kommt Teil eins als Film ins Kino. Unsere Kinderreporter Johann (11), Anna (11) und Lulu (10) haben Autorin Margit Auer (54) interviewt

Anna: Wollten Sie schon als Kind Autorin werden?

Als Kind habe ich sehr viel gelesen, aber nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass ich Schriftstellerin werden könnte. Eine Zeit lang wollte ich Gärtnerin, dann Architektin und auch mal Postbotin werden. Ich habe aber schon als Kind Geschichten geschrieben, das machen ja viele Kinder. Und ich habe nie damit aufgehört. Später habe ich als Journalistin gearbeitet, dann bin ich Schriftstellerin geworden.

Lulu: Wie alt waren Sie dann, als Sie Ihr erstes Buch geschrieben haben?

Da war ich so 39 Jahre alt. Ich habe damals angefangen, mir die ersten Geschichten auszudenken und sie an Verlage geschickt, aber da kamen erstmal Absagen. Nebenbei habe ich weiter als Journalistin gearbeitet und Artikel geschrieben. 2010 wurde dann mein erstes Buch veröffentlicht, das war ein Kinderkrimi aus der Römerzeit.

Johann: Wie sind Sie auf die Idee für die Bücher „Die Schule der magischen Tiere“ gekommen?

Meine eigenen Kinder waren damals in der Grundschule und ich fand, dass es zu wenig Kinderbücher gibt, in denen es um das ganz normale Alltagsleben geht. Es gab Bücher mit Superhelden oder Außenseitern oder Zeitreisen, aber selten ging es um das normale Leben. Da dachte ich mir: Warum macht das denn keiner? Es gibt doch so viele Abenteuer, die man vor der eigenen Haustür erleben kann! Das habe ich durch meine Kinder gelernt. Ihr wisst natürlich, wie viel in der Schule passiert und wie es da manchmal drunter und drüber geht. Genau diese Geschichten wollte ich erzählen. Aber ich wusste: So finde ich keinen Verlag. Ich muss noch irgendwas Pfiffiges, Spannendes mit einbauen. Und da sind mir die magischen Tiere eingefallen. So eine Kombination aus Alltags-Geschichten und einer Prise Magie. Aber dass das so gut funktioniert, hätte ich nie gedacht.

Margit Auer, Romanautorin, kommt zur Hauptpremiere des Kinofilms “Schule der magischen Tiere” ins Arri Kino. Der Film kommt am 14. Oktober in die deutschen Kinos. Foto: Tobias Hase/dpa

Anna: Konnten Sie sich vorstellen, dass Ihr erstes Buch von „Die Schule der magischen Tiere“ einmal verfilmt wird?

Nein, niemals! Davon kann man nicht mal träumen. Mein Traum war, dass die Geschichten so gut ankommen bei den Kindern, dass ich weitere Bände schreiben darf. Denn der Verlag bremst irgendwann und sagt: Frau Auer, warten Sie mal ab, solche Reihen werden oft langweilig und dann springen die Leser ab. Also habe ich die Daumen gedrückt. Und tatsächlich kamen die Bücher so gut an, dass ich einen Band nach dem anderen schreiben durfte. Das macht mich stolz und total glücklich.

Johann: Entspricht der Kinofilm den Büchern?

Nicht ganz. Ein paar Sachen sind ein bisschen anders als wir sie kennen. Die Wintersteinschule ist im Film zum Beispiel ein Schloss – das hatte ich mir beim Schreiben nicht so vorgestellt. Aber das finde ich in Ordnung. Mir war wichtig, dass die magische Welt genauso rüberkommt, wie ich sie erfunden habe. Und auch, dass die Charaktere so bleiben, wie wir sie kennen. Im Drehbuch war Anna-Lena zum Beispiel viel mutiger als in den Büchern, dann habe ich gesagt: Nein, Anna-Lena ist eine Brave, Schüchterne, die muss so bleiben. Und auch die magischen Tiere: Die sind die Begleiter der Kinder und ihre allerbesten Freunde. Aber sie sind keine Zaubertiere. Sie können nicht mit dem Finger schnippen und die Welt ist wieder in Ordnung. Es war mir wichtig, dass Kinder und Tiere gleichberechtigt Abenteuer erleben, Probleme angehen und sich helfen.

Lulu: Sind Sie froh, dass ein Buch von Ihnen verfilmt wurde?

Es macht mich sehr glücklich und stolz. Ich hatte aber auch ein bisschen Bammel, denn es gibt auch Kinderfilme, die mir nicht gefallen. Aber meiner ist richtig schön geworden. Ich hab bis zum Schluss gebibbert, weil ich nicht wusste, wie die Tiere aussehen würden. Rabbat zum Beispiel muss sich bewegen, wie ein echter Fuchs, aber er muss auch ein lieber Freund sein und menschliche Züge haben. Er muss die richtige Stimme haben, freundlich sein, aber auch ein bisschen frech. Er muss so sein, dass man mit ihm kuscheln will – und das ist gut geworden.

Johann: Gibt es etwas, was Ihnen am Film nicht so gefällt?

Es gibt Lieder in dem Film, die muss ich mir noch öfter anhören und dann entscheiden, ob die mir wirklich gefallen. Es sind ein paar traurige Lieder dabei, die vielleicht ein bisschen kitschig sind. Ich weiß aber, dass sie den Kindern gefallen. Die Lieder wurden nämlich Kindern vorgespielt und nur die Lieder, die bei den Kindern gut ankamen, sind im Film gelandet. Es war also vielleicht ganz gut, dass sie mich nicht gefragt haben. (lacht)

Lulu: Haben Sie die Schauspieler und Schauspielerinnen für den Film mit ausgesucht?

Nein, und ich bin auch sehr froh darum. Ich war einmal bei einem Casting dabei, da waren zwölf Kinder. Die Frau von der Casting-Agentur hatte eine Kamera und machte Aufnahmen, die Kinder mussten sich vorstellen, ein paar Szenen spielen – und ganz ehrlich: Ich fand die Kinder alle gut. Deswegen war ich froh, dass jemand anders das entschieden hat. Tatsächlich hat von diesen zwölf Kindern auch niemand eine Rolle bekommen.

Anna: Es gibt jetzt schon elf Bände der Schule der magischen Tiere. Wie viele sollen es noch werden?

Band zwölf „Voll das Chaos“ kommt Ende Oktober raus, und ich sammele schon Ideen für Band 13. Denn ihr wisst: Erst wenn alle Kinder aus Miss Cornfields Klasse ein magisches Tier haben, ist die Reihe zu Ende. Das wird noch ein bisschen dauern. Vielleicht fällt mir noch der ein oder andere Schlenker ein, aber im Moment plane ich mit vier bis fünf weiteren Bänden. Aber genau weiß ich es noch nicht.

Lulu: Wie lange brauchen Sie, um ein Buch zu schreiben?

Ich mache mir erst einen Plan und überlege mir, was in jedem Kapitel passieren soll. Dafür brauche ich einen Monat. Dann fange ich an zu schreiben. Und dafür brauche ich ungefähr drei Monate.

Margit Auer: Jetzt möchte ich euch noch etwas fragen: Welches magische Tier hättet ihr am liebsten?

Johann: Ich finde Leonardo, das Streifenhörnchen, cool.

Anna: Ich mag Sydney, den Koala.

Lulu: Ich hätte gerne Rabbat, den Fuchs.

Aufgezeichnet von Angela Sommersberg

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  1. […] habe die Bücher „Die Schule der magischen Tiere“ nicht selbst gelesen, aber mein siebenjähriger Cousin. Er findet sie super! Ich durfte mir den […]

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