Klima, Köln und die große Weltpolitik

Klima, Köln und die große Weltpolitik
Foto: Wikipedia

Jedes Jahr an Karneval gibt es die traditionellen Prunksitzungen’ mit der Trumm und Tätä. Aber Kölner Studenten fanden das zu langweilig und zettelten schon vor vielen Jahren Stunk an – sie machten also Ärger, um ihre eigene Karnevalssitzung zu bekommen und erfanden die sogenannte „Stunksitzung“. Ich durfte bei einer Vorführung dabei sein und erzähle euch davon. 

Tickets meist ausverkauft

Seit 1983 ist die Stunksitzung ein Riesenerfolg und hat viele Fans – es gibt sogar einige Nachahmer in Deutschland. Deswegen ist es auch so schwierig, an die begehrten Tickets zu kommen. Ich hatte Glück, weil die Mutter meiner Freundin Sonja schon seit vielen Jahren an der Stunksitzung mitwirkt. Oft sind die Tickets für die Sitzungen mit Comedy und frechen Sketchen immer lange im Voraus ausverkauft.

Von Anfang an begeistert

Für mich war es die erste Stunksitzung und ich wusste noch gar nicht, was mich erwartet. Doch ich war von Anfang an begeistert. Alle Gäste sind dort verkleidet und sitzen an langen Bierbänken. Die große, bunt beleuchtete Bühne ist mit Säulen dekoriert und die Sitzungspräsidentin Biggi Wanninger führt durch das Programm.

Die kurzen, witzigen Nummern der aktuellen Show drehen sich unter anderem um die Themen Klima, Digitalisierung und die große Weltpolitik. Es ging aber zum Beispiel auch um das Gesellschaftsspiel „Refugee“, bei dem es um die Vorurteile und Abschottung gegenüber Flüchtlingen geht. Es geht aber auch um viele kölsche Themen.

Sogar die japanische Autorin Marie Kondo ist für die Stunksitzung extra nach Köln gekommen und hat in der Show für Oberbürgermeisterin Henriette Reker aufgeräumt. Sie schmeißt die unnötigen Ecken Kölns weg. Psssst: Sogar der Dom landet bei Marie Kondo im Müll! Aber natürlich erst, nachdem sie sich herzlich bei ihm dafür bedankt hat, dass er so ein tolles Wahrzeichen für die Stadt war.

Foto: Ansgar van Treeck

Besorgte Eltern

Am besten hat mir der Sketch „Parents for Future“ gefallen. Dabei sehen wir besorgte Elternpaare, die am Rande der Fridays for Future-Demo stehen und ihren Kindern besserwisserisch zurufen: „Insekt schreibt sich mit ’k’ und nicht mit ’ck’!“ Sie sind aber selbst mit dem SUV angereist, also einem großen Auto, das viel C02 ausstößt. Außerdem fliegen sie im Urlaub auf die Malediven und halten dann auch noch Pappschilder in die Luft mit Slogans wie: „Make love not CO2“ – man soll sich also vertragen, anstatt immer weiter die Umwelt zu verschmutzen.

Das war so lustig, weil es ja leider in der Realität auch so ist, dass sich die Jugendlichen und die Erwachsenen missverstehen und sich gegenseitig Vorwürfe machen.

Sitzung im Fernsehen

Vielleicht habt ihr ja jetzt auch Lust auf eine Stunksitzung? Dann habe ich gute Nachrichten für euch. Denn an Weiberfastnacht wird das aktuelle Programm im Fernsehen ausgestrahlt. Am 23. Februar kommt sie ab 22.10 Uhr abends im WDR. Wenn ihr nicht so lange wachbleiben wollt, können es euch eure Eltern ja vielleicht aufnehmen. Und ansonsten seid ihr ja vielleicht im kommenden Jahr live dabei: Dann kümmert euch am besten bald um die Karten. Viel Erfolg dabei und Kölle Alaaf!

Kinderreporterin Mine (rechts), Tanja Svejnoha (Mitte) und ihre Tochter Sonja (links). Foto: Privat.

Sechs Fragen an eine Musikerin von Köbes Underground

Schon seit vielen Jahren singt und spielt Tanja Svejnoha in der Hausband „Köbes Underground“ mit. Im Interview hat sie sich meinen Fragen zur Stunksitzung gestellt.

Tanja, seit wann machst du bei der Stunksitzung mit?
Seit 1989 – also schon ganz schön lange. 

Ist die Musik für dich ein Hobby oder ein richtiger Beruf?
Im Grunde beides. Es hat sich vom Hobby zum Beruf entwickelt, weil wir mit Köbes Underground ja das ganze Jahr über auftreten und die Musik dementsprechend auch viel Zeit in Anspruch nimmt.

Wie viele Instrumente spielst du?
Ich spiele Saxofon, Querflöte und ein bisschen Klarinette.

Was gefällt dir an der Stunksitzung persönlich am besten?
Am schönsten ist, dass wir gemeinsam jedes Jahr wieder so viele lustige Ideen entwickeln. Das macht wirklich großen Spaß. 

Was war dein witzigstes Erlebnis in all den Jahren bei den Köbes Underground?
Unser Schlagzeuger hat mal ein viel zu schnelles Tempo eingezählt, weil er dachte, ein anderes Lied wäre dran. Wir haben dann das Thema der „Augsburger Puppenkiste“ ungefähr doppelt so schnell gespielt und sind vor Lachen fast zusammengebrochen.

Ist es schon vorgekommen, dass das Publikum gar nicht gelacht hat?
Nein! Zum Glück ist das bisher noch nie passiert.

Von Kinderreporterin Mine