Was ist eigentlich Lärmverschmutzung?

Was ist eigentlich Lärmverschmutzung?
Auch in der Schule ist es manchmal ganz schön laut - Lärm kann krank machen, sagen Experten (Bild: dpa)

Der Wind rauscht durch die Blätter. Auf der Straße donnert ein Lastwagen vorbei. Im Garten nebenan brummt der Rasenmäher. Über uns fliegt ein Flugzteug. Jeden Tag sind wir von Geräuschen umgeben. Besonders laute oder störende Geräusche nennt man auch Lärm. Lärmverschmutzung sagt man, wenn – vor allem in Städten – zu viel Lärm unsere Umwelt, also Lebensumgebung, schädigt – uns krank macht.

Was wir als Lärm empfinden, ist nicht immer gleich. „Es hängt etwa davon ab, in welcher Stimmung wir gerade sind und wie wir die Geräusche bewerten“, erklärt Experte Michael Jäcker-Cüppers. Der eine freut sich zum Beispiel, mit seinem Motorrad durch die Gegend zu fahren. Er mag das Knattern des Motors. Ein anderer möchte sich gerade nach einem anstrengenden Tag ausruhen und findet: Das Motorrad nervt!
Wenn es uns nicht gut geht, reagieren wir manchmal empfindlicher auf Geräusche. Sind wir gut gelaunt, stört uns das Radio nebenan vielleicht nicht. Plagen uns aber Sorgen, dann fühlen wir uns davon gestört.Es kann auch davon abhängen, ob man an Lärm gewöhnt ist oder nicht, sagt der Experte. Menschen, die auf dem Land aufgewachsen sind, empfinden Geräusche manchmal als störender als Stadtbewohner.

Wenn Lärm uns krank macht

Lärm kann auch richtig schädlich sein. Die feinen Haarzellen in den Ohren können etwa bei extremem Lärm kaputtgehen. Das passiert natürlich nicht, wenn nebenan mal das Radio dudelt. Gefährlich wird es, wenn die Geräusche so laut sind, dass sie unser Gehör schädigen. Oder wenn man jeden Tag großen Lärm ertragen muss. Zum Beispiel wenn Menschen täglich neben sehr lauten Maschinen arbeiten.

Lärm ist schlecht fürs Lesenlernen

Zu viel Lärm kann auch dazu führen, dass Kinder langsamer Lesen lernen. Das haben Experten gerade in einer Studie herausgefunden. Sie haben eine große Untersuchung gemacht und herausgefunden: Kinder, die ständig Fluglärm ertragen müssen, lernen langsamer lesen.
Lärm messen Experten in Dezibel. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt einen Lärmpegel von nicht mehr als 55 Dezibel tagsüber und 45 Dezibel nachts. Das Ticken einer Armbanduhr hat etwa 10 bis 20 Dezibel. Das ist kein Problem. Bei einem Rock-Konzert kann manchmal ein Wert über 100 Dezibel gemessen werden. Das ist dann nicht gut für die Ohren. Auch in der Nähe von Flughäfen sind die Dezibel-Werte oft sehr hoch. Deshalb haben die Wissenschaftler etwa viele Schüler befragt, die in der Nähe des großen Flughafens in der Stadt Frankfurt am Main zur Schule gehen.

Von dpa

Welcher Lärm nervt dich am meisten? Und welcher juckt dich gar nicht? Schreib uns an: kinder@ksta.de