Wie entstehen Computerspiele?

Erik will wissen, wie Computerspiele aufgebaut sind. Deswegen hat er den Kurs in Köln besucht. (Foto: Hennes)
Erik will wissen, wie Computerspiele aufgebaut sind. Deswegen hat er den Kurs in Köln besucht. (Foto: Hennes)

Einmal mit Lionel Messi in „Fifa 16“ die Gegner ausdribbeln? Mit Super Mario die Prinzessin retten? Oder in „Anno 2205“ den Mond besiedeln? Computerspiele machen Spaß. Doch wie entstehen sie eigentlich? Das hat das SAE Institut in Köln einigen Kindern erklärt. Wir waren bei diesem Kurs dabei.

Ein besonderes Computer-Programm

Die Kinder arbeiten mit einem besonderen Computer-Programm. Du kannst es dir wie einen Spielebaukasten vorstellen. Es heißt „Project Spark“. Die Kinder können damit ganz einfach ihre eigene Spielwelt erstellen. Alle Figuren und Gegenstände,  die es später im Spiel gibt, sind schon in diesem Baukasten drin. Mit der Maus können die Kinder Helden und ihre Gegner, aber auch Brücken und Bäume in die Spielwelt reinsetzen.

So entsteht normalerweise ein Computerspiel

Eigentlich entsteht ein Spiel nicht so schnell. „Zunächst braucht man eine Idee, dann ein Team von Programmierern und Künstlern“, erklärt Andre Neumann. Er ist am SAE Institut für die Spieleprogrammierung verantwortlich. Zusammen entwickeln  Programmierer und Künstler erst eine Mini-Version des  Spiels. Die stellen sie dann einer Firma vor, die das Spiel bezahlen soll. Normalweise arbeiten dann  etwa 100 Menschen mehrere Jahre am Spiel, bis es fertig ist. So viel Zeit haben die Kinder  nicht. Sie haben nur drei Stunden.

Das wollen die Teilnehmer über Spiele lernen

Zwei Teilnehmer sind Julius und Erik. Die 13-Jährigen wohnen in Odenthal und sind Fans des Spiels „Minecraft“. Julius will lernen, wie ein Spiel entwickelt wird, „auch wenn ich lieber Fußballer werden möchte“. Erik denkt, dass er nach dem Kurs mehr von Computern versteht und weiß, wie Spiele aufgebaut sind.

Eigene Spielwelten entstehen

Julius baut mit Andre Neumann ein eigenes Spiel. (Foto: Christoph Hennes)

Julius baut mit Andre Neumann ein eigenes Spiel. (Foto: Christoph Hennes)

Julius, Erik und die anderen überlegen sich zuerst, wie ihre  Spielwelten aussehen sollen und bauen sie dann mit dem Baukasten zusammen. Die meisten Kinder entscheiden sich für einen Wald. Andere stellen ihren Helden in einer Welt mit Feuerflüssen ab. Und schnell haben sie auch herausgefunden, dass sie ihrem Helden einen Freund, nämlich eine Taube, an die Seite stellen können. Die Kinder wählen auch Gegner aus, zum Beispiel mächtige, böse Drachen. Gegen die müssen ihre Helden später kämpfen.  Manchen Teilnehmern reicht das dann schon. Andere wollen gerne mehr Einfluss auf ihr eigenes Spiel nehmen. Soll der Held beim Drücken der Taste E ein Schwert ziehen? Das und andere Dinge kann man auch mit dem Computer-Programm  bestimmen. Das klingt kompliziert. Aber es ist schon sehr nah an dem, was Spieleprogrammierer wirklich machen.

Viele verschiedene Ideen kommen zusammen

Die Kinder sind bis zum Schluss konzentriert bei der Sache. Andre Neumann ist  zufrieden. „Ich bin ziemlich überrascht, wie viele Ideen die Teilnehmer hatten.“ Und Erik und Julius? „Ich fand toll, dass man alles einstellen kann, aber es hätte noch einfacher sein können“, sagt Erik. Julius ist sich sicher, dass richtiges Programmieren aufwendiger ist. „Aber man hat ein Gefühl dafür bekommen, wie es funktioniert.“

Wie wird man SpieleProgrammierer?

„Um Spieleprogrammierer zu werden, muss man logisch denken können und braucht Englisch-Kenntnisse“, sagt Felix Deimel, der den Kurs betreut hat. Wenn du später Spiele programmieren willst, dann könntest du schon in der Schule das Fach Informatik wählen. Das sei ein guter Anfang, sagt Felix Deimel. Später kannst du dann Spieleprogrammierung studieren.

Von Thomas Schmitz

Noch mehr Lust auf Computer-Spiele? Die Spieletester NRW haben welche für euch getestet

Zur Zocker-Ecke