Wer nicht fragt bleibt …

Wer nicht fragt bleibt …
Ein Junge spielt mit Schaum während des Sesamstraßenlaufs zur Feier des 50-jährigen Geburtstags der Sesamstraße. Foto: Rouelle Umali/XinHua/dpa

Logo Sesamstraße. Bild: Wikipedia

Der, die, das / Wer, wie, was / Wieso, weshalb, warum… Diese Zeilen kannst du mitsingen, oder? Klar, es ist das Lied von der Sesamstraße. Die wird an diesem Wochenende uralt – nämlich 50 Jahre. Wir verraten dir, wie alles angefangen hat und stellen dir unsere Lieblingsfiguren vor.

Puppenmeister Jim Henson, Schöpfer der «Sesamstraße» und der «Muppet Show», mit der Muppet-Figur Kermit der Frosch. Foto: AP/dpa

Wie ging es los?

Wenn du die ersten Zeilen des Liedes kennst, weißt du bestimmt auch, wie es aufhört: „Wer nicht fragt, bleibt dumm“. Und genau darum geht es bei der Sesamstraße: Die Sendung soll kleinen Kindern wichtige Dinge wie Zahlen oder das Alphabet beibringen – aber nicht so, dass die Kinder das Gefühl haben, in der Schule zu sitzen. Sie sollen mit Spaß lernen. Deswegen sind die Figuren in der Sesamstraße alle so lustig und verrückt. Aber auch so unterschiedlich – die jungen Zuschauer sollen nämlich auch lernen, tolerant zu sein. Also jeden so zu akzeptieren, wie er ist, ganz egal, wo er herkommt. Die Idee für die Sesamstraße hatten Fernsehmacher aus den USA. Ernie, Bert, das Krümelmonster und die anderen Figuren hat sich Jim Henson ausgedacht. Er hat später auch die Muppet Show erfunden. Am 10. November 1969 lief die Sendung zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen.

Eine Kindergruppe steht an der 63. Straße in Manhattan, die den Beinamen «Sesame Street» trägt. Foto: Benno Schwinghammer/dpa

Wann kam die Sendung zu uns?

Viele Leute in Deutschland fanden, dass die Sesamstraße zu verrückt für deutsche Kinder ist. Schließlich strahlten einige Sender die amerikanische Sendung dann doch aus – in deutscher Übersetzung. Zum ersten Mal am 8. Januar 1973, also vor gut 45 Jahren. Später wurde dann eine eigene Sesamstraße in Deutschland produziert. Zum Beispiel kamen neue Figuren dazu, die es in Amerika nicht gibt: Samson oder Tiffy etwa. Und bald gab es deutsche Moderatoren. Auch heute kannst du die Sendung noch gucken. Das Lied singt mittlerweile übrigens Lena.

Die «Sesamstraße» während einer Feier zur 50. Staffel der Kinderfernsehsendung. Foto: Richard Termine/HBO/AP/dpa

Grobi

Grobi, blau, fusselig und mit pinker Knollennase, schlackert so wild um sich wie ein gerissenes Band beim Gummitwist. Er ist ein Opfer seiner Mühen: Erklärt uns solange, wo hinten und vorne, oben und unten ist, bis er selbst nicht mehr weiß, wo ihm vor Übereifer der Kopf steht. Gelegentlich verwandelt er sich in Super-Grobi, aber als Superheld ist er genauso überfordert. Aber davon lässt sich dieses Monster nicht bremsen – das macht es so sympathisch.

Oscar

„Ich mag Müll“, singt Oscar, der Griesgram aus der Tonne, „alles was staubig ist, schmutzig und dreckig.“ Damit wurde er zum Widerstandshelden aller Kinder. Schmutz ist schön und schlechte Laune ein Menschenrecht. Gespielt und gesprochen hat ihn von 1969 bis 2018 übrigens Caroll Spinney. Der steckte auch im Kostüm des großen, aber unendlich sanftmütigen Vogels Bibo. Und konnte so zwei Seiten ausleben, die wir wohl an uns allen kennen. 

Krümelmonster

„Om nom nom nom“ – So klingt es, wenn das Krümelmonster seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht: Kekse essen – und zerbröseln, weshalb der deutsche Name des Cookie Monster auch so gut passt. Das macht es mit einer beneidenswerten Kompromisslosigkeit. Seine ungesunden Ernährungsvorlieben kommen zwar aufgrund des zunehmenden Übergewichts bei Kindern nicht überall gut an, aber ihm ist das egal. Darauf einen Keks!

Foto: Georg Wendt/dpa

Ernie

Jedes, wirklich jedes Kind findet Ernie super und Bert doof. Ernie ist lustig, lacht kichernd, mag sein Quietscheentchen und laute Dinge wie Schlagzeugspielen. Seinen Mitbewohner, den vernünftigen Bert, treibt er damit regelmäßig in den Wahnsinn. Der Moment, in dem man erkennen muss, dass die Kindheit vorbei ist, ist wenn man anfängt, Verständnis für Bert zu entwickeln. Denn eigentlich ist Ernie eine große – aber liebenswerte – Nervensäge.

Von Angela Sommersberg