Garten der Weltreligionen

Garten der Weltreligionen
Foto: Martina Goyert

Betest du manchmal? Und sprichst du dann eher zu Gott, zu Jesus oder zu Mohammed? Du hast bestimmt schon einmal gehört, dass es bei uns auf der Welt fünf große Religionen gibt: Das Christentum, den Islam, das Judentum, den Hinduismus und den Buddhismus.

Im „Garten der Religionen“ in der Stolzestraße 1a in der Nähe der Luxemburger Straße in Köln kannst du spielerisch ganz viel über diese Religionen erfahren und ausprobieren. Wir haben die Klasse 4b der Katholischen Gemeinschaftsgrundschule Gutnickstraße aus Roggendorf/Thenhoven einen Vormittag lang begleitet.

Foto: Martina Goyert

Der Garten der Religionen

Der sehr schön angelegte Garten ist für alle offen zugänglich. Für Kinder und Erwachsene gibt es hier spezielle Führungen. Der ehemalige Klostergarten gehörte früher zum Sitz des Jesuitenordens in Köln. Heute befindet sich in dem Gebäude der Sitz von In Via, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Köln. Im Jahr 2011 wurde der Garten komplett umgestaltet. Mehr Informationen zu dem Garten und zu den Führungen gibt es unter unter www.invia-koeln.de

Foto: Martina Goyert

Das wird hier gemacht

Wie beten eigentlich Muslime? Was haben Mandalas mit dem Buddhismus zu tun? Und welche Feste feiern Juden? Kinder können im Garten eine Weltreise zu den fünf großen Religionen machen. Sie erkunden die verschiedenen angelegten Plätze und lernen Traditionen und Spiele aus Buddhismus, Islam, Hinduismus, Judentum und Christentum kennen. Bei der Führung werden die Kinder ermuntert, Fragen zu stellen und über ihren eigenen Glauben zu sprechen.

Foto: Martina Goyert

Das kannst du hier ausprobieren

Bei der Entdeckerreise durch den Garten haben die Schülerinnen und Schüler der 4b beim Thema Buddhismus mit bunter Kreide Mandalas auf große Steine gemalt – ohne dabei zu sprechen. Als der Hinduismus dran war, haben sie als Yogaübung den Sonnengruß gemacht. Und sie haben ein typisch jüdisches Spiel ausprobiert: den Dreidel. Das ist ein kleiner Kreisel, der bei Kindern sehr beliebt ist. Am Schluss, als es um das Christentum ging, hat die Klasse die hauseigene Kapelle besucht. Während der Führung haben die Kinder entdeckt, dass zwischen den Religionen Unterschiede aber auch viele Gemeinsamkeiten bestehen.

Elvin. Foto: Martina Goyert

Elvin, 9 Jahre
Meine Religion ist der Islam. Ich finde es spannend, etwas über andere Religionen zu lernen. Zum Beispiel, was es für Zeichen gibt im Buddhismus und im Hinduismus. Dass wir Mandalas gemalt haben, fand ich auch toll. Ich male nämlich sehr gerne.

Dilsad. Foto: Martina Goyert

Dilsad, 10 Jahre
Ich finde es schön und angenehm hier im Garten der Religionen. Die Blumen sind sehr schön. Ich habe gelernt, dass die Buddhisten nicht an Gott glauben, sondern an Buddha und dass die Hindus an mehrere Götter glauben. Ich selbst bin Muslima. Die Mandalas haben wir gemalt, ohne dabei zu sprechen. Das war gar nicht so einfach.

 

Valentin. Foto: Martina Goyert

Valentin, 10 Jahre
Mir gefallen die kleinen Steinbrunnen hier im Garten und die Rosen. Ich habe unter anderem gelernt, dass Buddha in einem Schneidersitz sitzt. Am meisten interessiere ich mich aber für das Christentum, da ich selber Christ bin. Ich bin letztes Jahr zur Kommunion gegangen und habe in Religion in der Schule eine 1. Ich finde es gut, wenn Kinder schon früh etwas über die verschiedenen Weltreligionen lernen.

Marvin. Foto: Martina Goyert

Marvin, 10 Jahre
Heute habe ich gelernt, dass Inder manchmal einen roten Punkt auf der Stirn haben und dass Buddha zum Buddhismus gehört. In unserem Religionsunterricht haben wir auch schon viel über die verschiedenen Religionen gelernt. Ich finde es schön, dass wir heute mit der Klasse draußen im Garten sein können.

Anne Plhak. Foto: Martina Goyert

Anne Phlak, Sozialarbeiterin, Religionspädagogin und Führerin durch den Garten
Bei den Führungen geht es uns darum, Berührungsängste abzubauen. Die Kinder merken bei ihrem Besuch, dass sie schon viele Elemente aus anderen Religionen kennen. Dass sie keine Angst vor Fremdem haben müssen. Hier haben sie die Möglichkeit, offen über ihre Religion zu erzählen. Die Kinder sind sehr neugierig und haben noch so gut wie keine Vorurteile anderen Religionen gegenüber. Das ist toll.

Annelie Jansen. Foto: Martina Goyert

Annelie Jansen, Klassenlehrerin
Ich unterrichte auch Religion und komme mit jeder meiner vierten Klassen hier in den Garten. Die Kinder lernen, dass es in allen Glaubensrichtungen Dinge und Feste gibt, die ähnlich sind: Zum Beispiel Fastenzeit und Ramadan. Hier wird niemand ausgelacht, der etwas über seinen Glauben erzählt. Im Unterricht haben wir vorab schon über die fünf großen Weltreligionen gesprochen.

Von Christina Rinkl