Tennis mit Kuscheltieren – Die ARD-Kinderradionacht

Tennis mit Kuscheltieren – Die ARD-Kinderradionacht
Kiraka Moderatorin Mona Ameziane. Foto: WDR/Annika Fußwinkel

Hast du am Freitagabend schon was vor? Wie wäre es, wenn du dich mit deinen Freunden verabredest und das Radio anschaltest? Denn: Es ist ARD-Kinderradionacht.

Dieses Jahr geht es in der Sendung für Kinder um Sport. Startschuss ist um 20:05 Uhr auf WDR5 und KiRaKa, Ende um 1 Uhr nachts. Und keine Sorge – Moderatorin Mona Ameziane (25) hat uns verraten: Die Sendung ist sogar etwas für Bewegungsmuffel.

Mona, wie viel hast du für die Kinderradionacht trainiert?
Seit der letzten Radionacht habe ich auf alles verzichtet und nur Sport gemacht, um auf diesen Tag hinzutrainieren (lacht). Na gut, so krass war es natürlich nicht, aber man möchte ja trotzdem ein bisschen in Form sein für so ein Ereignis – auch, wenn es vollkommen okay ist, zwischendurch mal faul zu sein und keine Lust auf Sport zu haben. Genau das soll auch die gesunde Mischung bei der Radionacht am Freitag sein.

Du bist an dem Abend nicht nur Moderatorin, sondern auch ein bisschen Trainerin – wie bereitest du dich auf die Radionacht vor, gerade auch im Gegensatz zu anderen Arbeitstagen beim Radio?
Die Kinderradionacht ist natürlich deshalb schon besonders, weil es die Sendung nur ein Mal im Jahr gibt. Deswegen ist die Vorbereitung auch etwas Besonderes: Es ist total cool, mit den unterschiedlichen Themen der Sendung von den Klassikern Fußball und Ballett bis hin zum Zaubersport Quidditch über die ganze Nacht hinweg eine Dramaturgie aufzubauen. Und natürlich dafür zu sorgen, dass keiner einschläft! Wer weiß, vielleicht kann ich ja mit den Kindern sogar die eine oder andere Sportübung machen…

Kiraka Moderatorin Mona Ameziane. Foto: WDR/Annika Fußwinkel

Wie funktioniert denn „Sport“ übers Radio?
Das kommt natürlich auf die Sportart an. Da musste ich auch etwas mehr Gehirnschmalz reinstecken: Was können die Kinder zu Hause machen, was ich auch im Studio machen kann? Was klingt cool? Aber ich verrate schon mal: Es gibt ein paar Dinge, die man auch mit dem Telefon in der Hand machen kann.

In dem Song zur Kinderradionacht singt die Band „Deine Freunde“: „Zieh dir mal lieber deine beste Jogginghose an, ich schalte hoch in den Turbogang“ – trifft das auch auf dich am Freitag zu? Wirst du in Jogginghose zur Arbeit kommen?
Ja klar! Endlich! Ich werde auf jeden Fall in Sportklamotten kommen. Aber: Es ist auch vollkommen okay, wenn jemand im Schlafanzug zuhört oder im Kleid oder in der Jeans. Die Sendung wird ja durch das Zuhören vor allem auch Bewegung für den Kopf. Aber ich hoffe natürlich, dass einige dem Motto nachgehen und im Trikot oder Tutu zuhören und anrufen, das wäre cool.

Du bist am Freitag fünf Stunden lang auf Sendung. Wenn du die Wahl hättest: Lieber fünf Stunden durchmoderieren oder fünf Stunden Sport machen?
Hmm… ich glaube, ich würde mich so oder so fürs Moderieren entscheiden. Einfach, weil es ja auch Phasen gibt, die ruhiger sind, weil ich mir ja selbst auch die Beiträge im Studio anhöre. Und weil ich es liebe, liebe, liebe, zu wissen, dass da Kinder und ganze Klassen sind, die sich treffen und Partys feiern und ich das mit ihnen zusammen erlebe. Das kann Sport gar nicht toppen – und es ist für mich auch viel weniger anstrengend.

Hast du ein besonderes Sporterlebnis aus deiner Kindheit, das dich bis heute prägt?
Ich habe als Kind sehr viel Zeit in Turnhallen beim Leistungsturnen verbracht. Deswegen habe ich unheimlich viele Erinnerungen an Wettkämpfe und auch Tage, an denen man sich manches nicht gleich getraut hat. Genauso gab es auch superviele schöne Momente. Was bei anderen vielleicht das Musikinstrument war, war bei mir der Sport – außer, es kommen Bälle ins Spiel. Aber ich muss ja am Freitag zum Glück nicht Fußball oder Handball spielen – und wenn, kann man das durch’s Radio ja nicht sehen!

Findest du Sport ist wichtig für Kinder?
Erstmal ist es natürlich ein super Ausgleich zum ganzen Rumsitzen in der Schule und bei den Hausaufgaben. Aber auch in sozialer Hinsicht ist Sport eine super Sache: Man lernt andere Kinder kennen, man gewinnt, verliert, freut sich für andere und leidet mit ihnen.

Was ist denn, wenn ich als Kind gar nicht so sportlich bin – sollte ich am Freitag trotzdem einschalten?
Auf jeden Fall! Darüber haben wir uns am Anfang auch viele Gedanken gemacht. Aber ich verspreche, dass wir alle und jeden mitnehmen. Selbst, wenn man gar keinen Sport macht. Es geht um viel Spaß, um Spiele und im Zentrum stehen eben gute Geschichten, bei denen man sich auch als Sportmuffel nicht die Ohren zuhält. Und: Auch wenn’s um Sport geht, sollte man die Wichtigkeit von Chips und Pizza für die Kinder bei der Radionacht nicht unterschätzen (lacht). Denn es ist schließlich ein Abend, auf den sich die Kinder richtig freuen sollen. Dass man mit acht oder neun Jahren bis 1 Uhr nachts aufbleibt, ist ja auch nicht selbstverständlich. Deswegen hoffe ich, dass es die Radionacht auch noch lange gibt – weil es eben ein Format extra für Kinder ist.

Unter anderem gibt’s im Vorfeld der Radionacht einen Wettbewerb, bei dem sich Kinder eine eigene Sportart ausdenken sollen. Wie sähe denn deine persönliche Fantasie-Sportart aus?
Es wäre auf jeden Fall etwas total Verrücktes! Vielleicht so eine Art „Kuscheltier-Tennis“. Ich habe ja schon gesagt, dass ich Sportarten mit Bällen nicht so gut finde. Aber wenn man eine Art Ballersatz finden würde, könnten alle, die mit Bällen nicht so gut klarkommen, vielleicht doch etwas Spaß an solchen Spielen haben. Und den Kuscheltieren täte das natürlich nicht weh, sondern sie hätten mindestens genauso viel Spaß, wie wir. Ballproblem gelöst!

Das Gespräch führte Elisa Sobkowiak

Noch mehr hören

Bestimmt kennst du „Die Sendung mit der Maus“. Ab dem 1. Dezember kannst du dir die Lach- und Sachgeschichten auch im Radio anhören. Und zwar auf einem neuen Digitalradiokanal und als Podcast. Auch Kakadu, das Kinderradio vom Deutschlandfunk, hat seit Sommer einen neuen Podcast. Im Radio gibt es sonntags ein Kinderprogramm (7:30 bis 9:30 Uhr), dafür unter der Woche aber nicht mehr.