Alles anders

Musik, Kostüme, Partys: Dieses Jahr war Karneval alles anders und wir durften nicht mit unseren Freunden feiern. Duda hat einige Kölner Karnevalsbands gefragt wie sie mit der besonderen Situation umgegangen sind.

Interview

Funky Marys. Foto: Isabel Großer

Was vermisst ihr an Karneval am meisten?

Funky Marys: „Am meisten“ können wir nicht wirklich sagen, weil es das Gesamtpaket ist, was „unseren“ Karneval so besonders macht: Das gemeinsame Touren in unserem Tourbus mit den Mädels und der Crew, die ganzen Auftritte, das Feedback vom Publikum, die Stimmung, die Fröhlichkeit, singen und tanzen, unsere Fans (FunkyFamily), das Kölsch nach den Auftritten mit befreundeten Bands und Szene Kollegen! Ach ehrlich gesagt, einfach alles!

Oli Niesen/Cat Ballou: Die vielen bunten lachenden Gesichter, die wir jeden Tag von der Bühne aus sehen konnten.

Miljö: Vor allem vermissen wir gerade unsere Band und unsere Crew. Wir sind ja alles Schulfreunde und sehen uns normalerweise während der Session mehr als die eigenen Familien. Das schweißt zusammen und es fehlt uns. Aber auch das Brauchtum und seine wundervollen Formate vermissen wir sehr.

Lupo: Definitiv: ständig unterwegs zu sein und auf unglaublich vielen verschiedenen Bühnen auftreten zu dürfen! Das ist jedes Jahr die ereignisreichste und spannendste Zeit im Jahr für uns, die sehr viel Spaß macht und in der man ganz viele nette Menschen trifft. Auf Bühnen Live-Musik zu machen und all die Jecken zu treffen, fehlt uns am meisten!

Miljö. Foto: Miljö

Worauf freut ihr euch an Karneval 2021 trotz Corona?

Funky Marys: Wir erfreuen uns an unseren Videos und Fotomaterial von den vergangenen Sessionen und posten diese auch regelmäßig auf unseren Social Media-Plattformen.

Oli Niesen/Cat Ballou: Auf die Zeit mit der Familie.

Miljö: Wir sind ja sonst immer unterwegs, jetzt können wir mal von außen zusehen. Im Ernst: Vielleicht besinnt man sich in einer ruhigen Session wie dieser mehr auf das, was man hat oder was früher einmal war. In die Richtung geht auch unser neuer Titel. Kölsche Musik ist ja mehr als Party. Dennoch ist Karneval auch immer ein Ort der Zusammenkunft und das ist mit dem C-Wort leider unvereinbar.

Lupo: Wir nutzen die Zeit, in der wir nicht auftreten können, dafür, in unserem Bandhaus zusammen viele neue Songs zu schreiben und Videos zu produzieren. Diese gemeinsame Zeit zu fünft macht immer Spaß!

Lupo. Foto: Lupo

Was ist euer ultimativer Tipp für die Karnevalsparty Zuhause mit der Familie?

Funky Marys: Der ultimative Tipp ist einfach: Spaß haben! Denn den Humor und Spaß sollte man nie verlieren. Da wir auch drei Mütter mit jungen Kindern in der Band sind, wird natürlich den Kids eine tolle Karnevalsparty gezaubert, als sei das ganz normal so zu Hause zu feiern. Da darf natürlich Funky-Musik nicht fehlen, aber natürlich wird auch die Musik der anderen Kollegen gespielt! Außerdem wird sich kostümiert und geschminkt. Was natürlich nicht fehlen darf ist Konfetti, Luftschlangen, Berliner und Mutzen, Brötchen mit Mett und Käsehäppchen. Für die Erwachsenen gibt es dann ein köstliches kaltes Kölsch.

Oli Niesen/Cat Ballou: Einfach Musik an und tanzen!

Miljö: Druckt euch die Texte und Akkorde aus und singt die Songs selbst, wenn wir Bands es dieses Jahr nicht tun. Es gibt immer jemanden in der Familie, der Klavier oder Gitarre spielen kann. Die Lieder gehören allen und sind da, um gesungen zu werden!

Lupo: Schaltet Spotify oder YouTube ein, macht kölsche Musik an, singt mit und tanzt auf dem Sofa!

Cat Ballou. Foto: Fabian Stuertz

Welches Karnevals-Lied hebt eure Corona-Stimmung?

Funky Marys: Unser aktueller Sessionstitel „Königin“ hebt auf jeden Fall die Stimmung. Der Song ist einfach positiv! Und genau diese Message möchten wir, gerade in dieser schwierigen Zeit, vermitteln.

Oli Niesen/Cat Ballou: Heimweh – Stadtrand

Miljö: Im Jubiläumsjahr der Fööss würde ich sagen: Nach so nem „Bickendorfer Büdchen“ ist auch das letzte bisschen Corona-Blues weggetrötet.

Lupo: Wenn man ein neues Lied hat, hört man sich das am Anfang ganz gerne an. Also läuft bei uns aktuell immer wieder „Draumprinz“. Ansonsten haben wir ganz viele unterschiedliche Karnevals-Lieblingslieder. Unser Tipp für bessere Laune: Hück oder nie von Querbeat. Das geht immer!

Von Jennifer Wagner