26 000 Kilometer für ein T-Shirt

26 000 Kilometer für ein T-Shirt

Handy, Bücher, Klamotten, Lebensmittel: Alles, was wir kaufen, wird produziert – das heißt: Jemand stellt es her. Für manche Dinge sind ganz viele Schritte nötig, bis das Produkt fertig ist. Und all diese Schritte haben einen Einfluss auf unser Klima. Wieso das so ist, zeigt zum Beispiel der Weg eines T-Shirts aus Baumwolle.

Baumwollfeld. Foto: Getty Images/Kaufland/obs

Die Ernte

Baumwolle ist die Grundlage eines klassischen T-Shirts. Baumwolle wächst an einer Pflanze, die aber in Deutschland nicht so gut gedeiht. Länder, die Baumwolle anbauen, sind unter anderem China, Indien, USA, Pakistan, Brasilien oder Usbekistan. Für ein T-Shirt, das 250 Gramm wiegt – also so viel wie ein Päckchen Butter – werden beim Baumwolle-Anbau übrigens rund 2500 Liter Wasser verbraucht. Wenn die Wolle dann geerntet wurde, macht man aus dem Rohstoff Baumwolle die Baumwoll-Faser – ein ganz dünnes Gewebe. Die Fasern werden gewaschen, zusammengefasst und gefärbt. Danach werden die Fasern zu Garn gemacht. Damit wird dann später der T-Shirt-Stoff hergestellt. 

Containerhafen. Foto: Li Ziheng/XinHua/dpa

Der Transport

Das hört sich jetzt so an, als würden all diese Schritte direkt neben dem Baumwoll-Feld passieren. Aber nein: Meistens ist es so, dass jeder dieser Arbeitsschritte in einem anderen Land passiert. Das heißt: Die Baumwolle wird von Land zu Land transportiert, weiter verarbeitet, wieder weiter transportiert… und dafür benötigen wir ziemlich viel Treibstoff, um LKW, Schiffe oder Flugzeuge anzutreiben, die die Baumwolle von Land zu Land fahren. Der Treibstoff produziert Kohlendioxid, das schädlich für unser Klima ist.

Das fertige T-Shirt

Der fertige Stoff kommt zu Näherinnen und Näher, die das T-Shirt zuschneiden und fertig machen. Das passiert meist in asiatischen Ländern wie Indien, China oder Bangladesch. Dort wird das T-Shirt verpackt und in die Welt verschickt. Auch das passiert meist per Flugzeug oder Schiff. Je nachdem, wo die Baumwolle angebaut wurde, das Garn produziert wurde und die Näher und Näherinnen arbeiten, kann es vorkommen, dass ein einziges T-Shirt bis zu 26 000 Kilometer zurücklegt! Das ist weiter als die Strecke vom Nord- bis zum Südpol!

Und jetzt?

Wenn du dir überlegst, wie viele T-Shirts du besitzt – und wie viele andere Dinge, die sehr weit um die Welt gereist sind, bis sie bei dir im Schrank liegen – kommen einige Kilometer zusammen. Klima-Experten empfehlen deshalb zum Beispiel, einfach weniger zu kaufen. Modehäuser bringen dutzende neue Kollektionen jedes Jahr in die Geschäfte. Aber brauchen wir wirklich jeden Monat neue T-Shirts?

Für das Klima, unsere Umwelt – und unseren Geldbeutel – ist es auf jeden Fall besser, wenn wir nur ab und zu neue Dinge kaufen, die wir dann auch tatsächlich benutzen und gut behandeln. Oft können wir Produkte auch gebraucht kaufen anstatt ein neues zu holen. Und wenn es doch ein neues T-Shirt oder ein neues Handy sein muss, gibt es auch Unternehmen, die darauf achten, möglichst klimaschonend ihre Produkte herzustellen.

Von Jennifer Wagner

Foto: piqsels

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