Cologne Crocodiles

Weißt du was „tackeln“ ist? In der Sportart American Football bedeutet das, das „Zu-Boden-Bringen“ eines Gegenspielers, also ein sportlicher Angriff. Der Gegner wird aus dem Gleichgewicht gebracht und am Weiterspielen gehindert oder zu Boden gezogen.

Foto: Martina Goyert
Football ist eine spannende Sportart mit viel Körperkontakt und vielen Regeln. Wie der Name schon sagt, kommt der Sport aus den USA. Henri, Max und Yannik spielen bei den Cologne Crocodiles in der U10. Sie und ihr Trainer haben uns erzählt, was sie an ihrem Sport so fasziniert. Wir haben sie Anfang März vor der Corona-Krise beim Training in Widdersdorf besucht. Momentan fällt das Training aus, wie bei den meisten anderen Vereinen auch.

Foto: Martina Goyert
Die Football-Regeln
Im Verlauf eines Spiels versuchen zwei Mannschaften den Football in die gegnerische Endzone zu bringen oder ein „Field Goal“ zu erzielen, um Punkte zu gewinnen. Die sich im Ballbesitz befindende Mannschaft (Offense, engl. für „Angriff“) kann durch Werfen oder Laufen einen Raumgewinn erreichen, der dann zum Beispiel durch einen „Touchdown“ einen Punktgewinn bringt. Die verteidigende Mannschaft (Defense, engl. für „Verteidigung“) versucht, die Offense daran zu hindern und selbst in Ballbesitz zu kommen. Die Offense hat zunächst vier Versuche, einen Raumgewinn von zehn Yards oder mehr zu erlangen. Schafft sie das, erhält sie vier neue Versuche, gelingt ihr das nicht oder verliert sie den Ball, geht das Angriffsrecht an den Gegner. Gewinner ist die Mannschaft, die nach Ablauf der Spielzeit die meisten Punkte erzielt hat.

Henri. Foto: Martina Goyert
Henri, 9 Jahre
Früher habe ich Fußball gespielt, aber das hat mir nicht so viel Spaß gemacht. Dann habe ich mit Baseball angefangen, aber das war auch nicht das Richtige. Football mag ich, weil man hier viel mehr Bewegungsfreiheit hat als beim Fußball oder Baseball. Hier dürfen sich die Spieler ja auch richtig berühren, das geht bei den anderen Sportarten nicht. Trotzdem habe ich mir beim Football noch nie weh getan. Dieses Jahr hat meine Mannschaft auch ein Spiel gegen Dorsten, das ist meine Heimatstadt.

Max. Foto: Martina Goyert
Max, 9 Jahre
Ich bin durch einen Freund zum Football gekommen. Ich spiele in der Defense, also in der Abwehr. Am Anfang jeden Trainings wärmen wir uns auf, sonst kann man sich schnell weh tun. In der ersten Saison, in der ich gespielt habe, wollte ich den Gegner einmal tackeln, da habe ich dann den Ball ins Gesicht bekommen. War aber nicht so schlimm. Der Helm ist beim Football das Wichtigste, weil er unseren Kopf schützt.

Yannik. Foto: Martina Goyert
Yannik, 10 Jahre
Fußball, Baseball und Tennis habe ich auch schon gespielt, aber Football macht mir mehr Spaß. Mein Vater hat das auch schon als Kind gespielt. Einmal waren wir dann bei einem Spiel der Cologne Crocodiles und danach wollte ich sofort spielen. Von unseren Coaches lernen wir unter anderem, wie man richtig tackelt. Und natürlich auch vieles über die Football-Regeln.

Teammanagerin Uli. Foto: Martina Goyert
Teammanagerin Uli
Ich bin im Verein die „Mutti für alles“, ich bin zuständig für die Koordination des Teams und versorge die Kinder bei den Spielen. Ein Kühlpack habe ich auch immer dabei. Es ist ganz wichtig, dass die Kinder Helm und Mundschutz tragen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie sich auf die Zunge beißen. American Football ist eben ein Kollisionssport, das bedeutet, dass sich die Spieler und Gegner oft berühren.

Headcoach Stephan. Foto: Martina Goyert
Das Besondere am American Football ist: egal ob groß, klein, dick oder dünn: wir können hier jeden gebrauchen, egal mit welcher körperlichen Voraussetzung. Das ist in keinem anderen Sport so. Wer kräftig ist, ist bei uns in der „offense line“ richtig, ein Runningback, der viel läuft, muss dagegen schnell und fit sein. In der U10 haben wir insgesamt 6 Trainer, weil es hier im Football so viele unterschiedliche Positionen gibt. Für mich ist der Sport vergleichbar mit Schach: auch hier müssen die verschiedenen Spielzüge genau geplant werden.
Die Cologne Crocodiles
Den Verein gibt es seit 1980. Er war damals der erste American Football-Verein in Köln und auch einer der ersten in Deutschland überhaupt. Momentan haben die Crocodiles rund 450 Mitglieder, davon über 300 aktive Spieler, mehr als 40 Coaches und insgesamt sechs Mannschaften. Auch viele ehrenamtliche Helfer gehören dazu.
Von Christina Rinkl