Harrys Brille am Himmel

Harrys Brille am Himmel
Richte im März deine Augen Richtung Nachthimmel: Denn dann wird Harry Potters Brille (in pink) am besten zu sehen sein. (Foto: Big Bang Fair)

Forscher aus England haben sich neue Sternbilder ausgedacht. Sie sollen vor allem Kindern gefallen. Wir stellen dir vier vor.

Wusstest du, dass man Harry Potters Brille am Sternenhimmel finden kann? Oder die Stiefel von Paddington? Und die Siegerpose von Läuferstar Usain Bolt? Studenten aus der englischen Stadt Birmingham haben sich acht neue Sternbilder ausgedacht. Warum sie das gemacht haben? Das erfährst du hier.

Hier siehst du einige der neuen Sternbilder:

Was ist ein Sternbild?

Am Himmel leuchten viele Sterne – da ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Um es sich einfacher zu machen, haben die Menschen vor langer Zeit geschaut, welche Sterne zusammen ein Bild ergeben könnten. Die Sterne einer Figur scheinen nah beieinander zu liegen. Manchmal sind sie aber weit voneinander entfernt und es sieht von der Erde aus nur so aus, als würden sie zusammen liegen.

Die alten Griechen haben sich zum Beispiel viele Sternbilder ausgedacht. Deswegen sehen viele Bilder auch so aus wie die Charaktere aus ihren Geschichten. Die bekannte Figur Kassiopeia etwa ist nach einer eingebildeten Königin benannt. Mit der Zeit kamen immer mal wieder neue Sternbilder dazu. Für die Menschen früher waren Sternbilder sehr wichtig, denn es gab noch nicht so viele Karten, und erst recht keine Navis. Wenn die Leute sich verlaufen hatten, orientierten sie sich tagsüber an der Sonne und nachts an den Sternbildern. Vor allem für Seefahrer war das wichtig.

Wie viele Sternbilder gibt es?

So sieht das Sternbild Kassiopeia aus. (Foto: dpa)

Die Internationale Astronomische Union ist heute der Wächter über die Sternbilder. Im Jahr 1922 hat die Organisation offiziell 88 Sternbilder festgelegt – und die gelten heute noch. Denn daran, wie der Nachthimmel zu einer bestimmten Jahreszeit von der Erde aus aussieht, ändert sich über viele Jahre hinweg nichts. Die bekanntesten Sternbilder sind zum Beispiel „der Große Wagen“, „der Kleine Bär“, oder „Kassiopeia“. Heute brauchen wir die Sternbilder nicht mehr, um uns zu orientieren. Trotzdem sind Sternbilder auch heute noch für Naturwissenschaftler wichtig.

Warum gibt es neue Sternbilder?

Das Problem ist nur: Viele Kinder interessieren sich gar nicht mehr für Sternbilder. Eine Studie aus Großbritannien hat jetzt herausgefunden: 72 Prozent der Sieben- bis 19-Jährigen haben noch nie in ihrem Leben nach Sternbildern gesucht. Oder hast du nachts schon mal Ausschau nach dem Großen Wagen gehalten? 29 Prozent der Kinder würden ein klassisches Sternbild nicht mal erkennen, wenn man es ihnen unter die Nase halten würde. Das fanden Forscher und Studenten von der Universität Birmingham (England) so schade, dass sie nach neuen, coolen Sternbildern gesucht haben.

Wie findet man neue Sternbilder?

Die jungen Wissenschaftler wurden von den Organisatoren des Naturwissenschaftsfestivals „Big Bang Fair“ unterstützt. Die Forscher und Studenten wollten Bilder am Nachthimmel finden, mit denen Kinder und Jugendliche etwas anfangen können.

Deswegen haben sie eine Liste mit Sportlern, Schauspielern oder Romanhelden gemacht. Dann haben sie sich Sternkarten ausgedruckt, die den Himmel zu unterschiedlichen Zeiten zeigen. Dann haben sie versucht, spannende Bilder zu finden. Das kannst du dir so vorstellen, wie die Rätsel, bei denen man bestimmte Punkte zu einer Figur verbindet – nur, dass die Wissenschaftler gar nicht wussten, welche Figur sie überhaupt suchen.

Letztlich haben sie aber doch acht spannende, neue Bilder gefunden. Damit diese offiziell Sternbilder werden, müsste die Internationale Astronomische Union sie erst mal anerkennen.

Probier es aus! Vielleicht hast du ja Lust, mal einen Blick in den Nachthimmel zu werfen – und Harry Potters Brille zu suchen.

Von Angela Sommersberg