Ein Streifen Trost

Ein Streifen Trost
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Sie helfen nicht nur bei Wunden auf der Haut, sondern sind auch Balsam für die Seele: Pflaster sind ein Streifen Trost.

Wenn du hingefallen bist, hilft es doch schon, wenn deine Mutter die Wunde unter einem Pflaster verschwinden lässt, oder? Wie gut also, dass der Hamburger Apotheker Paul Carl Beiersdorf diese Erfindung im November vor 138 Jahren zum Patent anmeldete.

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Was war die Idee?

Gemeinsam mit dem Hautarzt Paul Gerson Unna hatte Beiersdorf nach einer Möglichkeit gesucht, um erkrankte Haut über längere Zeit mit Arzneistoffen zu versorgen. Er tränkte Mull mit Salben und verschiedenen Wirkstoffen, die über die Haut aufgenommen werden sollten. Mit einer klebrigen Masse aus Kautschuk, dem gummiartigen Saft einiger Pflanzen, und dem Saft des Guttaperchabaums bestrich er diesen Stoffstreifen anschließend, damit er an der Haut haftete und das Pflaster abdichtete. Den Heftstreifen nannte Beiersdorf „Guttaplaste“. Diese Pflaster gab es mit verschiedenen Wirkstoffen für die unterschiedlichen Erkrankungen. Um wie die Pflaster, die du vermutlich zu Hause hast, Wunden zu verschließen, waren die Guttaplaste-Pflaster aber noch nicht gedacht.

Wie ging’s weiter?

Die Nachfrage nach dem neuen Produkt war so groß, dass Beiersdorf eine Firma gründete, um viele Pflaster herstellen zu können. Er benannte sie nach sich. Die Firma Beiersdorf gibt es noch heute. Neben Pflastern stellt sie auch Kosmetikprodukte wie Nivea-Creme und Tesafilm her.

Wie entstand unser Pflaster?

Der Gründer Paul Carl Beiersdorf verkaufte seine Firma bereits im Jahr 1890. Erst danach wurde aus seinem Guttaplaste das Pflaster, wie wir es heute kennen. Zunächst entstand Leukoplast, das ist ein hautfreundlicher Klebestreifen ohne medizinische Wirkstoffe, mit dem Ärzte Mullverbände auf der Haut befestigen können.

1922 kam schließlich Hansaplast auf den Markt, das erste selbsthaftende Pflaster mit weißer Stoffauflage, wie wir es heute kennen. Mit diesem „Wundschnellverband“ kann jeder selbst kleinere, offene Wunden behandeln und sie so vor Bakterien und Schmutz schützen. Der Begriff Pflaster stammt übrigens von dem griechischen Wort „émplastron“, was „aufstreichen“ bedeutet.

Von Jasmin Krsteski

Ausgetüftelt

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