Doppelter Zusammenhalt

Was können Geschwister manchmal nerven! Eigentlich hat man sie aber doch ganz schön lieb. Vor allem heute: Denn jedes Jahr am 10. April ist Weltgeschwistertag. Vielleicht ein guter Anlass, dich bei deinem Bruder oder deiner Schwester für den letzten Streit zu entschuldigen – oder ihm oder ihr mal zu sagen, wie gern du sie hast?!
Duda hat sich zum Weltgeschwistertag einmal ganz besondere Geschwisterpaare vorgeknöpft: Zwillinge! Hier stellt er dir drei Zwillingspärchen aus der Region vor.
Johann und Emil, 11 Jahre
Als Emil und Johann fünf Jahre alt wurden, fanden sie: Es wird Zeit für ein eigenes Bett. Denn bis dahin haben die Zwillinge aus Waldbröl immer gemeinsam in einem geschlafen. Also bekamen sie ein Stockbett. „Das hat dann dazu geführt, dass sie zu zweit in der oberen Etage geschlafen haben“, sagt die Mutter von Emil und Johann und lacht. Also ging es wieder zurück in ein gemeinsames, breites Bett – bis heute.
Auch sonst sind die beiden Elfjährigen schwierig auseinander zu bringen. Beide spielen gerne Fußball und Klavier. Obwohl sie eigentlich ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Emil ist sportlich, ballverrückt und verschmitzt. Johann ist der Kreative, malt und bastelt gerne. Deshalb sagt der auch: „Emil denkt den ganzen Tag nur an Fußball!“ Während Emil findet: „Johann spielt den ganzen Tag nur Playmobil!“ Auch wenn die beiden sich da uneinig sind: Könnten sie nicht so viel Quatsch zusammen machen, wäre es ganz schön langweilig. Das sehen auch die Eltern der beiden so. Bei einem Leichtathletik-Turnier haben sie mal ein wenig getrickst: „Da haben wir einfach Emil zwei Mal zum Werfen geschickt, weil er das so gut konnte“, sagt die Mama der beiden lachend. Kein Wunder, dass das niemandem auffiel, so ähnlich wie Emil und Johann sich sehen. „‘Wer ist wer?‘ ist auf jeden Fall die Frage, die wir am häufigsten hören“, sagen die Zwillinge.
Arthur und Marta, 8 Jahre
Auf den ersten Blick ist es Arthur und Marta neben ihrem älteren Bruder und ihrer älteren Schwester nicht anzusehen, dass sie Zwillinge sind – denn Arthur ist nicht nur zehn Zentimeter größer als seine Schwester. Schließlich ist er auch ein Junge! Das ist möglich bei Zwillingen, wenn sie zweieiig sind. Rollen tauschen können die beiden Kölner also nicht so einfach. Zusammenhalten tun sie aber ganz fest: „Als wir noch auf einer Schule waren, habe ich immer ganz laut nach Arthur gerufen, wenn ich Hilfe brauchte – und dann kam er auch direkt“, sagt Marta. Ähnlich geht es auch Arthur: „Ich hatte mal 165 Aufgaben in Mathe auf! Da haben Marta und meine andere Schwester einen Teil übernommen, damit ich nicht mehr so viel machen musste. Das fand ich echt cool.“ Doch auch als Zwilling will man manchmal seine Ruhe haben: Deswegen haben die beiden inzwischen getrennte Zimmer zum Spielen, schlafen nachts aber trotzdem in einem Raum. „Dann können wir länger Quatsch machen und Pokémon-Karten tauschen!“
Und es gibt noch etwas, das die beiden lieber zusammen machen als mit ihren älteren Geschwistern – Playmobil spielen zum Beispiel. „Den Großen muss ich oft erklären, was ich für eine Geschichte spielen will. Arthur versteht das direkt“, sagt Marta. Und obwohl die beiden auch recht unterschiedlich sind, und Arthur auf dem Fußballplatz steht während Marta voltigiert und im Kindermusical mitmacht, sagen die beiden im Chor: „Was wir vermissen würden, wenn der andere nicht da wäre? ALLES!“
Mona und Mira, 6 Jahre alt
„Es ist immer jemand da, mit dem man spielen kann!“ Aus diesem Grund sind Mona und Mira aus Overath wohl besonders gerne Zwillinge. Obwohl sie sich sehr ähnlich sehen, sind sie doch sehr unterschiedlich: Mona ist rebellisch und mag blau, Mira ist eher ruhig und mag rosa und pink. Streiten können die beiden mindestens genauso gut, wie sie sich liebhaben: „Mira macht mir immer alles nach!“, sagt Mona etwa. Doch wenn eine von beiden krank ist, weicht ihr die andere nicht von der Seite. Überhaupt will jede das, was die andere gerade macht: „Egal ob es darum geht, wer zuerst die Haare gekämmt bekommt, wer zuerst zugedeckt wird oder wer zuerst die Gute-Nacht-Geschichte hört“, sagt die Mama der beiden lachend. Zuhause ist mit den eineiigen Zwillingen einfach immer etwas los.
Übrigens: In Monas und Miras Stadtteil Marialinden wohnen so viele Zwillinge, dass er sogar manchmal Dorf der Zwillinge genannt wird! Allein in Monas und Miras Kindergarten gab es früher noch insgesamt fünf andere Zwillingspärchen. Für Mona und Mira ist es aber trotzdem etwas ganz Besonderes, einen Zwilling zu haben.
Von Elisa Sobkowiak