Instrumente-Serie: So spielt man eine Harfe

Instrumente-Serie: So spielt man eine Harfe
Wer Harfe spielt, kann sich nicht im Ton vergreifen. Denn an der Harfe zupft man die Töne. (Foto: dpa)

Es klingt, als würden Elfen durch die Luft fliegen, die Töne sind ganz sanft, ruhig und weich. Aber mit einer Harfe kannst du nicht nur leise spielen. „Damit kann man auch richtig Radau machen“, sagt Sarah Botzian. Sie unterrichtet das Instrument Harfe an der Musikschule in Bergisch Gladbach. „Meine Schüler sind oft ganz erstaunt, wie laut man damit spielen kann.“

harpSo spielst du Harfe

Trotzdem ist eines sicher: Auch wenn du laut Harfe spielst, kannst du dich nicht im Ton vergreifen. Denn im Gegensatz zu Instrumenten wie der Gitarre oder der Geige musst du beim Spielen die Saiten nicht herunterdrücken (und kannst also auch nicht an der falschen Stelle drücken). Um auf der Harfe unterschiedliche Töne zu erzeugen, zupfst du einfach unterschiedliche Saiten an. „Man zupft mit den Fingerkuppen“, erklärt Sarah Botzian. „Deswegen sollte man seine Fingernägel immer kurz schneiden.“ Wenn die Saiten schwingen, entsteht der Ton. Der einzige Nachteil: Damit die Saiten immer richtig klingen, müssen sie ungefähr einmal pro Woche gestimmt werden. „Und das kann bis zu zwanzig Minuten dauern, wenn man noch keine Übung hat“, sagt Sarah Botzian.

So sieht die Harfe aus

Denn so eine Harfe hat ziemlich viele Saiten. Das Instrument sieht aus wie ein Dreieck aus Holz, die Saiten sind dazwischen gespannt. „Es gibt Harfen in ganz vielen Größen“, sagt Sarah Botzian. Manche sind so klein, dass du sie auf dem Schoß halten kannst, die Konzertharfe hingegen ist so groß wie ein erwachsener Mann. Kinder fangen mit der nicht ganz so großen irischen Harfe an. Offiziell heißt sie Haken-Harfe, weil an jeder Saite ein Haken befestigt ist, mit dem du die sogenannten Halbtöne erzeugen kannst. Die irische Harfe hat mehr als 30 Saiten. Es gibt ganz dicke Saiten aus Stahl für die tiefen Töne und dünne Saiten aus Nylon für die hohen Töne. „Die C-Saite ist immer rot, die F-Saite blau“, erklärt Sarah Botzian. „Deswegen kann man sich auch gut zurechtfinden.“

Hier spielst du Harfe

Ähnlich wie beim Klavier spielst du bei der Harfe zwei Stimmen gleichzeitig. Du kannst also mit der einen Hand die Melodie spielen und mit der anderen Hand die Begleitung – und vielleicht noch dazu singen. „Es fehlt also nichts, wenn man ganz alleine spielt“, sagt Sarah Botzian. Wenn du lieber mit anderen zusammen musizieren möchtest, kannst du dich zum Beispiel mit einem Flötenspieler zusammentun oder in einer kleinen Gruppe spielen. „Wenn man im großen Orchester spielen möchte, braucht man aber eine Konzertharfe“, sagt Sarah Botzian. „Die kleinen Harfen sind nicht laut genug.“ Schwierig wird dann nur der Transport – denn so eine große Harfe kann 40 Kilo wiegen.

So ist die Harfe entstanden

Die Harfe ist eines der ältesten Instrumente auf der Welt. Schon vor 3000 Jahren gab es sie in Ägypten. Im Mittelalter war das Instrument vor allem in Irland total beliebt. Sogenannte Barden sind damit durch das Land gezogen, haben den Leuten Geschichten erzählt, gesungen und sich selbst auf einer Harfe begleitet. So findest du die Harfe auch auf bestimmten irischen Flaggen und auf den Euro-Münzen aus Irland. Auch in Deutschland gab es damals ähnliche Instrumente. Lange war die Harfe aber ein exotisches Instrument. Seit ungefähr 20 Jahren interessieren sich aber immer mehr Leute dafür, erzählt Sarah Botzian. „Das liegt wohl daran, dass man mittlerweile auch Harfen leihen kann.“ Denn eine gute Harfe kostet rund 2000 Euro.

Harfe lernen

Zeit: Du solltest jeden Tag rund 15 Minuten üben, damit deine Finger sich an das Zupfen gewöhnen können. Dazu kommt einmal pro Woche eine halbe Stunde Unterricht plus etwa 20 Minuten Stimmen.

Kosten: Der Unterricht kostet etwa 60 Euro, eine Leih-Harfe rund 30 Euro pro Monat. Wenn du eine eigene Harfe haben möchtest, solltest du etwa 2000 Euro ausgeben.

Von Angela Sommersberg

Kindergrafik:Die Harfe (27.11.2014)

Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Foto: dpa)

 

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