„Ein echter Kindheitstraum“

„Ein echter Kindheitstraum“
Foto: Privat

Eine schicke Uniform und ein tolles Kleid – und ein eigener Wagen auf dem  Karnevalszug. Für das Siegburger Kinderprinzenpaar Saskia und Julian ist dieses Jahr ein Traum in Erfüllung gegangen. Kinderreporterin Mila hat mit ihnen über ihr ganz besonderes Hobby gesprochen.

War es schon immer euer Traum, Kinderprinzenpaar zu werden?
Julian: Meine Mutter ist im Vorstand des Wolsdorfer Karnevalsvereins und deshalb bin ich schon seit meinem 4. Lebensjahr im Gefolge des Siegburger Kinderprinzenpaars dabei. Da war es für mich natürlich klar, dass ich auch irgendwann mal der Prinz sein möchte.
Saskia: Ich tanze seit ich drei Jahre alt bin bei den Siegburger Funken mit. Karneval, die Sitzungen und die Umzüge gehören also schon immer zu meinem Leben dazu. Wer will da nicht auch mal Prinzessin sein?

Kanntet ihr beiden euch schon vorher?
Julian: Ja, wir kennen uns schon seit wir Babys sind, weil unsere Eltern befreundet sind. Daher kommen wir jetzt als Prinzenpaar auch gut miteinander klar – und streiten nur sehr selten, oder Saskia? (lacht)

Foto: Privat

Welche Aufgaben habt ihr als Kinderprinzenpaar?
Saskia: Wir ziehen mit unserem Gefolge durch die Karnevalssäle und Sitzungen hier im Rhein-Sieg-Kreis, verteilen Orden, singen, tanzen und sorgen überall für gute Stimmung.
Julian: Insgesamt haben wir bis Aschermittwoch 60 Auftritte – besonders an den Wochenenden vor Karneval sind es oft mehrere hintereinander. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, macht aber auch super viel Spaß.

Wie schafft ihr das mit Schule und Hausaufgaben?
Julian: Meine Lehrer haben recht viel Verständnis. Wenn die Termine am frühen Nachmittag sind, bekomme ich beispielsweise mal früher schulfrei. Den Stoff muss ich natürlich nachholen.
Saskia: Ich habe meistens nur sechs Stunden, bis auf donnerstags. Das passt also ganz gut. Die Hausaufgaben müssen wir auch als Prinzenpaar machen oder Vokabeln für den nächsten Test üben. Zur Not fragen wir uns unterwegs ab, wenn wir zu einem Termin fahren – oder ich setze mich abends nochmal ran.

Wie haben eure Klassenkameraden auf euer Amt reagiert?
Saskia: An meiner Schule wird kein Karneval gefeiert, daher interessiert das die meisten gar nicht. Bis auf ein paar Freundinnen, mit denen ich gemeinsam bei den Siegburger Funken tanze. Die finden das natürlich cool.

Was macht  am meisten Spaß?
Julian: Es ist ein schönes Gefühl, wenn alle Leute klatschen und singen, wenn wir mit unserem Gefolge  auf die Bühne kommen. Da freut sich das Publikum immer sehr.
Saskia: Am meisten freue ich mich auf die Karnevalszüge: Wir haben einen eigenen Wagen auf dem Wolsdorfer Veedelszug und dürfen auch beim großen Siegburger Rosenmontagszug auf einem Wagen dabei sein. 

Was muss man sonst gut können als Kinderprinzenpaar?
Julian: Ein bisschen Kölsch oder Platt muss man können. Außerdem haben wir einen kleinen Text, den wir auf den Sitzungen und Veranstaltungen vortragen.
Saskia: Und wir haben elf Gebote, die sind echt lustig – die lesen wir dann vor. Auf jeden Fall sollte man nicht schüchtern sein und keine Angst haben, auf einer großen Bühne zu stehen. Mir macht das Spaß – Julian auch. 

Was sind das für Gebote?
Julian: Zum Beispiel, dass alle Kinder in der Karnevalszeit so viele Süßigkeiten essen dürfen, wie sie möchten.
Saskia: Oder dass alle Kinder bis Aschermittwoch ihr Zimmer nicht aufräumen müssen, egal, was die Eltern sagen… 

Ist es schwierig, eure besondere Kleidung anzuziehen?
Julian: Es ist schon recht aufwendig. Heute beispielsweise habe ich locker 20 Minuten gebraucht. Draußen ist es mir wegen der dünnen Strumpfhose schnell zu kalt. Aber in den Sälen wird es einem sehr heiß. Cool finde ich sie trotzdem.
Saskia: Ich brauche mit meiner Frisur auch ungefähr eine halbe Stunde. Mit dem Diadem im Haar und dem langen Kleid kommt man sich darin wie eine Prinzessin vor. Das ist schon ein echter Mädchen-Traum.

Von Kinderreporterin Mila