Wer war Michelangelo?

Wer war Michelangelo?
Diese Deckenmalerei von Michelangelo ist besonders berühmt. Sie heißt "Die Erschaffung des Adam". (Foto: dpa)

Dieser Mann hat sehr wichtige Kunstwerke geschaffen. Aber wie das manchmal bei großen Künstlern ist, stecken dahinter etwas seltsame Menschen. Dieser hier soll stur, einsam und angeberisch gewesen sein. Es geht um Michelangelo. Im Kölner Odysseum gibt es gerade eine besondere Ausstellung zu ihm. Wir stellen dir Michelangelo vor.

Wer ist Michelangelo?

Ganz schön groß, Michelangelos David. (Foto: dpa)

Ganz schön groß, Michelangelos David. (Foto: dpa)

So soll Michelangelo ausgesehen haben. (Portrait: Daniele da Volterra, Foto: gemeinfrei)

So soll Michelangelo ausgesehen haben. (Portrait: Daniele da Volterra, Foto: gemeinfrei)

Am 6. März 1475 wird Michelangelo Buonarroti in Caprese in Italien geboren. Er hat einen älteren Bruder und bekommt später noch drei jüngere. Als Kind interessiert er sich für Malerei und Kunst. Das findet sein Vater, ein reicher Beamter, gar nicht gut. Trotzdem setzt Michelangelo sich durch und beginnt mit 13 Jahren in der Werkstatt eines Malers zu arbeiten.

Mit Anfang 20 geht Michelangelo nach Rom. Schnell werden Vertreter der Kirche auf ihn aufmerksam – sie vergeben damals oft die Aufträge für Kunstwerke. Michelangelo erschafft eine bekannte Skulptur der Jungfrau Maria. Für Handwerker in Florenz meißelt er eine mehr als fünf Meter hohe Statue von David aus der Bibel.  Viel später arbeitet er auch am Bau der bekannten Kirche Petersdom im Vatikan mit.

Was ist sein bester Auftrag?

Michelangelo hat die gesamte Decke in der riesigen sixtinischen Kapelle gestaltet. (Foto: dpa)

Michelangelo hat die gesamte Decke in der riesigen sixtinischen Kapelle gestaltet. (Foto: dpa)

Für Papst Julius II. (den Zweiten) arbeitet Michelangelo an verschiedenen Werken. Dann erteilt der Papst Michelangelo den Auftrag, der ihn weltberühmt macht: Julius möchte, dass die Sixtinische Kapelle von innen toll gestaltet wird. Michelangelo soll  die Decke verzieren. In dieser Kapelle treffen sich die Kardinäle der katholischen Kirche noch heute, um den neuen Papst zu wählen. Mehr als vier Jahre lang bemalt Michelangelo mehr als 500 Quadratmeter fast alleine – oft über Kopf.

Was ist besonders?

Die Bilder aus der Kapelle zeigen Szenen aus der Bibel und sind besonders: Erstens benutzt Michelangelo eine Technik, bei der die Figuren plastisch aussehen, fast wie 3-D. Zweitens malt er in  Fresken. Bei einem Fresko wird der Putz auf die Wand gestrichen – und dann mit Farbe auf den nassen Putz gemalt. Dabei dürfen keine Fehler passieren. Denn sonst  muss man den Putz abschlagen und wieder von vorne anfangen. Die Kirchenvertreter waren so zufrieden mit Michelangelo, dass er mehr als 20 Jahre später noch ein weiteres Fresko in der Kapelle malen sollte. Eines gefiel ihnen aber gar nicht: Michelangelo hatte Männer nackt gemalt. Nach seinem Tod wurden ihre Geschlechtsteile übermalt.

Was ist die Renaissance?

Besondere Technik: Die Engel sehen beinahe wie 3D aus. (Foto: dpa)

Besondere Technik: Die Engel sehen beinahe wie 3D aus. (Foto: dpa)

Michelangelos Figuren erinnern oft an Kunstwerke aus der  Antike, also der Zeit der alten Griechen oder Römer. Das ist typisch für die Zeit. Damals empfanden die Menschen das Mittelalter als rückständig und belebten die Antike wieder neu. Deswegen wird diese Zeit Renaissance genannt. Das ist Französisch und bedeutet Wiedergeburt. Damals wurde es wichtig, mit dem Verstand die Welt zu entdecken – und nicht nur zu glauben. Auch der menschliche Körper wurde erforscht. Es begann eine neue Zeit.

In der Ausstellung „Der Andere Blick“ im Odysseum kannst du Kopien der Deckengemälde von Michelangelo gemütlich auf dem Boden  betrachten. Die Ausstellung findet bis 23.Oktober 2016 statt. Hier kannst du einen Blick in die Ausstellung werfen:

Fotos: Grönert

Text von Angela Sommersberg

Mehr Infos zur Ausstellung findest du hier:
michelangelo-derandereblick.de