Die Heimat der Zauberwürfel – Ungarn
Ungarn wird aktuell viel kritisiert, dabei gibt es dort viel zu entdecken – Wir stellen dir das Land vor
Klassischer Gulasch heißt in Ungarn Pörkölt. Foto: AMC/Agrarmarketing Centrum
Magst du gerne Paprika? Aus Ungarn kommt ein besonderes Gewürz: das Paprikapulver. Das ist ein rotes Gewürz, hergestellt aus getrockneten Paprika. In Ungarn kochen viele Leute mit diesem Gewürz, zum Beispiel Gulasch. Das ist ein Traditionsessen in Ungarn. Es besteht unter anderem aus Rindfleisch, Kartoffeln, Paprika – und natürlich kommt Paprikapulver hinein.
Fakten über Ungarn
Ungarn ist rund 93.000 Quadratkilometer groß und damit ungefähr viermal kleiner als Deutschland. 9,7 Millionen Menschen leben in Ungarn – in Deutschland leben 82 Millionen! Ungarn ist ein noch recht junges Mitglied der Europäischen Union (EU). Das Land trat 2004 der EU bei.
Die Sonne geht über dem Balaton (Plattensee) auf. Foto: Balazs Mohai/MTI/dpa
Urlaub am Fluss und am See
In Ungarn gibt es nicht viele Berge, nur im Norden des Landes. Dafür fließt in Ungarn die Donau! Der Fluss kommt von Deutschland und fließt quer durch Europa bis ins Schwarze Meer. Die Donau trennt die Hauptstadt Budapest außerdem in zwei Teile: Buda und Pest. Viele Menschen finden, dass Budapest eine der schönsten Städte in Europa ist. Dort kann man übrigens in heißen Quellen baden. Aber nicht nur dort kannst du abtauchen: Viele Leute fahren zum sogenannten Balaton, dem Plattensee, um dort Urlaub zu machen.
Foto: Bernd Thissen/dpa
Der Zauberwürfel
Berühmt ist Ungarn aber nicht nur für den Plattensee und die schöne Hauptstadt. In Ungarn wurden viele Dinge erfunden, die wir auch in Deutschland kennen. Ein Beispiel ist der Zauberwürfel! Das Spielzeug hat der Ungar Erno Rubik entwickelt. Der Würfel wurde in den 1970er und 1980er Jahren sehr berühmt. Ganz viele Leute spielten mit ihm und versuchten, das Rätsel der bunten Seiten zu lösen. Man muss nämlich den Würfel in sich selbst drehen, damit auf jeder Seite nur eine Farbe zu sehen ist.
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn. Foto: Julien Warnand/EPA Pool/AP/dpa
Kritik am Regierungschef
Im Moment hörst du in den Nachrichten aber vielleicht auch von Ungarn. Das liegt daran, dass das Parlament unter dem Regierungschef – er heißt Viktor Orbán – einige Gesetze erlassen hat, die die Bürger nicht gut finden. Deshalb protestierten sie in den vergangenen Monaten sehr oft gegen Orbán und seine Politik. Viele Menschen werfen ihm vor, dass er die Menschenrechte einschränkt. Auch Journalisten können nicht mehr unabhängig berichten.
Ungarn und die Flüchtlinge
Als vor vier Jahren viele Flüchtlinge nach Europa kamen, stand Ungarn ebenfalls in der Kritik. Viktor Orbán wollte nicht, dass so viele Flüchtlinge nach Ungarn kommen. Deshalb schottete er das Land nach und nach ab. Bis heute ist es sehr schwer für Flüchtlinge, in Ungarn sicher unterzukommen. Das kritisieren viele Leute.
Ärger mit der EU
Die Partei von Viktor Orbán heißt übrigens Fidesz. Sie ist Teil einer großen europäischen Partei, der EVP. Doch die Mitgliedschaft von Orbáns Partei in der EVP ruht jetzt erstmal. Das liegt daran, dass viele EU-Politiker Orbáns Politik nicht gut finden. Außerdem gab es Streit zwischen Orbán und anderen Politikern in der EU. So hat Orbán über die EU und ihre Politik gelästert. Sein Verhalten hat für seine Partei jetzt Konsequenzen. Viele Leute finden das gut, weil sie schon lange Orbán mal die Meinung sagen wollten.
Von Jennifer Wagner
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