Wieso gab es die Berliner Mauer?

Wieso gab es die Berliner Mauer?
Reste der Mauer, die die DDR von der Bundesrepublik trennte, sind heute noch zu sehen (Bild: dpa)

In den ersten Jahren der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg war die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten, also der DDR und der Bundesrepublik noch durchlässig. Die Menschen konnten vom Ostteil Berlins noch leicht in den Westteil gelangen. Viele verließen die DDR, um im Westen Deutschlands zu leben. Frei, in einer Demokratie.

Weil so viele gingen, gab es bald zu wenig Arbeiter. Um zu verhindern, dass noch mehr Bürger auswandern, baute die DDR Wachtürme und andere Anlagen, die von Grenzpolizisten bewacht wurden – besonders streng waren sie an der Grenze zwischen den beiden deutschen Teilen, wo es einen sogenannten Todesstreifen gab. Wer versuchte, zu fliehen, musste damit rechnen erschossen oder von einer Mine getötet zu werden. Ander Berliner Mauer kamen bis 1989  136 Menschen beim Fluchtversuch ums Leben. An der gesamten Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR starben fast tausend Menschen. Am 13. August 1961 begannen Grenzpolizisten der DDR in Ostberlin die Mauer zu bauen. Sie rissen das Straßenpflaster auf, bauten Barrikaden aus den Steinen und zogen Stacheldraht quer durch die Stadt. Und: Sie bauten rund um West-Berlin eine Mauer. Drei Meter hoch. Unüberwindbar.

Wieso gab es überhaupt zwei deutsche Staaten?

Im Jahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der Niederlage der nationalsozialistischen Diktatur – unter Adolf Hitler. Die Sieger des Krieges, die Alliierten, teilten Deutschland in vier Besatzungszonen ein. Über unser Bundesland Nordrhein-Westfalen zum Beispiel bestimmten die Briten. Und die Hauptstadt Berlin wurde von allen vier Siegermächten (also USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) gemeinsam verwaltet. Sie teilten die Stadt dafür in vier Bereiche auf, man sagt auch Sektoren dazu. Logisch, dass das schon von Anfang an zu Streit führte. Schon bald waren sich die vier nicht mehr einig. Es kam zum sogenannten Kalten Krieg, oder zum Streit zwischen den Ost- und den Westmächten.

Zwei Staaten entstehen

Der Streit endete 1949 mit der Teilung Deutschlands: Im Westen gründen die westlichen Sieger (Frankreich, Großbritannien, USA) die Bundesrepublik Deutschland, als eine Demokratie mit der Hauptstadt Bonn; im Osten entsteht die DDR, eine kommunistische Diktatur mit Ost-Berlin als Hauptstadt und unter der Regie des Ostnes, also der Sowjetunion. Zwischen 1950 und 1960 ging es der Wirtschaft der DDR immer schlechter, die Bundesrepublik dagegen erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Den Menschen ging es gut. Also verließen viele Bürger die DDR, um in Westdeutschland zu leben und zu arbeiten. Der DDR fehlten immer mehr Arbeitskräfte. Ein Teufelskreis.

Die Mauer wird gebaut – um die Menschen daran zu hindern, die DDR zu verlassen.Viele Familien wurden auseinandergerissen und konnten sich Jahrzehnte lang nicht mehr treffen. Bis am 9. November 1989, vor genau 25 Jahren, die Menschen die Mauer stürmten. Abgerissen wurde sie erst, nachdem die DDR zusammengebrochen war.

Von Caroline Kron (mit dpa/bpb)

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