Drei Wochen für eine Folge

Drei Wochen für eine Folge
Die Kinderreporter besuchen Woozle Goozle. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Kennst du Woozle? Die blaue Puppe aus dem Fernsehen, die Maschinen erfindet und komplizierte Dinge erklärt? Die Kinderreporter Ruby, Moritz, Mila und Flo waren in Hürth bei den Dreharbeiten dabei, und durften danach Moderator Simón Albers, Puppenspieler Martin Reinl und die Erfinder Igor Hartmann und Andi Guni interviewen.

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Interview

Wie seid ihr auf die Idee zu „Woozle Goozle“ gekommen?
Andi: Wir wollten eine lustige Kindersendung machen. Eigentlich sollte Woozle ein computeranimiertes Gehirn sein…
Igor: Aber eigentlich wollten wir etwas haben, das man gerne anfasst. Und wir dachten, dass niemand so ein glibbriges Gehirn anfassen will. Woozle sieht doch viel netter aus.

Wie kommt man denn darauf, hier mitzumachen?
Simón: Ich wurde gefragt, ob ich Lust habe, mit Woozle eine Sendung zu machen. Wir wollten das aber erstmal ausprobieren, deswegen sollte ich die Drehbücher lernen.

Woozle: Kanntest du mich denn vorher schon?
Simón: Ja, durch meine Kinder. Als ich geübt habe, haben die immer gesagt: Ne, Woozle steht auf der anderen Seite. Nein, das würde Woozle niemals so sagen. Du musst ein bisschen schneller machen, sonst schläft Woozle ja ein. Meine Kinder waren sehr kritisch. Aber ich war dann gut vorbereitet und alles hat geklappt. Als Woozle und ich uns im Studio gesehen haben, haben wir uns ineinander verliebt.

Was macht am meisten Spaß?
Woozle: Am schönsten ist es, wenn ich Simón meine neuen Erfindungen präsentieren kann. Und er dann mit den Augen rollt.

Simón ist entsetzt: Woozle hat den Mond verkleinert und ins Studio gebeamt. Copyright: Super RTL

Wie lange dauert es eine Folge zu machen?
Igor: Also für eine Folge kann man ungefähr drei Wochen rechnen. Wir müssen uns das erstmal ausdenken und das Drehbuch schreiben. Dann drehen wir im Studio, da schaffen wir ungefähr zwei Folgen am Tag. Dann müssen wir alles am Computer schneiden und fertig machen.

Wolltet ihr als Kind schon sowas machen?
Simón: Ich muss jetzt ganz kitschig antworten: Ja, ich wollte genau das machen. Ich hab früher eine Sendung geguckt, die hieß „Der Li-La-Launebär“. Das waren ein Moderator und eine Puppe, die Sachen erklärt haben. Das fand ich toll. Der Moderator hieß Metty und jetzt bin ich quasi der neue Metty.

Woozle denkt sich ja Maschinen aus. Wer baut die?
Andi: Wir Autoren denken uns die Maschinen aus. Die Kollegen von der Requisite überlegen dann, wie man die bauen könnte. Die haben eine riesige Bastelwerkstatt.

Was ist, wenn jemand krank ist?
Andi: Für die Leute, die nicht ersetzbar sind, wie Woozle und Simón, haben wir eine Versicherung. So wie man sich gegen Feuer versichern kann. Wenn hier mal ein ganzer Tag ausfällt, kostet das sehr viel Geld. Aber einen großen Ausfall hatten wir zum Glück noch nie. 

Ist es schwer, Woozle zu spielen?
Martin: Nein. Das ist, wie wenn du dich an Karneval verkleidest. Statt Kostüm ziehe ich die Puppe auf den Arm, und dann bin ich in der Rolle.
Igor: Da wir über dem Tisch ja nur die Puppe sehen, sprechen wir auch nur mit ihr. Wir sagen dann: Woozle mach das nochmal anders. Für uns ist Woozle echt.

Wie oft dreht ihr denn?
Igor: Meistens gibt es 20 neue Folgen pro Jahr. Dieses Jahr sind es mehr. In der Regel drehen wir vier Wochen pro Jahr.

Habt ihr noch andere Jobs? Oder könnt ihr sonst chillen?
Andi: Also Igor und ich sind etwa sieben Monate im Jahr mit Woozle beschäftigt, Drehbücher schreiben und am Computer schneiden. Aber wir arbeiten fast alle auch noch für andere andere Fernsehsendungen.

Bekommt man viel Geld dafür?
Simon: Jaaa. Ich schlafe nur auf Geldscheinen (lacht). Viele denken, dass wir Millionäre wären, weil wir fürs Fernsehen arbeiten. Aber das ist Quatsch. Es ist ein ganz normaler Beruf. Aber er macht unfassbar viel Spaß.

Die neuen Folgen „Woozle Goozle“ könnt ihr ab dem 25.10. jeden Tag um 18:35 Uhr bei Super RTL oder im Internet angucken. (aso) 

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Und die Stimmen der Kinderreporter:

Mila (11):

Ich fand es super spannend, hinter die Kulissen einer Fernsehsendung zu blicken. Besonders interessant fand ich, dass bei den Dreharbeiten zu Woozle Goozle ein „Green Screen“ benutzt wird. Das heißt: Alles wird vor einer grünen Wand gedreht, vor der Moderator Simón steht. Dadurch kann später jeder beliebige Hintergrund hinter Simón eingespielt – oder er ganz klein gemacht werden. Außerdem durften wir uns die Requisiten der Sendung ansehen. Um die zu bauen und zu basteln, braucht man echt viel Fantasie. Mir hat vor allem der „Granat-Apfelbaum“ mit den „echten“ Granaten gefallen! 😉

Ruby (9):

Mich hat überrascht, dass manche Szenen so oft wiederholt werden mussten. Zum Beispiel, weil Moderator Simón zwischendurch gelacht hat. Oder um zu vergleichen, welche Aufnahme besser gelungen ist. Am spannendsten finde ich, dass sehr viel improvisiert wird. Zum Beispiel sollte sich Simón bei einer Szene eigentlich auf einen Stuhl setzen. Aber der war zu tief. Deswegen hat das Team einfach einen Tisch genommen. Ich fand toll, dass alle so offen waren und so viel gelacht haben. Im Fernsehen werden Regisseure immer so gestresst dargestellt. Das stimmte bei der Aufzeichnung von Woozle Goozle gar nicht.

Moritz (12):

Am besten hat mir Woozle selbst gefallen. Es ist sehr kompliziert, ihn zu spielen. Darüber denkt man gar nicht nach, wenn man die Sendung schaut. Vor allem hätte ich nie gedacht, dass Woozle von einem Menschen gesprochen wird, sondern vermutet, dass das ein Computer macht. Besonders cool war, dass Puppenspieler Martin die ganze Zeit in der Rolle blieb. Sowohl während, als auch zwischen den Aufnahmen. Der Regisseur sprach immer von Woozle, so als wäre er gar keine Puppe. Martin spielte Woozle immer frech. Das war echt lustig! Als er sich nachher mit uns unterhalten hat, hatte er aber eine ganz andere Stimme.

Flo (10):

Im TV-Studio fand ich besonders die Green-Box interessant. Moderator Simón hat uns erklärt, wie die funktioniert: Simón wird auf einen grünen Tisch vor eine grüne Wand gesetzt und gefilmt. Mit einer anderen Kamera wird zu einer anderen Zeit zum Beispiel ein Zimmer in einem Puppenhaus aufgenommen. Nach den beiden Aufnahmen werden die Filme am Computer zusammen geschnitten. Dann hat man hat den Eindruck, als würde Simón in dem Zimmer im Puppenhaus sitzen… Bei den Requisiten hat mich besonders der „Raketenstuhl“ fasziniert: Mit dem würde ich auch gerne mal ins Weltall fliegen…

Von den Kinderreportern Ruby, Moritz, Mila und Flo