Worauf man beim Geige lernen achten muss

Worauf man beim Geige lernen achten muss
Seit fast 500 Jahren gibt es die Geige. Viele berühmte Komponisten haben Lieder für das Instrument geschrieben. (Foto: dpa)

Wusstest du, dass die Geige eine Seele hat? Sie sitzt mitten im Körper des Instruments und ist ein kleines Stück Holz. Die Seele verbindet die Decke der Geige mit dem Boden und ist verantwortlich für den Ton. Das kleine Holz hat also eine wichtige Aufgabe.

So sieht die Geige aus

Die Geige wird übrigens auch Violine genannt. Um das Instrument zu spielen, brauchst du zwei Dinge: Einen Holzbogen, der mit Pferdeschweifhaaren bespannt ist und den Holzkörper. Dieser ist geschwungen und hat an einem Ende ein Griffbrett mit Wirbeln. Dort sind die vier Saiten befestigt, die über das Griffbrett bis zum anderen Ende des Instruments gespannt sind. „Wenn man mit dem Bogen über die Saiten streicht, beginnt die Holzdecke zu vibrieren. Diese Schwingung wird dann über die Seele bis zum Boden übertragen – so entsteht ein Ton“, erklärt Bettina Sattler, Geigenlehrerin von der Musikschule „Montes und Sattler“.

So spielst du die Geige

Die Finger deiner linken Hand bestimmen darüber, welcher Ton entsteht. Je nachdem an welcher Stelle du die Saiten auf das Griffbrett hinunterdrückst, verändert sich der Ton. „Dafür müssen die Finger an der richtigen Stelle sein“, erklärt Bettina Sattler. „Schon ein halber Millimeter kann einen Unterschied machen.“ Deswegen ist es wichtig, dass Geigenschüler hören können, ob der Ton richtig oder falsch ist. So eine Violine ist übrigens richtig laut. Auch die Streichbewegung mit dem rechten Arm musst du gut üben. „Für den Ellenbogen ist es natürlich, eine runde Bewegung zu machen. Mit dem Bogen musst du aber gerade über die Saiten streichen.“

Das brauchst du

Du kannst auch Töne erzeugen, indem du mit dem Bogen auf die Saiten schlägst oder die Saiten mit den Fingern zupfst. Das Instrument selbst legst du auf die Schulter und hältst es mit dem Kopf fest. Du ahnst es schon: Geige spielen ist gar nicht so einfach. Es dauert eine Weile, bis du alle Bewegungsabläufe verinnerlicht hast. „Das ist komplizierter als eine Sportart zu lernen“, glaubt Bettina Sattler. Du brauchst also viel Geduld. Doch, wenn du durchhältst, lernst du ein ganz besonderes Instrument: Schon seit fast 500 Jahren gibt es die Geige. Sehr viele bekannte Komponisten haben Musik für dieses Instrument geschrieben. Du kannst damit Solo-Stücke spielen oder in einem Orchester mit hundert anderen Musikern, du kannst irische Folk-Musik begleiten oder mit einer Band auf der Bühne stehen.

Geige ist modern

Auf der Bühne brauchst du eine E-Geige. Die hat sich erst in den vergangenen 20 bis 30 Jahren entwickelt. Hier wird der Ton nicht durch Schall erzeugt, sondern durch einen künstlichen Tonabnehmer und einen Verstärker. Richtig bekannt gemacht hat die E-Geige der Musiker David Garrett. Er spielt zum Beispiel Pop-Songs von Justin Timberlake oder Rock-Stücke von Nirvana. „Durch David Garrett haben viele Kinder Lust bekommen, Geige spielen zu lernen“, erzählt Bettina Sattler. Für junge Kinder gibt es übrigens kleine Instrumente. Und wenn du immer fleißig und konzentriert übst, kannst du vielleicht irgendwann mal so rasant spielen wie der bekannte Geiger.

So viel Zeit musst du investieren

Zeit: Nimm ein oder zwei Mal pro Woche 30 Minuten Unterricht. Zusätzlich solltest du täglich 15 Minuten üben. Es dauert mindestens ein Jahr, bis du das Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ spielen kannst.

Kosten: Bis du dir sicher bist, dass du weiter Geige spielen möchtest, solltest du ein Instrument bei einem Geigenbauer mieten. Das kostet rund 20 Euro pro Monat. Wenn du eine eigene Geige haben möchtest, musst du  mindestens 400 Euro ausgeben. Für den Kauf solltest du zum Geigenbauer gehen. 30 Minuten Unterricht pro Woche kosten im Monat ungefähr 60 Euro.

Von Angela Sommersberg