Eine Stadt spricht

Eine Stadt spricht
Kölner Altstadt mit Dom. Foto: Alexander Roll.

Es war einmal… Bestimmt kennst du viele Geschichten, die mit diesen drei Worten beginnen. Nämlich Sagen und Märchen! Das Tolle daran: Einige von ihnen werden anhand konkreter Städte erzählt.

Und auch in Köln gibt es Denkmäler, die an alte Geschichten erinnern. Duda war für dich auf Spurensuche in der Innenstadt – sieh’ selbst, hinter welchen Bauwerken und Mauern sich spannende Sagen verbergen!

Häuser in der Kölner Altstadt. Foto: Peter Rakoczy

Der Geizkragen

Wenn du das nächste Mal am Rheinufer spazieren gehst, schau dir die Häuser in der Altstadt mal genauer an. Vor langer Zeit lebte in einem der Häuser ein sehr reicher Mann. Er hortete das Geld in einem großen Gewölbe unter seinem Haus und jeden Abend hörte man ihn dort seine Münzen zählen. Bis eines Abends ein Fremder hinter ihm stand, der den bösen, geizigen Mann tötete. Doch auch anschließend glaubten die Kölner, jeden Abend um Mitternacht den Mann mit seinen Münzen klimpern zu hören. Sein Geist soll immer lauter über sein Schicksal gejammert haben. Also bestellte man einen Mönch, der Erfahrung mit Gespenstern hatte. Er fing den Geist des Geizkragens in einem Sack und brachte ihn mit dem Schiff ins Siebengebirge. Ob er dort wohl noch heute spukt?

Der Heinzelmännchenbrunnen. Foto: Michael Bause

Die Heinzelmännchen

Kaum war es Nacht, kamen sie aus ihrem Versteck: Zwergenartige Männchen, die all die Arbeit erledigen, mit der die Kölner nicht fertig wurden. Dem Bäcker halfen sie mit dem Brot, dem Tischler mit den Brettern. Und weil die Frau des Schneiders so neugierig war, wollte sie unbedingt herausfinden, wie sie denn eigentlich aussehen, diese Heinzelmännchen. Also verstreute sie große, feste Erbsen in der Schneiderstube – und ihr Plan ging auf. Die Heinzelmännchen rutschten darauf aus und die Schneidersfrau konnte ihnen direkt ins Gesicht blicken. Das aber sollte das letzte Mal gewesen sein, dass man die “geheimen” Heinzelmännchen gesehen hatte – bis auf die Erinnerung an sie am Kölner Heinzelmännchenbrunnen. Dass die Kölner ihre Arbeit alleine erledigen müssen, das ist bis heute also die Schuld der neugierigen Schneidersfrau.

Der Kölner Dom. Foto: Eduard Bopp.

Der unvollendete Dom

Hast du dich auch schon mal gefragt, warum der Dom wirklich IMMER an irgendeiner Stelle ein Gerüst trägt? Hier ist die Antwort: Der Dombaumeister ließ sich im Jahr 1248, als der Bau des Doms begann, mit dem Teufel ein. Der behauptete, er könne schneller eine Wasserleitung von Trier nach Köln bauen, als der Dombaumeister den Dom fertigstellen könne. Und tatsächlich gelang es dem Teufel mit ein wenig Trickserei, den Dombaumeister zu besiegen. Vor Wut verkündete der Besiegte: “Da es mir nicht vergönnt ist, diesen Dom zu vollenden, soll es auch niemandem nach mir gelingen!” Und schon bald gingen die Arbeiten nur noch langsam voran. Im 16. Jahrhundert wurden die Baumaßnahmen sogar zeitweise eingestellt! Tja, und deshalb wird auch heute noch gearbeitet … oder ob es wohl daran liegt, dass die Steine unter Wind und Wetter leiden?

Jan von Werth Denkmal. Foto: Elisa Sobkowiak

Jan von Werth

Jan war auf einem Bauernhof aufgewachsen – träumte aber davon, einmal Soldat zu sein. Und von noch etwas träumte er: Von der Magd namens Griet. Also nahm er all seinen Mut zusammen und fragte, ob sie seine Frau werden wollte. Schließlich hatte er gute Argumente: Als Soldat verdiente man damals viel Geld. Doch Griet lehnte ab und heiratete den Bauern Anton, die beiden mochten sich schon länger. Jahre später war plötzlich Aufregung im Ort: Der Reitergeneral Jan von Werth sollte kommen. Und als er Griet erblickte, sagte er abfällig zu einem seiner Begleiter: “Kannst du dir vorstellen, dass ich in die mal verliebt war?!” Natürlich verletzte das Griet. Aber in dem Moment wusste sie, dass ihr ein Bauer mit einem guten Herz viel lieber war, als ein berühmter General, der nur mit seinem Geld angab.

 

Lass’ dir vorlesen – Verlosung

Zum bundesweiten Vorlesetag am 15. November ist auch Duda wieder dabei: Dieses Mal gibt es eine Lesung von und mit Autorin Gerlis Zillgens aus ihrem Buch „Der Froschkönig – was wirklich geschah: Hipp & Hopp retten Papa Grünsprung“ – dem ersten Band einer Märchenreihe. Nach der Lesung um 16 Uhr in der Druckerkantine mit einem Quiz zum Buch der Autorin gibt’s Kinderpunsch und Gebäck und eine Führung durch das Druckhaus. Übrigens: Als Gerlis Zillgens noch zur Schule gegangen ist, so wie du, war sie von der Sage der Kölner Heinzelmännchen sehr fasziniert. „Ich habe ihnen sogar mal ein Hausaufgabenheft hingelegt mit einer Nachricht, was alles zu tun ist“, sagt Zillgens – auch, wenn sie zu dieser Zeit gar nicht in Köln, sondern in Mönchengladbach wohnte. Aber vielleicht waren ja ein paar abenteuerlustige Heinzelmännchen ausgewandert? Unsere Autorin hatte leider kein Glück. Aber vielleicht klappt es ja bei dir? Du kannst sie bei der Lesung ja mal nach ein paar Tipps fragen…

Wir verlosen 3 x 2 Tickets für den Duda-Vorlesetag am 15. November im Neven DuMont Haus.
Wenn Du an unserer Verlosung teilnehmen möchtest, bitte Deine Eltern, unter der Glückshotline anzurufen: 01378 – 90 60 29
(0,50 € pro Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk wesentlich höher)

Teilnahmebedingung
Teilnahme bis 06.11.2019, 10 Uhr, möglich. Der Rechtswerg ist ausgeschlossen. Teilnahme erst ab 18 Jahren. Veranstalter ist die DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert. Diese AGB finden Sie unter: www.ksta.de/gewinnspiel-agb
Ihre Daten werden ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung verwendet.