Klein aber oho – Belgien

Eines der kleinsten Länder der Europäischen Union liegt an der deutschen Grenze: Belgien. Es hat drei offizielle Amtssprachen: Deutsch, Französisch und Niederländisch – alle drei Länder liegen um Belgien herum.
Belgien kurz und knapp
Neben den Niederlanden und Luxemburg gehört Belgien zu den Benelux-Ländern. Das kannst du dir gut merken, denn „Benelux“ ist eine Abkürzung aus allen drei Ländernamen. Mit dieser „Benelux-Union“ haben die Staaten Zusammenarbeit vereinbart und machen gemeinsam Politik. Seit 2004 können zum Beispiel Polizisten aus den Benelux-Ländern ohne Zustimmung der anderen das Gebiet der drei Länder im Dienst betreten. Belgien ist eine Monarchie, ein König ist das Staatsoberhaupt. Seit 2013 ist das König Philippe.
Besonderheiten des Landes
Obwohl Belgien so klein ist, ist es sehr international. Vielleicht hast du den Namen von Belgiens Hauptstadt, Brüssel, schon in Zusammenhang mit politischen Themen in den Nachrichten gehört. Das liegt daran, dass sich dort die Sitze von Europäischer Union und Nato befinden. Die Nato ist der sogenannte Nordatlantikpakt. Dieses Bündnis will für Sicherheit und weltweite Stabilität sorgen. Viele Politiker reisen also häufig in die belgische Hauptstadt, um sich zu besprechen. Außerdem arbeiten in Brüssel viele ausländische Diplomaten und Journalisten.
Comics und Pommes
Wusstest du, dass Belgien die meisten Comiczeichner pro Quadratkilometer auf der ganzen Welt haben soll? Beispielsweise wurden die Schlümpfe dort erschaffen. Die Belgier behaupten auch, sie hätten die Pommes erfunden – obwohl die ja oft „French fries“, also französische Pommes, heißen. In vielen Städten werden „belgische Pommes“ in Papiertüten mit verschiedenen Soßen serviert. Wirklich typisch belgisch sind aber Gaufres (das heißt Waffeln) mit Puderzucker oder flüssiger, heißer Schokolade.
Ursprung in Belgien
Wenn du gerade ein Portemonnaie parat hast, hol’ doch mal ein Eurostück heraus: Die Vorderseite nämlich, die bei allen Euro-Ländern gleich ist, hat ein Belgier entworfen. Er heißt Luc Luycx. Die Rückseiten der Münzen haben die Länder jeweils selbst gestaltet. Deshalb sammeln viele Leute sie auch, weil es so viele Motive gibt. Apropos Motive: Wenn du schon mal in Belgien warst, kennst du vielleicht den Manneken Pis. Übersetzt heißt das „wasserlassendes Männlein“. Die Statue zeigt tatsächlich einen Jungen, der pinkelt, und ist eines der Wahrzeichen Brüssels. Gerade weil die Statue etwas zeigt, das wir sonst nur tun, wenn wir ungestört auf der Toilette sind, steht das Manneken Pis symbolisch für Meinungsfreiheit, Widerstand und für demokratische Werte.
Von Elisa Sobkowiak
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