Von Östrogen und Testosteron

Von Östrogen und Testosteron
Foto: Waltraud Grubitzsch/lah

Heute erklären wir dir die biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Unsere menschlichen Körper sind alle mehr oder weniger gleich aufgebaut: Wir haben Augen, Magen und Darm, ein Gehirn, ein Herz, Knochen, Haut und Muskeln. Doch es gibt etwas, was die eine Hälfte der Menschheit von der anderen unterscheidet: Unsere Fortpflanzungsorgane. Sie machen uns zum Jungen oder zum Mädchen.

Die Unterschiede

Jungen haben einen Penis, mit dem sie gemeinsam mit einer Frau ein Kind zeugen können. Mädchen haben eine Scheide und eine Gebärmutter, in der ein Baby heranwachsen kann. Das ist gut so, denn sonst könnten sich Menschen nicht fortpflanzen. Als Kinder sind die Unterschiede, abgesehen von den Geschlechtsorganen, noch nicht so groß. Wenn wir angezogen sind, erkennt man uns meist nur als Mädchen oder Jungen, weil wir eine Frisur oder Kleidung tragen, die als typisch weiblich oder männlich gilt. Wenn die Pubertät einsetzt , beginnen die Keimdrüsen damit, Hormone zu produzieren. Das sind Botenstoffe. Das wichtigste „weibliche“ Hormon ist Östrogen, Testosteron das wichtigste „männliche“. Diese Stoffe haben große Auswirkungen, wie wir an körperlichen Veränderungen in der Pubertät sehen können. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden deutlicher: Mädchen wachsen Brüste, Jungen ein Bart und sie bekommen eine tiefere Stimme. Die Fortpflanzungsorgane entwickeln sich zur Geschlechtsreife weiter. Sie wären also körperlich dazu in der Lage, Kinder zu zeugen.

Illustration zu den Veränderungen des Körpers in der Pubertät; Grafik: K. Losacker

Männliche Keimdrüsen

Bei den Jungen liegen die Fortpflanzungsorgane vor allem außerhalb des Körpers: Nämlich der Penis und die Hoden, die männlichen Keimdrüsen. Sie produzieren Spermien. Die Hoden befinden sich im Hodensack, einer Hauttasche, die dafür sorgt, dass die Temperatur nicht zu warm oder zu kalt für die empfindlichen Spermien ist. Die Spermien werden in den Nebenhoden gespeichert und wandern von dort durch den Samenleiter an den Bläschendrüsen vorbei zur Prostata. Die Bläschendrüsen geben den Spermien Kraft für ihren Weg. Die Prostata stellt ein Sekret her, in dem die Spermien schwimmen. Bei sexueller Erregung füllt sich der Penis mit Blut und richtet sich auf. Das nennt man eine Erektion. Bei der Ejakulation wird das Sperma durch die Harnröhre aus dem Penis geschleudert. In so einem Samenerguss befinden sich 200 bis 500 Millionen Samenzellen. Nur eine kann das Ziel erreichen: Die, die zuerst bei der weiblichen Eizelle ankommt.

Eine Eizelle pro Monat

Bei den Mädchen liegen die Fortpflanzungsorgane vor allem im Inneren des Körpers: Die Gebärmutter und die Eierstöcke, die weiblichen Keimdrüsen. Nach der Geschlechtsreife setzen die Eierstöcke der Frau eine Eizelle pro Monat frei, die durch den Eileiter in die Gebärmutter wandert. Bereits im neugeborenen Mädchen sind Hunderttausende Eizellen angelegt. In der Pubertät reifen sie. Die Gebärmutter ist etwa so groß wie eine Faust und hohl. Bevor sie die Eizelle empfängt, baut sie eine Schleimhaut auf, in der sich das Ei einnisten kann. Wird die Eizelle nicht befruchtet, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und in Form von Blutungen ausgeschieden. Das ist die weibliche Regelblutung. Trifft die Eizelle beim Geschlechtsverkehr mit einem Mann auf ein Spermium, kommt es zur Befruchtung. Die Eizelle nistet sich ein, ein Fötus wächst heran. Die Gebärmutter vergrößert sich mit dem heranwachsenden Baby. Kurz vor der Geburt ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter zusammen, die Wehen setzen ein. Dabei wird das Baby in den Geburtskanal gelenkt und durch die Scheide gepresst. Ein neues Leben ist entstanden.

Von Jasmin Krsteski

Dudas Körperserie

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