Als die Limo einfror…

Als die Limo einfror…
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Wenn du eine Naschkatze bist, also gerne Süßes jeglicher Art isst, dann kannst du bestimmt hiervon auch nicht genug kriegen: Eis.

Wenn man es sich drinnen gemütlich und warm macht, ist der nahende Winter auf jeden Fall kein Grund, darauf zu verzichten, oder? Und richtig schön Abkühlen tut es uns dann wieder im Sommer. Wir erklären dir heute, woher das eigentlich kommt, dieses leckere Eis – und wie der Stiel daran gekommen ist.

Foto: Klaus-Maria Einwanger/Gräfe und Unzer/dpa-tmn

Wie kam es zu der Erfindung?

In einer kalten Nacht in den USA im Jahr 1905 vergaß der 11-jährige Frank Epperson seine Limonade auf der Veranda seines Elternhauses. In der Limo war ein Holzstab, mit der er sein Gemisch aus Wasser und Brausepulver angerührt hatte. Über Nacht fror die Limo ein – und am nächsten Tag konnte sich der Junge freuen: Über Eis am Stiel! Erfunden hat diese süße Speise also ein Kind – wie könnte es auch anders sein? 17 Jahre später erinnerte sich Epperson als Erwachsener an seine Erfindung und verkaufte gefrorenen Fruchtsaft als Eis am Stiel, das er „Popsicle“ nannte, was übersetzt so viel wie „Papas Eiszapfen“ heißt.

Wer hat es wirklich erfunden?

Allerdings beanspruchte noch ein anderer Amerikaner für sich, Erfinder des Eis am Stiels zu sein. Harry B. Burt hatte eine Bäckerei, in der verschiedene Leckereien verkaufte, unter anderem auch mit Schokolade überzogenes Eis, das er am Stiel verkaufte. 1923 erhielt er das Patent auf seine Eismaschine – das heißt also, die Erfindung war auf seinen Namen geschützt. Seitdem verkaufte er das Eis aus einem Eiswagen auf der Straße. Die beiden Erfinder Epperson und Burt stritten vor Gericht darum, wer nun Eis am Stiel verkaufen durfte – und einigten sich darauf, dass es einfach beide dürfen.

Wann gab es das erste Eis?

Das erste Speiseeis gab es schon vor dem Eis am Stiel. Erfunden haben es nicht etwa die Italiener, wie man heute wegen der ganzen italienischen Eisdielen denken könnte. Sondern die Chinesen! Schon vor rund 3000 Jahren sollen die Menschen dort Schnee oder Eis von den Gletschern geholt und es mit Honig, Früchten oder Gewürzen verfeinert haben. So etwas wie Eistruhen gab es damals natürlich noch nicht, deshalb mussten sie die Leckerei dann auch gleich aufschlecken. Auch die Römer mochten Eis. Kaiser Nero hat sich Gletschereis von Läufern herantragen lassen. Und wehe dem, der nicht schnell genug da war, bevor das Eis geschmolzen war! Das Eis, wie du es heute kennst, gibt es erst seit 1530, seit es künstliche Verfahren zum Kühlen gibt.

Wie wurde es hergestellt?

Ob nun Frank Epperson oder Harry B. Burt die Idee zum Eis am Stiel zuerst hatte – wir sind froh, dass es wir es schlecken können. In Deutschland wurde das erste Eis am Stiel 1935 in Hamburg von Hand hergestellt: In Kugelform wurde die süße Masse um ein Holzstöckchen gefroren und dann eingepackt. Heutzutage macht das eine Maschine, und sie schafft zehntausende von Eis am Stiel in einer Stunde. Allein in Deutschland werden pro Jahr rund eine Milliarde Eis am Stiel verkauft. Seien wir mal ehrlich: Einige davon hast bestimmt du vernascht, oder?

Von Jasmin Krsteski

Ausgetüftelt

Erfinder und ihre Ideen
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