Superwichtiger Wahl-Sonntag

Diese drei Bundesländer werden mit Bindestrich geschrieben: Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt. Aber sie haben noch mehr gemeinsam. Dort sind am Sonntag Landtagswahlen.

Die Menschen bestimmen also, welche Politiker sie im Landtag vertreten. Das interessiert dich nicht, weil du nicht in diesen Bundesländern wohnst? Sollte es aber. Denn diese Wahl ist auch für die Politiker in Berlin wichtig. Warum, erfährst du hier.

Was ist ein Landtag?

Das sind die drei Bundesländer und ihre Wappen. Mit einem Klick vergrößerst du die Grafik. (Foto: dpa)

Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. Wenn du in Köln oder Umgebung wohnst, lebst du in Nordrhein-Westfalen. Jedes Bundesland hat eine Hauptstadt mit einem eigenen Parlament. Bei uns ist das Düsseldorf. Genau wie im Bundestag in Berlin sitzen auch im Landtag Politiker, die zu verschiedenen Parteien wie CDU, SPD, Grünen oder Linken gehören. Alle Bürger eines Bundeslandes, die mindestens 18 Jahre alt sind, dürfen  Abgeordnete wählen. So wie jetzt in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.

Im Landtag wird zum Beispiel über Schulpolitik bestimmt. Weil darüber jedes Bundesland selbst entscheidet, machen Jugendliche in den meisten  Bundesländern nach zwölf Jahren Abitur, in manchen aber erst nach 13 Jahren. Die Politiker, die in der Bundesregierung in Berlin sitzen, bestimmen über Sachen, die für ganz Deutschland wichtig sind.

Wichtige Wahlen?

Hier wollen die Parteien rein: Sie sieht ein Landtag aus. (Foto: dpa)

Wenn Landtagswahlen sind, interessiert das meistens die Leute, die in dem Land wohnen. Dieser Wahl-Sonntag ist aber besonders.

Denn es wird ja in drei Bundesländern gleichzeitig gewählt. Die Ergebnisse der Wahlen sind auch für die Bundespolitiker in Berlin interessant. Denn solche Wahlen helfen den Politikern einzuschätzen, wie sie bei den Leuten ankommen. Und das ist im Moment sehr wichtig.

Was haben Flüchtlinge mit der Wahl zu tun?

Du hast vielleicht mitbekommen, dass viele Politiker sich über die Flüchtlinge streiten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im vergangenen Herbst viele Menschen nach Deutschland einreisen lassen, die Schutz suchen. Manche Politiker sagen, dass das falsch war und dass nicht noch mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen sollen. Sie finden, dass Deutschland mit der Versorgung überfordert ist. Eine Partei, die das sagt, ist die „Alternative für Deutschland“, kurz AfD.

Umfragen sagen, dass die AfD in allen drei Bundesländern viele Stimmen bekommen wird. Andere Politiker sind jedoch dafür, den Flüchtlingen weiter zu helfen. Über das Thema diskutieren die Politiker nun schon mehrere Monate intensiv. Zu einem richtigen Ergebnis sind sie aber noch nicht gekommen. Deswegen wird es nach den Landtagswahlen interessant sein zu sehen, welche Parteien und Politiker die Bürger in den drei Bundesländern unterstützen.

Baden-Württemberg

Lage: Südwesten von Deutschland, Nachbar von Rheinland-Pfalz
Hauptstadt: Stuttgart
Einwohner: etwa 10,5 Millionen Menschen
Dort regiert jetzt: Die Grünen mit der SPD, Regierungschef ist Winfried Kretschmann (Grüne)
Gute Chancen bei der Wahl: Die Grünen liegen in den Umfragen vorne, dahinter folgt die CDU,  die AfD könnte auf Platz vier landen

Im Moment ist Winfried Kretschmann von den Grünen Chef der Politik in Ba-Wü. (Foto: dpa)

Rheinland-Pfalz

Lage: Südwesten von Deutschland, Nachbar zu Nordrhein-Westfalen
Hauptstadt: Mainz
Einwohner: etwa vier Millionen
Dort regiert jetzt: SPD mit den Grünen, Regierungschefin ist Malu Dreyer (SPD)
Gute Chancen bei der Wahl: In Umfragen sind CDU und SPD fast gleich stark; die AfD könnte auf Platz drei landen

Malu Dreyer (rechts) von der SPD ist (noch?) die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. (Foto: dpa)

Sachsen-Anhalt

Lage: Mitte-Osten von Deutschland
Hauptstadt: Magdeburg
Einwohner: etwas mehr als zwei Millionen Menschen
Dort regiert jetzt: CDU mit SPD, Regierungschef ist Reiner Haseloff (CDU)
Gute Chancen bei der Wahl: Die CDU könnte auf Platz eins landen, die Linken auf Platz zwei, die AfD auf Platz drei

Reiner Haseloff ist von der CDU und zurzeit Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt. (Foto: dpa)

Von Angela Sommersberg