Simon besucht die Kanzlerin

Simon besucht die Kanzlerin
Was Simon (ganz links) gleich aufgefallen ist: Die Kanzlerin (4. von links) ist ganz schön klein. (Foto: Kindermissionswerk)

„Es ist was Tolles passiert“, hat Simon im Dezember an „Duda“ geschrieben. „Unsere Gemeinde Christus König aus Kerpen-Horrem darf zum Sternsinger-Empfang nach Berlin fahren.“ Es ist nämlich so, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel jedes Jahr  Sternsinger an ihrem Arbeitsplatz im Bundeskanzleramt begrüßt. Und dieses Jahr war auch Simon dabei. Der Zehnjährige erzählt euch von seiner spannenden Reise.

108 dürfen zu Angela Merkel

Simon mit seiner Sternsinger-Truppe (Foto: Kindermissionswerk)

Die Aktion Sternsinger der katholischen Kirche kennst du bestimmt: Drei oder vier Kinder ziehen als Sternsinger durch den Ort. Sie segnen die Häuser und sammeln Spenden für arme Menschen. Jedes Jahr dürfen 108 Sternsinger zu Angela Merkel fahren.

Deutschland ist nämlich in 27 katholische Kirchen-Gebiete aufgeteilt  – und aus jedem Gebiet dürfen vier Kinder nach Berlin. Welche Kinder das sind, wird ausgelost. Für das Erzbistum Köln wurde in diesem Jahr Simons Gemeinde Christus König gezogen. Weil Simon schon seit fünf Jahren Sternsinger ist, durfte er für seine Gemeinde nach Berlin fahren. Mit dabei waren außerdem: Anna (9), Dominik (14) und Lucas (12).

Auf nach Berlin!

Los ging die Reise dann am vergangenen Sonntag: Die vier Sternsinger und eine Begleiterin sind mit dem Zug nach Berlin gefahren. Geschlafen haben sie und alle anderen Sternsinger in einer Jugendherberge. „Am Montagmorgen wurden wir mit Bussen von der Bundespolizei abgeholt“, erzählt Simon. Zuerst ging es in einen Gottesdienst, danach weiter ins Bundeskanzleramt. „Um nach drinnen zu kommen, wurden wir wie am Flughafen kontrolliert, so  richtig mit Metall-Detektoren“, erzählt Simon. Dann haben die Sternsinger ihre Königs-Kostüme angezogen, die sie von zu Hause mitgebracht hatten.

Leichter Händedruck

Auch die Kanzlerin hat mitgesungen. (Foto: Kindermissionswerk)

„Dann sind wir gemeinsam zu Angela Merkel gegangen“, sagt Simon. „Da war mir ganz schön mulmig.“ Es durften immer  vier Kinder aus einer Gemeinde nach vorne treten, Angela Merkel die Hand schütteln und sich auf einer Tribüne aufstellen. „Der Händedruck von Angela Merkel war leicht und sie hat einen sehr netten Eindruck gemacht“, sagt Simon. Noch eins ist ihm aufgefallen: „Ich weiß aus dem Fernsehen, dass Angela Merkel nicht so groß ist – aber in echt ist sie noch kleiner.“ Dann wurde gesungen. Die Lieder hatten die Kinder zu Hause geübt. „Angela Merkel hat mitgesungen, das  war schön.“

Spenden für Kenia

„Zwei Sternsinger haben ein kleines Theater aufgeführt, in dem es um den Klimawandel ging“, erzählt Simon. Dieses Jahr wird das Geld nämlich an eine Region in Kenia gespendet. In dem afrikanischen Land ist es sehr trocken,  denn es leidet darunter, dass sich die Erde immer weiter erwärmt. In einer Rede hat auch Angela Merkel etwas über den Klimawandel erzählt. Und sie hat die Sternsinger dafür gelobt, dass sie anderen Menschen helfen.

„Insgesamt war ihre Rede aber schwer zu verstehen“, findet Simon. Dann hat Angela Merkel den Sternsingern ihre Spende für Kenia überreicht. Dafür haben die Sternsinger den Segen angeschrieben. Zum Abschluss gab es Spaghetti mit Bolognese oder Tomatensoße – ohne die Kanzlerin. „Am schönsten war es, Angela Merkel die Hand zu schütteln. Das war etwas ganz Besonderes“, sagt Simon. Noch einmal darf er übrigens nicht als Sternsinger nach Berlin  – denn andere Kinder wollen ja auch mal.

Von Angela Sommersberg