Aus Angst vor Horndieben

Aus Angst vor Horndieben
Nashörner besser schützen: Aus Angst vor Horn-Dieben haben die Zoos in Nordrhein-Westfalen die Sicherheit erhöht. (Foto: dpa)

Es gibt Menschen, die jagen und töten seltene Tiere. Sie wollen zum Beispiel die Stoßzähne von Elefanten, die Flossen von Haien oder die Hörner von Nashörnern.

Gerade Nashörner sind sehr gefährdet. Wilderer tun grausame Dinge, um an ihr Horn zu gelangen. Die Wilderei nimmt seit Jahren zu. Stell dir vor: Ein Kilogramm Rhinozeros-Horn hat nach Einschätzung von Experten den vierfachen Wert von Gold. Das ist sehr viel Geld. Für die Tiere selbst ist ihr Horn aber unbezahlbar: In freier Wildbahn nutzen sie es, um sich zu verteidigen.

Diebe in Europa

Diese 21 Hörner wurden vom thailändischen Zoll beschlagnahmt. Sie kommen aus Afrika. Wert: 5 Millionen Euro. (Foto: dpa)

Bislang waren die Jäger vor allem auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs. Dort leben nur noch rund 25 000 Nashörner. Viele Tierschützer sind vor Ort unterwegs, um die Tiere zu beschützen. Eine Schutzmaßnahme ist zum Beispiel, dass sie die Tiere an sicherere Orte bringen.

Doch nun haben die Diebe auch in Europa zugeschlagen. Im März waren unbekannte Täter in den Zoo von Thiory bei Paris, der Hauptstadt von Frankreich, eingebrochen. Sie töteten das Nashorn Vince und trennten ihm mit einer Kettensäge das Horn ab. Nach dieser schrecklichen Tat sprachen Experten und Tierschützer von einer „neuen Gefährdungslage für Europa“.

Zoos in NRW

Riesenhorn in Südafrika (Foto: dpa)

Nach diesem Vorkommen, haben auch die sechs Zoos in NRW, in denen Nashörner gehalten werden, reagiert. In Köln, wo das südafrikanische Spitzmaulnashorn „Taco“ lebt, haben die Pfleger und der Zoodirektor nachgedacht und neue Maßnahmen ergriffen: „Wir haben die Videoüberwachung verbessert, den Nachtwächter geschult und etliche Details hinzugefügt“, sagte Zoodirektor Theo Pagel. Das Gelände vom Kölner Zoo sei ohnehin gut geschützt. Und Theo Pagel kann sich immer auf ganz bestimmte Personen verlassen.

„Wir haben aufmerksame Nachbarn, die auch nachts anrufen, wenn ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt.“ Auch in Münster will der Zoo sich neu ausstatten. Die Videoüberwachung soll um Alarmanlagen und Bewegungsmelder ergänzt werden.

Heilende Kräfte

Doch warum sind die Hörner der Tiere so beliebt? Viele Menschen glauben, dass sie heilende Kräfte haben. Es soll angeblich sogar Krebs heilen können. Andere behaupten sogar, dass es ein gutes Mittel gegen einen Kater ist. Dabei besteht das Horn aus Kreatin. So wie unsere Fingernägel auch.

Artenschutzabkommen

Nashörner und andere Tiere sind in Gefahr. Um diese Tiere zu schützen wurde im Jahr 1973 das Washingtoner Artenschutzabkommen beschlossen. Die ersten Länder, die den Vertrag unterschrieben haben, waren die USA, Nigeria, die Schweiz, Tunesien und Schweden. Alle zwei bis drei Jahre treffen sich die Länder, die das Abkommen unterzeichnet haben. Dann entscheiden sie, welche Pflanzen und Tiere auf die Liste der gefährdeten Arten kommen sollen.

Das Abkommen reguliert den Handel von ca. 5600 Tier- sowie 30 000 Pflanzenarten. Es gilt in 183 Ländern.

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Von Shara Fatheyan