Kölner Lichter: Werner Nolden lässt es krachen

Herr der Kölner Lichter ist Werner Nolden
Bei den Kölner Lichtern wird auch Feuerwerk von Booten geschossen. (Foto: dpa)

Der Himmel über dem Dom, der Altstadt und dem Rhein leuchtet, tausende Raketen starten und hinterlassen Spuren in allen Farben des Regenbogens – das sind die Kölner Lichter, die morgen zum 18. Mal stattfinden. So ein großes Spektakel vorzubereiten bedeutet viel Arbeit. Derjenige, der für alles verantwortlich ist, heißt Werner Nolden. Er ist der Chef der Kölner Lichter.

Werner Nolden bereitet ein Jahr lang vor

Werner Nolden

Werner Nolden (Foto: Thilo Schmülgen)

Nolden hat das ganze Jahr sehr viel zu tun. Nach den vergangenen Kölner Lichtern konnte er sich kaum ausruhen. „Sobald das Feuerwerk zu Ende ist, beginnt die Arbeit für das nächste Jahr“, sagt er. Seit der Woche nach dem Feuerwerk arbeiten er und seine seine zwölf Mitarbeiter an der konkreten Vorbereitung für dieses Jahr.

Erst einmal mussten sie viele E-Mails beantworten. Bis zu 1000 Nachrichten erreichten das Team nach dem Feuerwerk: „Die Leute schreiben uns, was sie auf dem Rückweg erlebt haben, mailen uns Bilder, sagen Bescheid, wenn die Toilette dreckig war und wünschen sich Lieder für das nächste Jahr“, erzählt Werner Nolden.

Geld und Sicherheit klären

Danach fängt er an, mit Firmen zu sprechen, die die Kölner Lichter nutzen, um zum Beispiel Werbung aufzuhängen. Dafür bekommt Nolden dann Geld, mit dem er das Feuerwerk und die ganze Veranstaltung bezahlen kann. Alles zusammen kostet übrigens 1,6 Millionen Euro! Wenn dein Fahrrad 100 Euro gekostet hat, kannst du dir von der Summe 16 000 Fahrräder kaufen.

Außerdem muss Werner Nolden mit der Stadt Köln, der Feuerwehr, der Polizei und vielen anderen Behörden sprechen. Mit ihnen überlegt er zum Beispiel, wie viele Rettungskräfte vor Ort sein müssen, um Menschen in einem Notfall helfen zu können. Alle sollen ja sicher und ohne Probleme das Feuerwerk anschauen können. Insgesamt arbeiten am Samstag ungefähr 1500 Menschen für die Kölner Lichter.

Computer schiesst Raketen ab

Dann spricht Werner Nolden auch mit dem Chef-Pyrotechniker. Er ist für das Feuerwerk und die passende Musik verantwortlich. Damit die auf die Sekunde genau mit den abgeschossenen Raketen zusammenpasst, programmiert der Pyrotechniker ein Computer-Programm. Das taktet das Feuerwerk und die Musik zusammen. „Die Raketen müssen immer ein paar Sekunden vor dem Paukenschlag abgeschossen werden, zu dem sie dann passend leuchten sollen“, erklärt Nolden.

Getestet werden kann das Feuerwerk übrigens nicht. „Das wäre viel zu teuer!“, sagt Nolden. Einzelne Raketen können die Techniker ausprobieren, um zu sehen, welche Farben sie haben. Für den Rest müssen sie sich auf den Computer verlassen.

Kein Wind, aber viele Raketen

In diesem Jahr heißt das Motto „Paintings – die Feuermaler von Köln“ und passend dazu soll es 30 Minuten lang Feuerwerk und Musik geben. Seit Mittwoch, drei Tage vorher, baut das Team alles dafür auf: Zwei Tonnen Pyrotechnik laden sie auf zwei Schiffe – so viel wiegen ungefähr zwei kleine Autos. Die Schiffe sind zusammen 180 Meter lang und dort verkabeln die Techniker die ganzen Raketen mit dem Computer. Wenn dann alles passt und es nicht zu windig ist, darf Werner Nolden den Countdown für das Feuerwerk starten. Dann leuchtet wieder alles hell und bunt.

Für nächstes Jahr steht das Motto übrigens schon fest, genauso wie die Bands, die auf der Bühne im Tanzbrunnen auftreten. Wer das sein wird, ist allerdings noch streng geheim.

Impressionen aus dem letzten Jahr:

 

VON JENNIFER WAGNER

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