Iran ist wieder im Geschäft

Iran ist wieder im Geschäft
Iran darf wieder handeln. Davon haben auch deutsche Firmen viel: Sie wollen zum Beispiel Autos im Iran verkaufen. (Foto: dpa)

Lange weigerten sich viele Länder der Welt, mit Firmen im Iran Geschäfte zu machen. Sie hatten sogar ein Verbot ausgesprochen. Jetzt wurde das Verbot aufgehoben. Warum erklären wir hier.

Darum gab es Ärger

Jahrelang gab es Streit zwischen dem Iran und vielen Ländern der Welt. Dabei ging es darum, wie der Iran Atomenergie nutzt. Andere Staaten hatten Angst, der Iran könnte heimlich Atomwaffen bauen. Die iranische Regierung hat das immer abgestritten. Sie sagte, dass sie die Atomenergie nur für Strom nutzen will. Doch die anderen Länder glaubten das nicht. Weil sich der Iran nicht an Regeln hielt, verhängten sie Sanktionen gegen das Land. Das sind bestimmte Verbote, um ein Land zu bestrafen. Damit soll erreicht werden, dass sich in dem Land etwas ändert. Zu diesen Sanktionen gehörte das Verbot, mit dem Iran Geschäfte zu machen. Vielen Firmen im Iran ging es durch das Handelsverbot schlecht.

Ende der Strafen

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif freut sich über das Ende des Verbots. (Foto: dpa)

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif freut sich riesig über das Ende des Verbots. (Foto: dpa)

Der Iran hat in den vergangenen Monaten viel dafür getan, um das Vertrauen der anderen Länder zurückzugewinnen. Er hat zum Beispiel Reaktoren und Geräte zerstört, die man braucht, um Atomwaffen herzustellen. Außerdem hat der Iran seine Uranvorräte abgegeben. Uran wird dafür genutzt, um Atombomben zu bauen. Die Internationale Atomenergie-Organisation hat gesagt: Es besteht keine Gefahr mehr. Die Organisation passt auf, dass Länder keine Atomwaffen einsetzen. Das Handels-Verbot mit dem Iran wurde deswegen beendet. Der iranische Außenminister  sprach von einem „guten Tag für die Welt“. Auch viele andere Politiker – darunter der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier  und sein amerikanischer Kollege, John Kerry – lobten das Atomabkommen.

So geht es weiter

In Kraftwerken ist Uran in Röhren verpackt. Sie heißen Brennstäbe. (Foto: dpa)

In Kraftwerken produziert Uran Strom. Dort ist es in Röhren verpackt, den Brennstäben. (Foto: dpa)

Der Iran darf in Zukunft Atomenergie nutzen – aber nur für friedliche Zwecke. Das Land darf mit Atomkraftwerken Strom erzeugen. Atomwaffen darf der Iran nicht bauen. Das steht alles in einem Vertrag, dem Atomabkommen. Experten kontrollieren auch weiterhin regelmäßig, ob der Iran sich daran hält. Viele deutsche und  amerikanische Firmen freuen sich, dass sie nun wieder mit dem Iran handeln können. Deutsche Auto- und Maschinenbauer haben schon angekündigt, Produkte in den Iran zu verkaufen. Und andere Länder können Erdöl vom Iran kaufen. Außerdem hat der Iran wieder Zugriff auf viel Geld, das bei internationalen Banken angelegt ist. Die USA und der Iran haben mehrere Gefangene ausgetauscht: Es wurden Amerikaner aus iranischen Gefängnissen freigelassen und Iraner, die in den USA in Haft waren.

Nicht alle sind zufrieden

Hier liegt der Iran. (Grafik: dpa)

Hier liegt der Iran. (Grafik: dpa)

Es sind allerdings nicht alle Länder froh über das Atomabkommen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu traut der iranischen Regierung weiterhin nicht. Er sorgt sich um die Sicherheit Israels. Und es gibt bereits neuen Streit: Die USA haben Strafen gegen einzelne Personen und Firmen verhängt. Grund dafür ist ein Raketentest, den der Iran im Oktober durchgeführt hatte.  Barack Obama betonte, dass es weiterhin Probleme zwischen beiden Ländern gibt. Die USA kritisieren zum Beispiel, dass der Iran Menschenrechte verletzt.

Von Kathy Stolzenbach