Mehr als nur Mülltonnen leeren

Mehr als nur Mülltonnen leeren
Einige Fahrzeuge der AWB Köln. Bild: Markus Düppengießer.

Zu Besuch bei den Abfallwirtschaftsbetrieben Köln

Klar, die AWB – das ist die Abkürzung für Abfallwirtschaftsbetriebe – kommen mit ihren Müllwagen zu euch nach Hause und leeren die Mülltonen. Aber sie machen noch viel mehr. Duda hat sich auf dem Betriebshof im Stadtteil Kalk umgesehen – gemeinsam mit einigen Kindern, die sogar mal auf die Fahrzeuge klettern durften. Außerdem hat die AWB-Mediensprecherin Cordula Beckmann uns interessante Dinge über das Unternehmen und einige der Fahrzeuge, die im Einsatz sind, erzählt.

Joel hat am Steuer Platz genommen. Bild: Markus Düppengießer

Die AWB Köln in Zahlen

Die Abfallwirtschaftsbetriebe sind ein ganz schön großes Unternehmen. 1.925 Menschen arbeiten hier. Viele von ihnen reinigen die Stadt. 9.389 Kilometer an Straßen und Gehwegen müssen jede Woche gekehrt werden, 23.300 Papierkörbe sind zu leeren. Im Herbst wird das Laub von den Straßen entfernt, im Winter Schnee und Eis. Im Sommer fahren sogenannte AWB-Grillscouts durch die Parks. Sie sprechen Menschen an, die picknicken und grillen, und erklären, wie sie den Müll richtig entsorgen. Andere Kolleginnen und Kollegen leeren regelmäßig die Altkleider-Container und kümmern sich sogar darum, dass die öffentlichen Toiletten sauber und funktionstüchtig sind.

Weg mit dem Dreck

Jede Kölnerin und jeder Kölner produziert 475 Kilogramm Müll im Jahr. Daher sind viele Mitarbeitende der AWB unterwegs, um private Mülltonnen zu leeren. Haus- und Biomüll sind mindestens einmal wöchentlich dran, alle 14 Tage die Papier- und Wertstofftonnen. „Insgesamt sind das mehr als 277.000 Leerungen – jede Woche!“, sagt Cordula Beckmann.

Eva Maria fährt auf einem Müllfahrzeug mit. Bild: Markus Düppengießer

 Die Kehrmaschine

Joel, 7, hat sich eine kleine Kehrmaschine ausgesucht. Mit der werden Radwege und Bürgersteige gesäubert. Man kann sie mit unterschiedlichen Besen bestücken. Im Winter etwa fegt ein vorne angebrachter Walzenbesen den Schnee weg, hinten versprüht ein Nassstreuer eine Salzlauge, damit kein Eis entsteht. Am Tag unseres Besuchs ist die Kehrmaschine mit einem Wildkrautbesen bestückt. „Mit dem wird Moos und Gras von den Steinplatten entfernt“, sagt Cordula Beckmann. Von den kleinen, wendigen Kehrmaschinen sind in Köln 87 Stück im Einsatz. Für breitere Straßen werden große Kehrmaschine benutzt – insgesamt 20 Stück.

Das Müllfahrzeug

Von den klassischen Müllfahrzeugen sind 183 Exemplare unterwegs. Es gibt sie auch in einer kleineren Form: für die besonders engen Straßen. Die Mitarbeitenden fahren auf einem hinten angebrachten Podest mit. Mit eingeübten Handbewegungen befestigen sie die Mülltonnen in einem Mülltonneneinspanner und entleeren sie im Wageninneren. Leer wiegen die Müllwagen zehn Tonnen, voll 25 Tonnen. Man kann sie für verschiedene Abfallarten nutzen, das geht aber nie gleichzeitig. Ob gerade Wertstoffe, Altpapier, Rest- oder Biomüll abgeholt wird, sieht man den Wagen von außen nicht an.

Der Radlader

Dieser Radlader, auf dem der fünfjährige Karl thront, ist etwas Besonderes. Er wird nicht mit klassischem Treibstoff angetrieben, sondern mit Strom: als Erster seiner Art – in ganz Deutschland! Insgesamt haben mehr als 80 der gut 600 Fahrzeuge bei den AWB einen alternativen Antrieb, sie fahren also ohne Benzin oder Diesel. „Das ist besser für die Umwelt“, sagt Sprecherin Cordula Beckmann. Mit dem Radlader baggert man Streusalz in jene Fahrzeuge, die im Winter die vereisten Straßen streuen.

Karl sitzt am Steuer einer Kehrmaschine. Bild: Markus Düppengießer

Der Kolonnenwagen

Mit diesen Kolonnenwagen werden einerseits die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB zu ihren Einsatzorten gefahren, also in die Stadtgebiete, wo sie die Straßen kehren und öffentliche Papierkörbe leeren. Was bei ihren Sammelaktionen zusammenkommt, bringen die Kolonnenwagen – von denen insgesamt 130 Stück durch die Stadt fahren – dann andererseits zu den Betriebshöfen. Dort werden die Wagen an Abkippanlagen entleert, der Müll wird später verbrannt.

Mehr Infos

Ihr wollt mehr über Abfalltrennung, Müllvermeidung und Umweltschutz wissen? Die Beratungsteams der AWB informieren regelmäßig darüber. Dazu kommen sie an Schulen und in Kindergärten, außerdem könnt ihr die Betriebshöfe besichtigen und vielleicht auch einmal in eins der Fahrzeuge klettern. Mehr Info-Material findet ihr im Netz, auf der Website könnt ihr euch auch anmelden.

Von Markus Düppengießer