HP3 – Ein Roboter gräbt auf dem Mars

HP3 soll die Entwicklung des Planeten erforschen – doch es gibt Probleme
Millionen von Kilometer über der Erde ist aktuell ein Maulwurf unterwegs. So weit weg, dass du es dir kaum vorstellen kannst. Dieser Maulwurf sieht nicht so aus, wie du ihn aus dem Garten kennst: Er ist ein Roboter namens „HP3“ und ist im November an Bord der Nasa-Sonde „InSight“ auf dem „Roten Planeten“ Mars gelandet. Der Mars ist neben der Venus einer der beiden Nachbarplaneten unserer Erde. Mit dem Unterschied, dass die Sonde etwa zehn Monate bis zu diesem Nachbarn braucht – und nicht wie du zehn Minuten.

Dieser Stab soll sich auf dem Planeten Mars in den Sand eingraben und die Temperatur messen. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Was macht der Roboter dort?
Der Marsmaulwurf HP3 ist am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt worden und hat eine Aufgabe: Er soll sich drei bis fünf Meter tief in die Oberfläche des Planeten eingraben und den Wärmestrom aus dem Mars-Inneren messen. Was dieser Wärmestrom aussagt? Experten können anhand dessen zum Beispiel feststellen, wie sich der Planet in den vergangenen Jahren entwickelt hat und ob er noch immer einen flüssigen Kern hat. Diese Aufgabe erledigt der Maulwurf-Roboter im Zuge der Nasa-Mission: In den kommenden beiden Jahren sollen Entwicklung, Struktur und physikalische Eigenschaften von Kruste, Mantel und Kern des Mars erforscht werden. Denn mit diesem Wissen können Forscher vielleicht auch herausfinden, ob es irgendwann möglich ist, auf dem Mars zu leben. Das alles kostet 650 Millionen Euro – ganz schön viel Geld also. Vor einer Woche hat der Roboter mit seiner Arbeit losgelegt.
Wie sieht der Maulwurf aus?
HP3 ist kniehoch und sieht aus wie ein großer Nagel mit einem eingebauten Hammer. Er zieht ein Kabel hinter sich her, das mithilfe von Sensoren die Temperaturen auf dem Mars messen kann. Jetzt gab es aber Probleme bei seinen Arbeiten: Während er im Boden gewühlt hat, ist er auf Widerstand gestoßen.

Auf dem Mars hat sich der in Deutschland entwickelter Roboter vollautomatisch in den Boden gehämmert. Foto: Uncredited/NASA/JPL-Caltech/AP/dpa
Experten gehen im Moment davon aus, dass es sich um eine Kies-Schicht handeln könnte. Deswegen soll sich der Roboter erstmal zwei Wochen lang abkühlen und Pause machen. Währenddessen wollen die Experten hier auf der Erde entscheiden, wie die Mission weitergehen soll.
Von Elisa Sobkowiak (mit dpa)