So niedrig war der Rhein noch nie

So niedrig war der Rhein noch nie
Foto: Henning Kaiser/dpa

Bist du in den vergangenen Tagen am Rhein spazieren gegangen? Oder mit der Bahn über eine der Kölner Brücken gefahren? Dann ist dir vielleicht auch aufgefallen, dass man gerade sehr viel Ufer und Strand am Rhein sieht.

Das ist tatsächlich sehr ungewöhnlich. Der Rheinpegel ist zurzeit so niedrig wie noch nie. Das Wort Pegel bezeichnet die Höhe des Wassers in Flüssen, Seen und im Meer. Am Freitag lag der Pegel in Köln bei 77 Zentimetern. Das ist Rekord – so niedrig war das Wasser seit der Aufzeichnung noch nie. Zum letzten Mal extrem niedrig war der Pegel im Jahr 2003 – da war er bei 81 Zentimetern. Normalerweise liegt der Pegel in Köln bei etwa drei Metern.

Warum ist das so?

Der Grund dafür, dass gerade so wenig Wasser durch den Rhein fließt, ist das Wetter. Seit dem Sommer war es ja sehr heiß – und hat sehr wenig geregnet. Und zwar auch dort, wo der Rhein entspringt. Das ist in der Schweiz. Von dort aus fließt der Rhein durch den Bodensee und an Städten wie Freiburg, Mainz, Koblenz und Bonn vorbei bis zu uns. Später mündet er in die Nordsee. Wenn es an all diesen Orten sehr trocken ist, führt der Fluss sehr wenig Wasser.

Ist der Rhein bald trocken?

Dass zurzeit so wenig Wasser durch den Rhein fließt, bedeutet aber nicht, dass der Fluss bald ausgetrocknet sein könnte. Auch dann nicht, wenn der Pegel bei null stehen sollte. Am Boden des Flusses wurde nämlich eine Fahrrinne ausgebaggert. Die liegt mindestens einen Meter tiefer als der Pegel null. Deswegen darf man auf gar keinen Fall in den Rhein hineingehen. Die Fahrrinne wurde geschaffen, damit die Schiffe weiter fahren können. Trotzdem: Der Pegel ist so niedrig, dass manche Schiffe das nicht mehr können. Andere haben wenig Ladung dabei – denn schwere Ladung drückt das Schiff nach unten. Wann es regnen wird, weiß man noch nicht.

Von Angela Sommersberg