Schwebende Riesen

Schwebende Riesen
Für die Menschen früher waren Zeppeline eine Sensation. (Foto: dpa)

Zeppeline sind riesige längliche Luftschiffe, die vor allem in den 1930er Jahren am Himmel zu sehen waren. Ihre Form erinnert an eine  Zigarre.

Die Anfänge

Ein Zeppelin im Jahr 1929 (Foto: Wikimedia Commons/ Bubba 1)

Ein Zeppelin im Jahr 1929 (Foto: Wikimedia Commons/ Bubba 1)

Das erste Luftschiff namens „LZ 1“ hatte seinen ersten Flug im Jahr 1900. Es flog 18 Minuten lang über den Bodensee. Ursprünglich hießen diese damals sehr modernen Verkehrsmittel anders: „Zeppelin“ war nämlich nur eine Marke – so wie die Automarken Mercedes oder Audi.

Der Name stammt von dem deutschen Erfinder der Luftschiffe, Ferdinand Graf von Zeppelin. Der richtige Begriff war „Starrluftschiff“, er wurde aber nur selten benutzt. Die Luftschiffe waren mehrere hundert Meter lang. Sie wurden im Krieg eingesetzt, Menschen konnten aber auch mit ihnen reisen. Das ging  viel schneller und bequemer als mit der Eisenbahn oder den Autos zu dieser Zeit.

Starres Luftschiff

Ein paar schwebende Riesen gibt es noch heute. (Foto: dpa)

Ein paar schwebende Riesen gibt es noch heute. (Foto: dpa)

Ein Zeppelin funktioniert so ähnlich wie ein Gas-Luftballon, der einen Zettel nach oben zieht: Rieisige Gasballons, sogenannte Gaszellen, im Inneren des Luftschiffs sorgen dafür, dass es schwebt. Denn das Gas ist leichter als die Luft außen. Motoren treiben Propeller an, mit denen der Zeppelin sich vorwärts bewegt. Zeppeline haben einen länglich geformten Schiffskörper, den sogenannten Rumpf. Er wird von stabilen Metallstangen und Stahlseilen gehalten. Diese laufen von oben nach unten und von hinten nach vorne durch das Luftschiff und sollen es stützen – wie ein Skelett. So kam es auch zu seinem Namen „Starrluftschiff“: Denn das Metallskelett ist unbeweglich.

Zeppeline laufen jeweils vorne am Bug und hinten am Heck spitz zu. Das macht sie windschnittiger und schneller. Die Luft, die ihnen während des Flugs entgegenkommt, kann so nämlich leicht abgeleitet werden. Hinten am Heck sorgen Höhen- und Seitenruder für weitere Stabilität. Ruder an den Enden steuern den Zeppelin.

Eine Hülle aus Stoff

Das innere Metallgestell des  Zeppelins wird von einer Schicht aus Stoff, Baumwolle und Leinen umhüllt. Diese ist zusätzlich mit einer speziellen Farbe bestrichen, um Sonnenstrahlen zu reflektieren. Dadurch wird es im Inneren nicht zu heiß. Ähnlich wie bei einem Heißluftballon gibt es nur einen kleinen Teil im unteren Bereich des Zeppelins, der für Menschen zum Mitreisen geeignet ist. Die Gondel des Kapitäns und der Steuermänner hängt mit Stahlseilen an der Unterseite des Buges. Der übrige Platz im Schiff wird genutzt, um Treibstoff und Gas zu lagern und die Motoren unterzubringen.

Ein schwerer Unfall

Nach dem Brand auf der Hindenburg hatten viele Menschen Angst vorm Zeppelin-Fliegen. (Foto: dpa)

Nach dem Brand auf der Hindenburg hatten viele Menschen Angst vorm Zeppelin-Fliegen. (Foto: dpa)

Der größte Zeppelin der Welt war die Hindenburg. Sie war fast 250 Meter lang. Zum Vergleich: Das größte Passagierflugzeug ist nur ungefähr 70 Meter lang. Am 6. Mai 1937 gab es einen schlimmen Unfall: Die Hindenburg fing in der Luft Feuer und stürzte brennend auf die Erde. 36 Menschen starben. Heute vermutet man, dass die Hindenburg durch ein Gewitter flog und die Blitze das Gas entzündeten. Dadurch, dass das komplette Schiff von einer Stoffschicht umhüllt war, verbreitete sich das Feuer rasend schnell.

Mit dem Absturz der Hindenburg wurden Zeppeline unbeliebt. Denn die Menschen trauten sich nicht mehr, mit ihnen zu fliegen. Trotzdem kann man noch Rundflüge mit einem Zeppelin buchen, auch wenn sie keine normalen Transportmittel wie Züge oder Flugzeuge mehr sind. Heute sind die Luftschiffe sehr viel sicherer als damals. Sie sind nun mit einem anderen Gas, nämlich mit Helium, gefüllt.

Ein Buch über Zeppeline

Das Buch „Mit dem Zeppelin nach New York“ erzählt die Geschichte des 14-jährigen Werner, der den Flug an Bord der Hindenburg als Kabinenjunge miterlebt. Das wird mit Fakten über Zeppeline und geschichtlichen Ereignissen verknüpft.

Stephan Martin Meyer, Thorwald Spangenberg: Mit dem Zeppelin nach New York, Gerstenberg-Verlag, ab 8 Jahre, 14,95 Euro.

Von Simon Bauer

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